Gerettet werden die Großverdiener von einer Sonderregelung. Sie müssen die Steuer nicht selber bezahlen. Sie entfällt auf die Firma. Im Fußball bedeutet das: Die Vereine müssen die Steuer für ihre teuren Fußballspieler bezahlen.
Das geht nun gar nicht, hat die Ligue première am Donnerstag Nachmittag beschlossen. Nach Angaben der Zeitung Journal du Dimanche will sie den Spieltag des 26. Oktober völlig ausfallen lassen. Der Grund für diese Haltung: Frankreichs Fußballvereine sind wirtschaftlich nicht in der Lage so hohe Belastungen zu tragen. Nach Angaben der ersten Liga wird sie in der laufenden Saison einen Verlust von etwa 60 Millionen Euro machen. Zusätzlich sind die meisten Stadien in einem bedauernswerten Zustand.
20 Millionen für PSG
Einer Studie der Liga zufolge würden Frankreichs Clubs insgesamt 44 Millionen Euro für 115 betroffene Spieler und 14 Trainer zahlen müssen. Am stärksten wäre Paris St. Germain mit der modesten Summe von 20 Millionen Euro belastet. Am schwächsten der kleine bretonische Club Guingampeurs mit 500.000 Euros. Sechs Clubs brauchen die Steuer nicht zu bezahlen, weil sie keinen Spieler haben, der mehr als eine Million Euro verdient. Unter ihnen kommt Monaco am besten weg, weil der Club außerhalb des französischen Steuergebietes liegt. „Tatsächlich“, sagt Jean-Pierre Louvel, Präsident der ersten französischen Liga, stellt die Steuer die Clubs vor nicht lösbare Probleme. Der französische Fußball befindet sich derzeit mit 80 Millionen Euros in den roten Zahlen. Wenn wir bei diesen Verlusten auch noch 44 Millionen zusätzlich aufbringen müssen, geraten wir in Schwierigkeiten. Denken wir dann lieber nicht darüber nach, was mit den 25.000 Arbeitsplätzen geschieht, die direkt oder indirekt mit dem Fußball zusammenhängen.“
Das Problem des französischen Fußballs ist andererseits, dass 85 Prozent der Befragten in einer Umfrage die hohe Besteuerung gut fanden. Mehrheitlich meinen die Franzosen, dass die Bezahlung der französischen Fußballer zu hoch ist. Staatspräsident Francois Hollande will sich mit den Clubs der ersten Liga treffen um den Konflikt zu lösen. Ministerpräsident Ayrault ist hingegen der Meinung, dass Fußballclubs ganz normale Unternehmen sind und sich der Gesetzgebung fügen müssen.
Das müssen die Clubs für die 75 Prozent Steuer aufbringen
Paris Saint Germain 20 mio
Olympique Marseille 5,3 Millionen
Olympique Lyonnais 4,9 Millionen
LilleOSC 4,8Millionen
Girondin Bordeaux 3,3 Millionen
Stade Rennais 2,1 Millionen
Saint Etienne 1,0 Millionen
Toulouse 0,8 Millionen
OGC Nice 0,7 Millionen
Montpellier 0,2 Millionen
Valenciennes 0,15 Millionen
SCBastia 0,15 Millionen
AC Ajaccio 0,05 Millionen
Guingamp 0,05 Millionen
Evian-Thonon , Lorient, Nantes, Reims, Sochaux beschäftigen keinen Spieler mit einem honorar über eine Million. Monaco ist nicht betroffen, weil der Geschäftssitz nicht in Frankreich liegt.
(Helmut Wyrwich /Tageblatt.lu)
De Maart

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