Schätzungen zufolge beläuft sich das Volumen der Schwarzarbeit in der EU (2013) auf rund 2,1 Billionen Euro. Laut einer Umfrage der EU-Kommission hatte mehr als jeder zehnte EU-Bürger bereits mit Schwarzarbeit zu tun.
Demnach gaben 11 Prozent der EU-Bürger zu, schon mal Schwarzarbeit in Anspruch genommen zu haben. Über die Dunkelziffer ist nichts bekannt. Diese ausgenommen, erstreckt sich die Bandbreite je nach Region von 5 bis 30 Prozent. Luxemburg liegt mit 14 Prozent über dem EU-Durchschnitt.
Polen top – Griechenland flop
Auf den hinteren Rängen – Länder mit hohem Anteil an Schwarzarbeit – liegen Griechenland (30 Prozent), gefolgt von den Niederlanden (29 Prozent), Lettland (28 Prozent), Malta und Dänemark (beide jeweils 23).
Am anderen Ende der Skala platzieren sich Länder mit recht geringer Schwarzarbeit: Zu den Musterschülern zählen Polen (5 Prozent), Deutschland (7), Spanien und Großbritannien (jeweils 8 Prozent) und Frankreich (9 Prozent).
Luxemburg ist weder Musterschüler noch in den hinteren Rängen. Das Großherzogtum liegt mit 14 Prozent gleichauf mit Österreich und Litauen.
„Kein normales Phänomen“
„Leider sind immer noch viel zu viele Menschen der Auffassung, Schattenwirtschaft sei ein normales gesellschaftliches Phänomen – und haben überhaupt keine Hemmungen, unter Umgehung von Steuern auf dem Schwarzmarkt billige Arbeitskraft zu suchen oder anzubieten“, so Stefano Palmieri, Berichterstatter des Europäoschen Wirtschafts- und Sozialausschuss EWSA.
Der EWSA empfiehlt, die in Italien verwendete Methode zur Messung von Ausmaß, Auswirkungen und Entwicklung von Schwarzarbeit zu übernehmen. „Erst dann sind die Zahlen vergleichbar, und erst dann können wir gezielte Maßnahmen konzipieren“, erläutert Palmieri. Er ist davon überzeugt, dass eine gemeinsame Methodik der erste Schritt in die richtige Richtung ist.
Laut Umfrage gaben vier Prozent der Befragten zu, gelegentlich schwarz zu arbeiten, um das Monatseinkommen aufzubessern.
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