Theaterspielen ohne Grenzen

Theaterspielen ohne Grenzen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Von klassischem Theater bis hin zu Straßen-Perfomances: 19 Theatergruppen mit 200 Teilnehmern aus acht Ländern nehmen am Studententheaterfestival Grafiti teil, das vom 14. bis zum 19. Mai in Esch und Luxemburg-Stadt stattfindet. Obwohl es sich offiziell als Festival der Großregion bezeichnet, sehen die Verantwortlichen die Sache nicht so eng. Bei der diesjährigen Ausgabe werden neben den Gruppen aus Luxemburg und den Nachbarländern auch Theatergruppen aus Polen, Estland und sogar aus Chile teilnehmen.

Vor allem die Teilnahme von Gruppen aus diesen Ländern illustriert auf hervorragende Weise das Moto des Festivals „Arts Connecting People“ („Künste verbinden Menschen“). Der Kontakt sei über eine Theatergruppe aus Bonn gekommen, die wiederum eine Gruppe aus Chile zu Besuch hatte, die sich spontan an einer Teilnahme am Festival interessiert zeigte. Engagement gegen Grenzen. Eine Gruppe aus Chile einfliegen zu lassen, sei natürlich etwas teuer. Laut Martin Haberstroh, einer der Verantwortlichen des Festivals, treten alle Gruppen ohne Gage auf. Das Budget des Festivals sei minimal. Von der EU gebe es rund 50.000 Euro, die ausschließlich für Unterkunft, Verpflegung und Reisekosten ausgegeben werden, sagte Haberstroh anlässlich einer Pressekonferenz auf Belval. Es gebe zwar weitere Unterstützer, aber keine großen Geldgeber.

Prall gefülltes Programm

Rund 30 Aktivitäten stehen in der Woche vom 14. Mai auf dem Programm, zum größten Teil natürlich Theateraufführungen. Die meisten Stücke sind auf Französisch oder Deutsch. Bei den wenigen Stücken, die in einer anderen Sprache aufgeführt werden, gebe es eine Einführung auf Deutsch oder Französisch. „Doch warum sich nicht mal ein Theaterstück in einer fremden Sprache anschauen?“, fragt Haberstroh.

Unter anderem wolle Grafiti zeigen, dass Sprachen Brücken sein können und keine Grenzen bilden, sagt Camillo aus Kolumbien, einer der Mitverantwortlichen. Das Festival sieht sich klar als Engagement gegen Grenzen.

Die Organisatoren (der harte Kern besteht laut Haberstroh aus fünf Leuten, in der Festivalwoche würden rund 30 Leute helfen) „arbeiten“ auf freiwilliger Basis. Dies ist einer der Grundpfeiler der Vereinigung: Grafiti sieht sich selbst als „lebendiges Beispiel für europäische Identität, was sich in Mehrsprachigkeit und dem Non-Profit-Charakter studentischer Beteiligung (…) auszeichnet“.

Mehr als nur ein Festival

Das Theaterfestival sei zwar die „Galionsfigur“ von Grafiti, sagte Haberstroh, doch die Vereinigung sei das ganze Jahr hindurch aktiv bei der Förderung des kulturellen Austausches von Studenten in der Großregion.

Das Festival steht zudem dieses Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit. Fairer Handel sei ein wichtiges Thema, so ist die Vereinigung „Fairtrade“ Partner der diesjährigen Ausgabe. Sie beteiligt sich mit einem Workshop am Festival: „Creative Atelier Explaining Fairtrade Systems“. Dabei wird gezeigt, dass es auch eine andere Art des Konsums gibt, sodass auch die Menschen in den Produktionsländern etwas davon haben.

Programm: www.grafiti-asbl.com

Martin Haberstroh
2. Mai 2018 - 9.11

Herzlichen Dank für den Artikel zu unserem GrAFiTi-Theaterfestival der Großregion. Was die Finanzierung des Festivals betrifft, möchte ich allerdings gerne folgendes korrigieren bzw. ergänzen. Zum einen wurde insbesondere versäumt unseren seit vielen Jahren treuen Partner 'QuattroPole e.V.' zu erwähnen, ohne dessen kontinuierliche Unterstützung das Festival nicht vorstellbar wäre. Bei den 50.000€ handelt es sich weiterhin um das Gesamtbudget des Festivals, und der Beitrag der EU ist daran nur ein kleiner zweckgebundener Anteil. Besten Dank, Martin Haberstroh