Nach Angaben des Fernsehsenders CTV griffen die Ordnungshüter am Mittwoch unter Berufung auf das umstrittene neue „Gesetz 78“ hart ein und nahmen Dutzende Demonstranten fest.
Die Verordnung war erst am Freitag erlassen worden. Sie verbietet jeden Protestmarsch in der französischsprachigen Provinz Québec, der nicht wenigstens acht Stunden zuvor mit detaillierten Planvorgaben angemeldet wurde. Das Gesetz war als Reaktion auf den seit Februar anhaltenden Studentenprotest verabschiedet worden und hat zunächst nur ein Jahr Gültigkeit.
Hohe Studiengebühr
Die Provinz Québec hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Studiengebühren an ihren Universitäten von diesem Herbst an bis zum Jahr 2019 jährlich um 245 kanadische Dollar (190 Euro) anzuheben. Selbst mit dieser Erhöhung wäre das Studieren in Montréal, Québec City und an den anderen Universitäten der Provinz noch deutlich preiswerter als etwa im restlichen Kanada, darunter in Toronto und Vancouver.
Dennoch gehen Québecs Studenten seit Februar täglich auf die Straße, um dagegen zu protestieren. Zu Schlägereien und Festnahmen kam es jedoch erst nach Inkrafttreten von „Bill 78“.
Allein am Dienstag, dem 100. Tag der Proteste in Québec, nahm die Polizei nach Medienangaben mehr als 100 Demonstranten fest. Seitdem demonstrieren aus Solidarität auch Studenten in anderen Städten Kanadas.
De Maart

























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