KommentarDeutschland: Die CDU muss sich stärker von Maaßen distanzieren

Kommentar / Deutschland: Die CDU muss sich stärker von Maaßen distanzieren
Hans-Georg Maaßen Foto: Tobias Schwarz/AFP

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Armin Laschet muss aufpassen, dass ihm die Causa Maaßen nicht entgleitet und ihm in den nächsten Wochen des Wahlkampfes ein zweiter Makel anhängt. Denn schon jetzt heißt es über den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten, er versuche, im Schlafwagen ins Kanzleramt zu kommen; sein Programm sei ambitionslos, vor allem beim Klimaschutz. Wenn sich nun auch noch der Eindruck verfestigt, dass der CDU-Chef seinen Laden am rechten Rand nicht im Griff hat, dann ist das ein besonderes Gift für Laschets Ambitionen.

Die Gelassenheit, die CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach den Gremien der Union zur Schau gestellt hat, zeugt von einer gewissen Hilflosigkeit der Partei. Sicher, die Unionsführung will sich nicht treiben lassen. Kanzlerkandidat Laschet schon gar nicht. Die Gefahr, Maaßen aufzuwerten, besteht jedoch immer – ob durch klare Abgrenzung oder durch demonstrative Missachtung. Zumal er medial ohnehin viel Aufmerksamkeit erfährt. Im Mittelpunkt muss aber das Selbstverständnis der Union stehen. Und das lautet, eine Partei der Mitte zu sein.

Was also die Abgrenzung nach rechts angeht, erwarten nicht nur viele Unionsanhänger klare Kante und deutliche Worte vom CDU-Vorsitzenden. Die lässt Laschet hinsichtlich der AfD nicht mehr missen, mit Blick auf Maaßen aber schon. Zumindest öffentlich. Ein Fehler. Denn dadurch kann der Eindruck einer indirekten Tolerierung der Thesen des Ex-Verfassungsschützers entstehen, mit denen er am rechten Rand fischt. Positionen, die eben nicht denen der Union entsprechen.

Die Personalie dürfte den CDU-Chef daher im Wahlkampf weiter begleiten. Umso wichtiger ist nicht nur die Distanzierung, sondern auch, dass endlich mehr über Inhalte geredet wird. Auch dazu muss Laschet noch seinen Beitrag leisten.

J.C. Kemp
13. Juli 2021 - 12.01

Wer beide Augen zudrückt, rennt geradewegs mit dem Gesicht in die Mauer!