Donnerstag27. November 2025

Demaart De Maart

Die Eisenbahner streiken

Die Eisenbahner streiken

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

In Lothringen streiken seit Donnerstag 16 Uhr bis einschließlich Sonntag die Eisenbahner. Es kommt zu Zugausfällen.

Seit Donnerstag um 16 Uhr fahren nur noch vier von fünf Regionalzügen in Lothringen. An Allerheiligen nur drei von vier. Die SNCF setzt Busse ein, um die ausfallenden Züge zu ersetzen.

Die Gewerkschaften Sud Rail und die CGT haben zu den Streiks aufgerufen. Nicht ausgeschlossen wird, dass die Gewerkschaft CFDT ab kommenden Montag zu einer Fortführung der Streiks ihrerseits aufrufen wird.

Gegen Plan „SNCF 2015“

Die Gewerkschaften wehren sich mit den Streiks gegen den Plan „SNCF 2015“. Im Rahmen dieses Plans werden die Schalter in kleinen Bahnhöfen geschlossen und das Personal der SNCF reduziert. In den vergangenen 13 Jahren ist die Zahl der Beschäftigten bei der französischen Eisenbahn in Lothringen von 11.400 auf 5.000 geschrumpft. Das Maß war voll, als es an die Schließung von Schaltern in Bahnhöfen ging. Entlang der Mosel in Richtung Süden wurden Schalter in Nancy, Saint Max, Vandoeuvre, in Lunéville, in Dieulouard geschlossen.

In Richtung Luxemburg und in Richtung Deutschland wurden in Rombas, in Hagondange, in Faulquemont in Bouzonville die Öffnungszeiten der Schalter reduziert. In Thionville kam es fast zu einem Aufstand der Fahrgäste. Dort war zu einem Zeitpunkt wo unter anderem viele Grenzgänger nach Luxemburg ihre Monatskarten verlängern wollten, ein Schalter geöffnet. Das führte zu Wartezeiten von fast einer Stunde.

Die Gewerkschaften werfen der Regionaldirektion in Metz und Nancy vor, die Interessen der Reisenden und der Mitarbeiter nicht zu vertreten und statt des persönlichen Service das Internet in den Vordergrund zu stellen. Außerdem habe die Personalführung der Regionaldirektion zu fünf Selbstmorden geführt. Der bisherige Regionaldirektor Autruffe ist aus Lothringen in den Südwesten Frankreichs versetzt worden. Der neue Generaldirektor, Jacques Weil, kommt aus Straßburg, ist seit Mitte Oktober im Amt und muss nun mit dem Streik der lothringischen Eisenbahner die Situation ausbaden.

(Helmut Wyrwich / Tageblatt.lu)