Air France legt Transavia-Projekt auf Eis

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Air France setzt das Projekt der Billigfluggesellschaft Transavia bis Dezember aus. Das Projekt war der Grund für den Pilotenstreik.

In den festgefahrenen Arbeitskampf bei der französischen Fluggesellschaft Air France ist in der zweiten Streikwoche Bewegung gekommen. Nach Angaben der Gewerkschaften sagte Air-France-KLM-Chef Alexandre de Juniac am Montag zu, das Vorhaben eines europaweiten Ausbaus der Billigtochter Transavia bis Dezember auf Eis zu legen.

Laut informierten Kreisen wollte die Konzernleitung bis zum frühen Nachmittag einen Plan vorlegen, um einen Ausweg aus der „Krise“ zu finden. Demnach hat die Unternehmensführung aber nach wie vor die Absicht, Transavia auszubauen. Der Streit um die Billigtochter ist der Grund für den Streik der Air-France-Piloten. Sie legen den Flugverkehr in Frankreich seit Montag vergangener Woche in weiten Teilen lahm.

Air France reagiert mit der geplanten Ausweitung der Aktivitäten von Transavia auf ganz Europa auf die wachsende Konkurrenz durch Billigflieger wie Easyjet oder Ryanair. Die gut verdienenden Air-France-Piloten fürchten, dass sie durch billigere Kollegen bei Transavia ersetzt werden sollen.

Längster Streik

Die Piloten der Air France streiken seit dem 15. September. Bis zum 26. September sind noch Ausstände angekündigt. Es wäre der längste Streik in der Geschichte des Unternehmens. Die Arbeitsniederlegungen kosten die Firma jeden Tag 10 bis 15 Millionen Euro. Air France – Teil des niederländisch-französischen Konzerns Air France-KLM – rechnet damit, dass am Montag 41 Prozent der geplanten Flüge angeboten werden können.

Die Gewerkschaften protestieren gegen Sparpläne der Unternehmensführung und verlangen für die Flugkapitäne der Billigtochter Transavia dieselben Verträge wie bei Air France. Zudem befürchten sie, dass mit dem Transavia-Ausbau Arbeitsplätze ins Ausland verlagert sowie Kurz- und Mittelstrecken an die Billigtochter übertragen werden.
Air-France-Aktien setzte der Disput am Montag zu. Die Papiere fielen um mehr als drei Prozent.