Womöglich islamistischer Anschlag vereitelt

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Kurz vor der entscheidenden Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich am Sonntag haben die Behörden womöglich einen islamistischen Anschlag vereitelt.

In der Nähe einer Militärbasis in der nördlichen Stadt Evreux nahm die Polizei in der Nacht zu Freitag einen bekannten „Gefährder“ fest. Gefunden wurden Waffen sowie ein Bekenntnis zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Die Ermittlungen übernahm die für den Anti-Terror-Kampf zuständige Staatsanwaltschaft in Paris.

Der 34 Jahre alte Festgenommene war früher Soldat und wurde seit 2014 wegen seiner Radikalisierung überwacht. Im Wagen des Mannes, der in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts geparkt war, entdeckten die Behörden einen Koran sowie einen USB-Stick mit einem Bekenntnis zum IS. Bei dem Verdächtigen wurden zudem IS-Flaggen gefunden. In einem Gebüsch entdeckte die Polizei Waffen: eine Pumpgun, zwei Revolver sowie Munition.

Offenbar Anschlag geplant

Die Behörden vermuten, er könnte einen Anschlag geplant haben. Ob dieser unmittelbar bevorstand oder noch in Planung war, ist unbekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines „terroristischen Vorhabens“. Der Mann gilt den Ermittlern zufolge als „psychisch sehr instabil“. In Frankreich gelten wegen der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag scharfe Sicherheitsvorkehrungen. Im Einsatz sind mehr als 50.000 Polizisten und tausende Soldaten.

Drei Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April hatte ein Angreifer auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées einen Polizisten getötet. Den Anschlag beanspruchte die IS-Miliz für sich. Sie ist für die meisten Attentate in Frankreich seit Anfang 2015 verantwortlich, bei denen insgesamt 239 Menschen getötet wurden. In Frankreich gilt weiter der Ausnahmezustand.