Anonymous distanziert sich von WikiLeaks

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Die Hacker von Anonymous sind einst für Julian Assange und seine Enthüllungsplattform WikiLeaks in den Cyberkrieg gezogen. Nun kam es zum endgültigen Bruch.

Die Hacker-Gruppe Anonymous hat sich von Julian Assange und seiner Enthüllungsplattform WikiLeaks losgesagt. In einem im Web veröffentlichten offenen Brief warfen die einstigen WikiLeaks-Unterstützer Assange vor, nicht mehr die ursprüngliche Idee zu verfolgen, nämlich geheime Regierungs- und Unternehmensinformationen zu veröffentlichen. Alles drehe sich nur noch um seine Person.

Auf dem Anonymous-Account bei Twitter hieß es: „Das Ende einer Ära. Wir haben @wikileaks entfolgt und ziehen unsere Unterstützung zurück. Es war eine grandiose Idee, die von Egos ruiniert wurde. Good Bye.“ WikiLeaks und Assange reagierten nicht öffentlich auf die Vorwürfe.

Umstrittene Spendenaktion

Aktueller Anlass für den Bruch zwischen Anonymous und WikiLeaks war eine auch bei anderen Assange-Unterstützern umstrittene Spendenaktion auf der Webseite der Enthüllungsplattform. Dort waren veröffentlichte Dokumente, mit einem Spendenbanner überdeckt, das nur mit einer Spende oder eine Nachrichten auf Twitter oder Faccebook wieder ausgeblendet werden konnte. Kritisiert wurden auch die Treffen von Assange mit Prominenten wie Lady Gaga. Der Pop-Star hatte den 41 Jahre alten Australier am vergangenen Montag zu einem Abendessen in der ecuadorianischen Botschaft getroffen.

Die Aktivisten von Anonymous waren in den vergangenen Monaten immer wieder als Unterstützer von WikiLeaks aufgetreten. So griffen Hacker aus der locker organisierten Gruppe im Dezember 2010 die Webangebote von Mastercard, Visa und Paypal an, nachdem die Zahlungsdienstleister Spendenzahlungen für WikiLeaks nicht mehr weiterleiteten.

Assange wird in Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen gesucht. Anklage wurde gegen WikiLeaks-Gründer jedoch nicht erhoben. Er soll im Sommer 2010 mit zwei Schwedinnen ungeschützten Sex gehabt haben. Assange wehrte sich unter Ausschöpfung des vollen juristischen Instanzenweges erfolglos gegen eine Auslieferung nach Schweden und flüchtete sich schließlich Mitte Juni in die Botschaft des südamerikanischen Landes. Dort harrt er seitdem aus.