Das zweite Weltgipfeltreffen zur Vorbeugung gegen Nuklearterrorismus hat in Seoul begonnen. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak begrüßte am Montag in einem Kongresszentrum in der Hauptstadt offiziell die Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern, darunter US-Präsident Barack Obama. Anschließend wollten die Teilnehmer im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens über die Fortschritte seit dem ersten Nuklearsicherheitsgipfel vor zwei Jahren in Washington diskutieren.
Am Hauptkonferenztag an diesem Dienstag beraten sie über weitere Maßnahmen gegen den Missbrauch von Nuklearmaterialen für terroristische und kriminelle Zwecke sowie gegen Sabotage. Vor Beginn des Treffens hatte Obama in einer Rede vor Studenten in Seoul gewarnt, Nuklearterrorismus sei „eine der größten Bedrohungen für die weltweite Sicherheit“. Es werde noch immer Atomaterial – das für mehrere Kernwaffen reiche – „ohne angemessenen Schutz gelagert“.
Nordkorea nie ganz auf Atomwaffen verzichten
Nordkorea wird nach Ansicht eines Nuklearexperten nie ganz auf Atomwaffen verzichten. Das Land werde sich nicht denuklearisieren lassen, sagte Giorgio Franceschini vom hessischen Institut für Friedens- und Konfliktforschung am Montag im Deutschlandradio Kultur.
Anlässlich des zweiten Weltgipfels für Nuklearsicherheit in Seoul hatte US-Präsident Barack Obama Nordkorea und auch den Iran zuvor zum Einlenken in den Konflikten um ihre Atomprogramme aufgerufen. Dabei hatte er seine Vision von einer „atomwaffenfreien Welt“ bekräftigt.
20 Terrorgruppen an Atomwaffen interessiert
Weltweit seien derzeit rund 20 Terrorgruppen an Atomwaffen interessiert, sagte Franceschini unter Berufung auf den US-Geheimdienst. Die Terrororganisation Al-Kaida strebe sicherlich den Besitz einer echten Atombombe an – „weil Al-Kaida durch den 11. September für sich selbst die Maßstäbe (…) so hoch gesetzt hat“.
Eine besondere Gefahr des Atomterrorismus gehe von Pakistan aus. Das Land habe das am schnellsten wachsende Atomwaffenarsenal, sagte Franceschini. „Es gibt Bedenken, dass die Pakistanis ihre Anlagen nicht hinreichend gut sichern.“
De Maart

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