Kritische Marke / Zahl der Neuinfektionen pro Woche sinkt unter 50 in Luxemburg

47,44 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner: Luxemburg ist wieder unter die magische 50er-Marke gerutscht. Diese hatte bekanntlich zur Folge, dass unter anderem Deutschland das Land als „Risikogebiet“ eingestuft hat. Was passiert jetzt?
Die Zahl der Neuinfektionen ist in Luxemburg unter 50 pro 100.000 Einwohner und Woche gesunken. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochnachmittag mit. Die Grenzgänger sind dabei nicht mit eingerechnet. Insgesamt haben sich laut „Santé“ in der Woche vom 3. bis zum 9. August 354 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Darunter waren 57 Grenzgänger und 297 Einheimische.
Was die Infektionen bei den Einwohnern Luxemburgs angeht, liegt die Zahl der Neuinfektionen bei 47,44 pro 100.000 Einwohner. In der vergangenen Woche lag diese Zahl noch bei 69,96. Damit wäre die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern unterschritten und Luxemburg könnte von verschiedenen Ländern – darunter Deutschland – nicht mehr als sog. Risikoland eingestuft werden.
Durchschnittlich sind die Personen, die sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus infiziert haben, 35,3 Jahre alt. 20,3 Prozent der Neuinfizierten sind zwischen 40 und 49 Jahre alt, 20,6 Prozent der Neuinfektionen gehören zu den 20- bis 29-Jährigen.
Geografisch gesehen konnten wieder die meisten Fälle, mit 741, im Kanton Esch festgestellt werden. Der Kanton Luxemburg liegt mit 304 neuen Infektionen auf dem zweiten Platz. Die Hauptstadt zählt 222 Neuinfektionen.
Ob Deutschland den „Risiko-Status“ für Luxemburg automatisch aufhebt, weiß man bei der „Santé“ nicht. „Die Zahlen wurden Deutschland mitgeteilt“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwochnachmittag gegenüber dem Tageblatt. Es sei nun die Entscheidung Deutschlands, ob Luxemburg der Status als „Risikogebiet“ wieder aberkannt würde. Da man aber unter der Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liege, seien die Bedingungen ja jetzt erfüllt.
Vage Antworten aus Deutschland
Bei den Behörden des Nachbarlandes scheint jedenfalls Unklarheit darüber zu herrschen, ob die vom Luxemburger Gesundheitsministerium publizierten Zahlen ausreichen. „Wer als Risikogebiet gilt, ist nicht nur unsere Entscheidung“, heißt es vom deutschen Außenministerium. Die zuständigen Ressorts (Innen-, Gesundheits- und Außenministerium) würden sich alle zwei Wochen zusammensetzen. Man könne keine Vorhersage machen, aber: „Wir achten bei der Aufhebung auf den Trend der Infektionen und nicht nur auf eine Momentaufnahme.“ Das deutsche Gesundheitsministerium verweist auf Tageblatt-Nachfrage hin auf die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) – wo man (nicht zum ersten Mal) den Ball zurückspielt und sagt, die Risiko-Einstufung sei die Entscheidung des Außenministeriums.
Der derzeitige Rückgang könnte ein Hinweis dafür sein, dass „die zweite Welle ausläuft“, erklärt die Sprecherin der „Santé“ zu den Zahlen vom Mittwoch. „Aber wir wollen uns nicht aus dem Fenster lehnen und mit unseren Bemühungen nachlassen.“ In den kommenden Wochen werde sich zeigen, ob sich der Trend bestätigt.
Neben den Neuinfektionen ist auch die Zahl der Hospitalisierungen laut dem Gesundheitsministerium leicht rückläufig. Demnach mussten in der Woche vom 3. bis zum 9. August nur 42 Menschen wegen einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus behandelt werden – in der Vorwoche waren es noch 52. Die Zahl der Intensivpatienten ist jedoch von sechs auf sieben angestiegen. In der Woche vom 3. zum 9. August starben drei Menschen an dem Virus. In der Vorwoche waren es sechs.
Die „Santé“ verzeichnete in der vergangenen Woche insgesamt 922 aktive Infektionen, in der Woche davor waren es 1.242. Die Zahl der entdeckten Covid-19-Fälle steht in engem Zusammenhang mit der Zahl der durchgeführten Tests – diese ist in Luxemburg pro Kopf der Bevölkerung höher als in den Nachbarländern. Insgesamt wurden in Luxemburg in der Woche vom 3. bis zum 9. August 50.177 Corona-Tests gemacht, das sind im Schnitt über 7.000 pro Tag bei einer Landesbevölkerung von 650.000 Menschen.
Deutschland ist , würde es sich der Wahrheit stellen und testen wie Luxemburg, Risikoland. Ob die Deutschen , Luxemburg als Risikoland streichen ist egal. Das Vertrauen ist dahin, solche Freunde braucht man nie und nimmer.
Deutschland ist zu borniert um etwas in unseren Sinne zu unternehmen
RKI ändert die regeln wie es ihnen passt.
Der sogenannte R wert der Monate dazu benutzt wurde um
Massnahmen durchzusetzen ist jetzt unwichtig.
