ANC plant „radikale“ Reformen

ANC plant „radikale“ Reformen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der in Südafrika regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) will nach seinem noch nicht offiziell bestätigten Wahlsieg "radikale" Reformen angehen, um das schwarze Unternehmertum zu stärken.

Bis heute fühlten sich schwarze Südafrikaner ungerecht behandelt, was wirtschaftliche Eigentumsrechte und Landbesitz angehe, sagte der ranghohe ANC-Politiker und Minister für staatliche Unternehmen, Malusi Gigaba, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Das müsse geändert werden.

Gigaba sagte, dass die Wirtschaftsprogramme in den vergangenen 20 Jahren vor allem „Vetternwirtschaft, Nepotismus und andere negative Dinge“ befördert hätten. Stattdessen müsse nun eine „neue Klasse schwarzer Industrieller“ gebildet werden, forderte der 44-Jährige, der in der Parteihierarchie des ANC an Nummer Drei steht. Diese neuen Industrieunternehmer sollten neue Jobs schaffen und der angeschlagenen Wirtschaft neuen Schwung geben.

Für die Schwarzen

Mit den geplanten Wirtschaftsförderprogrammen solle sichergestellt werden, dass „wir mehr schwarze Geschäftsleute haben, mehr schwarze Manager, dass wir wirtschaftlichen Besitz in die Hände von Schwarzen legen“, fügte Gigaba hinzu. „Wir wollen, dass Schwarze ihre eigenen Unternehmen gründen.“ Denn es sei die Industrie, die Arbeitsplätze schaffe, die Wirtschaft wachsen lasse und mehr Handel mit anderen Ländern ermöglichen werde. Ein Schwerpunkt soll dem Minister zufolge auf der Entwicklung der Infrastruktur und örtlichen Zulieferern für staatliche Unternehmen liegen.

Laut Teilergebnissen wird der ANC Südafrika auch in den kommenden fünf Jahren regieren, musste aber deutliche Verluste hinnehmen. Nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Wahllokale lag der ANC am Donnerstag bei 63 Prozent der Stimmen. Das offizielle Endergebnis sollte am Freitag verkündet werden.