Papst geißelt „geldgierige Ausbeutung“

Papst geißelt „geldgierige Ausbeutung“

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Vor Millionen Gläubigen am TV und auf dem Petersplatz prangert der Papst in seiner Osterbotschaft Kriege und menschliches Leid in aller Welt an. Er verurteilt den Terrorismus, erinnert an das Schicksal Tausender Flüchtlinge und kritisiert die Ausbeutung der Erde.

„Blind“ und „grausam“: Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft den weltweiten Terror verurteilt und an die Opfer der jüngsten Anschläge erinnert. Gerade am Osterfest verspüre man „Nähe zu den Opfern des Terrorismus, jener blinden und grausamen Form von Gewalt, die nicht aufhört, unschuldiges Blut in vielen Teilen der Erde zu vergießen“, sagte der 79-Jährige am Sonntag vor Tausenden Pilgern aus aller Welt. Von der Loggia des Petersdoms aus sprach er den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis.

Der Papst prangerte in seiner Osterbotschaft Kriege, Gewalt und menschliches Leid überall auf der Welt an. „Angesichts der geistigen und moralischen Abgründe der Menschheit, angesichts der Leere, die sich in den Herzen zeigt und Hass und Tod hervorbringt, kann nur eine unendliche Barmherzigkeit uns Rettung bringen“, sagte er. „Die Welt ist voll von Menschen, die an Leib und Seele leiden, während die Nachrichten sich mit Meldungen über grausame Verbrechen füllen.“

Misshandlung der Erde

Zudem geißelte er eine Misshandlung der Erde durch „geldgierige Ausbeutung“, durch die sich die Gleichgewichte der Natur verschöben. „Ich denke besonders an die Bereiche, die von den Wirkungen des Klimawandels betroffen sind.“ Der Papst bat um Frieden für Krisen und Konflikte und sprach den verfolgten Christen in aller Welt Mut zu.

Den Segen verfolgten neben den Menschen in Rom Millionen Gläubige im TV. Er markierte den Höhepunkt der traditionellen Osterfeiern in Rom. Zuvor hatte Franziskus auf dem festlich geschmückten Petersplatz die Ostermesse gefeiert. Die Feierlichkeiten fanden in diesem Jahr unter massiv verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund um den Vatikan waren deutlich mehr Polizisten im Einsatz, die Einlasskontrollen wurden nochmals verschärft.

Menschen in den Mittelpunkt stellen

Franziskus erinnerte auch an die vielen Menschen „die in eine bessere Zukunft unterwegs sind, die immer größer werdende Schar der Migranten und Flüchtlinge“. Oft begegneten diese Menschen „Tod oder erfahren die Zurückweisung derer, die Aufnahme und Hilfe anbieten könnten“. Er forderte, die Politik müsse den Menschen in den Mittelpunkt stellen sowie den Opfern von Konflikten helfen und sie schützen.

Für die Friedensgespräche zum Syrien-Konflikt drückte der Papst seine Hoffnung aus, „dass man mit dem guten Willen und der Zusammenarbeit aller Früchte des Friedens ernten“ könne. Auch für den Irak, Jemen und Libyen bat er um „eine fruchtbare Begegnung der Völker und der Kulturen“. Im Heiligen Land müsse es zwischen Israel und den Palästinensern einen „gerechten und dauerhaften Frieden mittels direkter und aufrichtiger Verhandlungen“ geben, fügte das katholische Kirchenoberhaupt hinzu. Auch für die Konflikte in der Ukraine und in vielen afrikanischen Ländern bat der Papst um Frieden und Lösungen.