Am Donnerstag präsentierte Jean-Pierre Schoder den 2. Bulletin der Luxemburger Zentralbank für 2012. Darin hält die Bank die Veränderungen in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes fest. Nach Angaben der BCL steigt das Bruttoinlandsprodukt seit 2009 stetig, habe aber das Vorkrisen-Niveau noch nicht erreicht.
In Sachen Lohnkosten stellten die Banker fest, dass sie sich viel zu schnell und viel zu hoch, besonders im Bereich Industrie entwickeln würden. Schoder sprach dabei von „negativen“ Auswirkungen auf die Industrie. Hinzu komme auch das Phänomen der „Desindustrialisierung“, gemessen am Mehrwert der wirtschaftlichen Entwicklung. Lag dieser Wert im Jahr 2000 noch bei 13 Prozent, sei er zehn Jahre später, im Jahr 2010, bei sieben Prozent gelandet. Ebenso hält die BCL fest, dass die Industrieproduktion im Land, die Vorkrisenmarke noch nicht erreicht habe.
Die Wirtschaft wächst
Laut Banque Centrale-Zahlen geht die defizitäre Entwicklung der Handelsbilanz weiter. 2011 lag das Defizit bei rund 15 Prozent.
Für 2012 sieht die BCL ein Wachstumspotenzial zwischen 0,7 und 1,3 Prozent. Für 2013 soll es weiter nach oben gehen mit Werten voraussichtlich zwischen 1,4 und 3,4 Prozent.
Inflation und Budgetdefizit
Die Preisteuerung soll vergleichsweise immer noch hoch bleiben, jedoch schrittweise zurückgehen. Grund dafür seien billigere Energiepreise und die Indexmodulierung, hieß es. Was die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt angeht, wird die Arbeitslosenzahl steigen, so der Ausblick der Zentralbank. Auch werden weniger neue Stellen geschaffen, hieß es.
Wie in den vergangenen zwei Jahren weist die Zentralbank auch in ihrem zweiten Jahresausblick 2012 auf das strukturelle Jahresdefizit im Staatsbudget hin. Dieses Problem müsse von der Regierung angegangen werden, so die Botschaft am Donnerstag.
De Maart

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