Furchterregend und lächerlich

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Historisch, surreal, furchterregend und lächerlich zugleich: Diese vier doch sehr unterschiedlichen Eigenschaften passen allesamt auf die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Innerhalb dieser Zone gibt es weder Mauern noch Stacheldraht an der Grenze. Der vier Kilometer breite Puffer trennt die südkoreanische Republik von der nordkoreanischen Diktatur. Zukunft trifft hier auf Vergangenheit. Demokratie auf Diktatur. Fortschritt auf Rückstand. Propaganda auf Propaganda.

Xavier Bettel nannte bei seinem Arbeitsbesuch in Korea die DMZ „ein Relikt des Kalten Krieges“. Denn der Norden und der Süden haben nach dem Koreakrieg 1953 lediglich einen Waffenstillstand vereinbart. De facto befinden sich beide Nationen immer noch im Krieg. Steht man als Besucher auf der Demarkationslinie, befindet man sich demnach zwischen den zwei Fronten. Ohne Grenzmauer, ohne Stacheldraht. Eine skurrile Erfahrung. Die DMZ ist ein Ort voller Symbolik. Und ganz nebenbei hat sich die Zone zum Touristenmagneten entwickelt.

Kurios ist auch die Aussage eines dort stationierten Soldaten, dass nicht nur Schaulustige aus dem Süden anhand gebuchter Touren dort nach dem Kick suchen. Auch zahlreiche Nordkoreaner finden den Weg dorthin. Allerdings geben sie sich nicht als solche zu erkennen und reisen über China ein.

Seit dem Gipfeltreffen zwischen Kim Jong-un und Moon Jae-in in der DMZ soll die Besucherzahl aus dem Norden schlagartig angestiegen sein.

Grummel
9. Juli 2018 - 11.14

Herr L.Marx, daat ass net ganz richtég well Daitschland huet 1945 kapituléiert. Déi Kapitulatioun ass de 7.te Mee zu Reims mat den Alléierten ënnerschriwwen gin, an den 8te Mee nach eng Kéier mat de Russen. Daat heescht d'Nazidaitschland huet séch deemols bedingungslos ergin, daat ass eppes ganz aaneschtes wéi e Waffenstillstand wou defacto all Moment eng vun de Parteien kéint soen "lo balleren mer nees lass". Ab dem Moment vun der Kapitulatioun ass Daitschland vun den Alléierten besaat gin (4 Besatzungszonen, wou déi Russesch spéiderhin DDR gin ass). Dee vun ierch ugschwaaten 2+4 Vertrag setz a séch de Schluss vun der Okkupatioun duerch d'Alléierten duerch a kann wéi dir jo och schreiwt gréisstendeels mat engem Friddensvertrag glaichgestallt gin.

L.Marx
8. Juli 2018 - 15.56

"Denn der Norden und der Süden haben nach dem Koreakrieg 1953 lediglich einen Waffenstillstand vereinbart. De facto befinden sich beide Nationen immer noch im Krieg." Galt so auch fast 50 Jahre lang für Deutschland. Einen "richtigen" Friedensvertrag hatten nach dem Ende des zweiten Weltkriegs weder die damalige BRD noch die DDR abgeschlossen. Erst im 2+4-Vertrag nach der Wiedervereinigung ist ein formal weitgehend gleichwertiges Abkommen enthalten. Bis dahin gab es auch nur einen Waffenstillstand.