Juncker beklagt Entfremdung seit Trump

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat eine Entfremdung Europas von den USA seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump beklagt.

„Es ist so etwas wie Entfremdung eingetreten“, sagte Jean-Claude Juncker der Zeitung „Bild am Sonntag“. Die Tatsache, dass Trump den Brexit begrüße und andere Staaten aufgefordert habe, diesem Weg zu folgen, sei „ein einmaliger Vorgang“. „Da besteht noch Bedarf an intensiven Gesprächen“, sagte Juncker.

Der EU-Kommissionspräsident warnte die US-Regierung zudem vor einem Handelskrieg mit der EU. „Wären die Amerikaner einem Handelskrieg mit Europa gewachsen?“, fragte Juncker. Ein Handelskrieg wäre weder im Interesse Europas noch der USA. „Wir müssen die protektionistischen Töne der Regierung Trump aber ernst nehmen und vorbereitet sein“, forderte er.

Merkel bei Trump

Auch beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington (Link) am Freitag waren die unterschiedlichen Positionen in Handelsfragen deutlich zu Tage getreten. Merkel äußerte die Hoffnung, die derzeit brachliegenden Verhandlungen über das Handelsabkommen TTIP aller EU-Staaten mit den USA wieder aufnehmen zu können. Einem bilateralen deutsch-amerikanischen Handelsabkommen erteilte sie aber eine deutliche Absage und verwies auf die Einigkeit der Europäischen Union.

Juncker verwies in der „Bild am Sonntag“ vor einem Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Brüssel am Dienstag darauf, dass die EU und Japan noch in diesem Jahr ein Freihandelsabkommen abschließen wollten.