Juncker greift Berlusconi an

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Luxemburgs Ex-Premier Jean-Claude Juncker, hat den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi nach dessen KZ-Äußerungen über Deutschland angegriffen.

Der Spitzenkandidat der Konservativen für die Europawahl, Luxemburgs Ex-Premier Jean-Claude Juncker, hat den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi nach dessen Äußerungen über Deutschland angegriffen. „Die jüngsten Bemerkungen von Herrn Berlusconi haben mich angewidert“, erklärte Juncker am Montag in Brüssel.

Berlusconi solle die Aussagen zurücknehmen und sich bei Holocaust-Überlebenden und den Deutschen entschuldigen. Berlusconi hatte den sozialdemokratischen EU-Spitzenkandidaten Martin Schulz scharf kritisiert und dabei auch erklärt, die Deutschen hätten die Existenz von Konzentrationslagern nie anerkannt.

„Kein Kommentar“

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will auf die jüngsten Vorwürfe nicht näher eingehen. „Die Behauptungen, die da aufgestellt wurden, sind so absurd, dass die Bundesregierung sie nicht kommentiert“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Berlusconi hatte Deutschland vorgeworfen, die Existenz von Konzentrationslagern nie anerkannt zu haben.

Berlusconis Partei „Forza Italia“ gehört zu der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) an. Für die Europawahl am 25. Mai hat sie Plakate mit dem Slogan „Più Italia, meno Germania“ („Mehr Italien, weniger Deutschland“) im Einsatz. Dazu sagte Seibert: „Ich kommentiere auch keine Wahlplakate in anderen Ländern. Deutschland arbeitet mit Italien auf das Freundschaftlichste zusammen, und so wird es auch bleiben.“

Berlusconis „Forza Italia“ gehört der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) an, die Juncker für die Wahl aufgestellt hatte.