
Die Tschechoslowakei wollen beide nicht zurück. Aber davon abgesehen haben Tschechien und die Slowakei vieles gemeinsam. Das unterstrich am Montag eine gemeinsame Kabinettssitzung der beiden Regierungen knapp 20 Jahre nach der friedlichen Trennung der Tschechoslowakei. Die Aufspaltung war 1992 ausgehandelt und zum 1. Januar 1993 wirksam geworden.
„Die heutige gemeinsame Kabinettssitzung ist der Beginn eines neuen Formats unserer Zusammenarbeit, die zeigt, wie nahe sich Tschechen und Slowaken sind“, sagte der tschechische Premier Petr Necas in der slowakischen Stadt Trencin. Sein slowakischer Kollege Robert Fico kündigte an, dass derartige Treffen „eine regelmäßige Tradition“ zumindest einmal pro Jahr werden sollten.
Enge Freundschaft
Die Sitzung begann am Vormittag im tschechischen Uherske Hradiste und endete am Abend im slowakischen Trencin. Das Treffen sollte nicht nur symbolisch die enge Freundschaft zwischen beiden Nationen unterstreichen, sondern auch ganz konkrete Projekte vorantreiben.
Die Kabinette berieten nach Angaben von Necas und Fico über eine mögliche Fusion der beiden staatlichen Gütereisenbahngesellschaften sowie den Ausbau gemeinsamer Verkehrsverbindungen. Auch der Einstieg tschechischer Investoren in die halbstaatliche slowakische Gasindustrie und ein geplantes Atomkraftwerk wurden besprochen.
Verstärken wollen beide Regierungen ihre militärische Zusammenarbeit, die bisher schon vor allem bei internationalen Friedenseinsätzen sehr eng ist. Daneben bekundeten beide Regierungschefs Sympathien für eine gemeinsame tschechisch-slowakische Fußball-Liga, die bisher allerdings an Hürden beim Europäischen Fußballverband UEFA gescheitert ist.
De Maart

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