Was RKI noch einfällt um die zweite Welle herauf zubeschwören
wer weiss das schon.
Nachdem während wochenlanger Tests der Anteil der positiven Reaktionen in Luxemburg zwischen 0,4 und 1 Prozent( 1x 2 Prozent) , geschwankt hat, sollten die Verantwortlichen im Großherzogtum doch endlich mal ihren eigenen Zahlen glauben und zur Kenntnis nehmen, dass es keine „ zweite Welle „ gibt. Das bedeutet auch , die sinnlose Zwangsmaskerade und ähnliche Maßnahmen zu beenden. Vielleicht mal von Herrn Tegnell aus Schweden lernen…
@Steffen Lindner
Sie sagen es gäbe keine zweite Welle. Trotzdem sprechen die Fakten eine andere Sprache. Bedenkt man dass Mitte Juni keine Person im Krankenhaus mit Covid-19 behandelt wurde und die Zahl der Todesfälle während 6 Wochen bei 110 stagnierte sich seit Anfang bis Mitte Juli die Situation sich dramatisch geändert hat dann frage ich mich allerdings wie man das nennen soll. Welle 1bis ?
Bezüglich dem schwedischen Model gebe ich Ihnen Recht da letztendlich Schweden nicht schlechter da steht als die anderen Länder. Wirtschaftlich vielleicht sogar ein bisschen besser. Aber es ist wie immer: Nachher ist man klüger. Könnte man das schwedische Model nicht auch als Boris Palmer Model bezeichnen?
Betreffend Deutschland in Sachen Corona gegenüber uns.
Feigheit, Borniertheit und Neid. Gute Nachbarn also!
Da 100.000 Bürger derzeit im Hinterland von Porto sind, können sie sich schlecht hierzulande anstecken.
@steffan Lindner
Ich fasse es nicht.
Nur Corona-Leugner oder -Verharmloser behaupten noch, dass Masken nicht hilfreich sind!
Was das „Vorbild“ Schweden angeht:
Warum haben die Schweden die vielfache Zahl an Todesopfern, absolut und relativ, im Vergleich zu ihren skandinavischen Nachbarn zu beklagen?
Warum haben die Schweden, relativ (also per 100.000 Einwohner) höhere Todeszahlen zu beklagen als Deutschland und die meisten anderne europäischen Länder?
Von der Tatsache, dass das relativ große Land überwiegend dünn besiedelt ist, und damit Infektionen weniger wahrscheinlich sind, ganz zu schweigen.
Etwa weil sich das schwedische Modell so bewährt hat?
Schweden hat sich, einfach ausgedrückt, für das Beibehalten grosszügiger, persönlicher Freiheiten und gegen Einschränkungen für das wirtschaftliche Geschehen entschieden. Gleichzeitig hat man eine „Durchseuchung“ der Gesellschaft mit einsetzender Immunisierung als Methode zur Bekämpfung der Pandemie ins Auge gefasst.
Wobei noch kein Mensch weiß, ob ein Erkrankter überhaupt und, falls ja, wie lange, immun bleibt- wenn er überlebt und keine gesundheitlichen Schäden davon trägt, was immer öfter auch bei jüngeren Menschen der Fall ist.
Das Ergebnis sind vergleichsweise erschreckende Opferzahlen.
Übertrüge man das schwedische Modell auf Luxemburg, würde die Zahl der Toten erheblich in die Höhe schnellen.
@Arm
Resentiments helfen nicht weiter. Irgendwann, hoffentlich bald, wird es eine Post-Corona-Zeit geben.
Dann wird man sich des Geschirrs erinnern, das man auf beiden Seiten der Grenze zerschlagen hat, und nicht so einfach kitten kann.
Ich schrieb gestern schon, dass ich das deutsche Verhalten , d.h. die Zahl der Tests zu ignorieren und enthaltene Grenzgänger nicht zu berücksichtigen, für absolut unfair halte.
Ich schrieb aber auch, dass die hohe Zahl der Infizierten nun mal tatsächlich da ist. Dafür kann kein anderes Land etwas.
Überall in Europa reagiert man übrigens gleich: Gerade hat Großbritannien eine 14-tägige Quarantänepflicht für Einreisende aus den Niederlanden und Frankreich eingeführt.
Sollen die beiden Länder, aus gekränktem Stolz, jetzt den Briten den Krieg erklären?
Steffen Lindner
„….Zwangsmaskerade und ähnliche Maßnahmen zu beenden. Vielleicht mal von Herrn Tegnell aus Schweden lernen…“
Sie meinen die Schweden die 1100% mehr Tote haben als Nachbar Dänemark?
Wahrlich eine Leistung!
@grenzgegner
@steffan Lindner
„Ich fasse es nicht.
Nur Corona-Leugner oder -Verharmloser behaupten noch, dass Masken nicht hilfreich sind!“
Der komische Dermatologe ist einer von diesen.
Wenigsten schreibt er sich hier die normalen Leute vom Leib.
Seine zukünftigen Patienten kommen alle ohne Maske in seine Praxis um sich einen Pickel aufdrücken zu lassen.