Sarkozy wählt Macron

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Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wird bei der zweiten Runde Macron wählen. Jean-Luc Mélenchon wollte nicht verraten, wo er am 7. Mai sein Kreuz machen wird.

Der konservative französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy will in der Stichwahl um das Präsidentenamt für den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron stimmen. Ein Sieg von Macrons rechtspopulistischer Gegnerin Marine Le Pen würde schwerwiegende Folgen für Frankreich mit sich bringen, warnte Sarkozy am Mittwoch in einer Erklärung. Seine Stimme für Macron sei „eine Entscheidung der Verantwortung, die in keinem Fall eine Unterstützung seines Programms bedeutet“.

Der ausgeschiedene Linkskandidat Jean-Luc Mélenchon will nicht sagen, wie er im zweiten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahl abstimmt. Das sagte sein Wahlkampfchef Manuel Bompard am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Mélenchon hatte mit 19,6 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang am Sonntag den Einzug in die entscheidende Stichwahl verpasst. Am 7. Mai stehen sich die Rechtspopulistin Marine Le Pen und der Sozialliberale Emmanuel Macron gegenüber. Am Wahlabend hatte sich Mélenchon bereits geweigert, eine Wahlempfehlung für die zweite Runde abzugeben – das hatte ihm Kritik eingebracht.

Mélenchons erste Priorität

Sein Sprecher Alexis Corbière betonte nun, es sei erste Priorität von Mélenchons Bewegung „La France insoumise“ („Das aufsässige Frankreich“), eine rechtsradikale Partei im Élyséepalast zu verhindern. Zurzeit wird unter den Anhängern eine Umfrage zu ihren Stimmabsichten durchgeführt. Laut einem Bericht der Zeitung Le Monde gibt es drei Auswahlmöglichkeiten: Macron wählen, einen Umschlag ohne Wahlzettel in die Urne werfen, oder nicht zur Wahl gehen – eine Stimme für Le Pen werde nicht als Option aufgeführt.

Sarkozy bezeichnete das Ergebnis als „politisches Erdbeben“ und rief sein Lager mit Blick auf die Parlamentswahlen im Juni zum Zusammenhalt auf. Er selbst habe nicht die Absicht, in die Politik zurückzukehren. Sarkozy hatte sich ursprünglich selbst um die Präsidentschafts-Kandidatur der konservativen Republikaner beworben, bei einer Vorwahl aber den kürzeren gezogen.