LuxemburgWenn morgen die Booster für alle kämen – Ein einschätzendes Gespräch mit Hochkommissar Luc Feller

Luxemburg / Wenn morgen die Booster für alle kämen – Ein einschätzendes Gespräch mit Hochkommissar Luc Feller
Der Hochkommissar für nationale Sicherheit, Luc Feller, im Impfzentrum in der Victor-Hugo-Halle im Januar Foto: Editpress/Julien Garroy

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Was würde geschehen, wenn die Regierung Luxemburgs die Booster-Impfung für die Gesamtbevölkerung empfehlen würde? Ist das Großherzogtum auf einen solchen Fall logistisch vorbereitet? Das Tageblatt hat bei Luc Feller vom Hochkommissariat für nationale Sicherheit nachgefragt.

Menschen im Alter ab 65 Jahren und dem Personal im Gesundheitssektor wird momentan vom Obersten Rat für Infektionskrankheiten (CSMI) empfohlen, sich eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus abzuholen. Claude Muller, Virologe am Luxembourg Insitute of Health (LIH), sagt, es würde aus medizinischer Sicht mehr Sinn ergeben, den Booster für die gesamte Bevölkerung Luxemburgs zu empfehlen. Aber ist eine Ausweitung der Booster-Empfehlung auf die Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt überhaupt logistisch möglich? Luc Feller, Luxemburgs Hochkommissar für nationale Sicherheit, antwortet im Gespräch mit dem Tageblatt, dass „es sich hierbei um eine sehr theoretische Frage handelt“. Es hänge dabei vor allem von den nächsten Bestimmungen der Regierung zur Booster-Impfung ab.

„In unseren Impfzentren liegt die Kapazität bei bis zu 26.000 Impfungen pro Woche“, sagt Feller. Zu diesem Zeitpunkt liege man in Luxemburg momentan bei einer wöchentlichen Quote von durchschnittlich 10.000 Impfungen. Es gebe also noch genug Spielraum. Dazu komme noch, dass 296 Ärzte in Luxemburg die Möglichkeit hätten, eine Covid-Impfung zu verabreichen, sagt der Hochkommissar.

Die Impfreserven stehen bereit

Auch beim Impfstoff-Vorrat sieht Feller keine Probleme. „Im Dezember bekommen wir 50.000 Dosen des Pfizer-Vakzins und 50.000 Dosen des Moderna-Vakzins.“ Der Lieferplan für Januar sehe 92.000 weitere Dosen des Pfizer-Vakzins vor. Es werde also nicht zu einem Engpass an Impfdosen kommen, erklärt Feller. Man sehe am Beispiel der Kategorien an Menschen, die bereits eine Einladung zum Boostern bekommen haben, dass sie nicht sofort einen Termin vereinbaren. Diejenigen, die ein Johnson&Johnson-Vakzin erhalten haben, würden beispielsweise nach und nach ihren Booster-Termin anfragen. „Wir kriegen das hin“, sagt Feller.

Wie schnell eine Booster-Kampagne für größere Teile der Bevölkerung organisiert werden kann, hänge von mehreren Kriterien ab. Bei einer professionellen Gruppe wie dem Gesundheitspersonal könne dies sehr zügig vonstattengehen, da hier bereits bekannt sei, wer in diesem Bereich arbeitet. „Innerhalb von einigen Tagen könne man in diesem Fall eine Einladung senden“, so Feller. Sollte es zu einer Ausweitung der Booster-Empfehlungen kommen, könnten außerdem die Einladungen je nach Gruppe angepasst werden.

Impfkapazitäten der Ärzte nicht zu unterschätzen

Bei den letzten Booster-Einladungen habe man beispielsweise Menschen ab 65 Jahren eingerechnet und dies mit den Personen, bei denen die Impfung schon mehrere Monate zurückliegt, kombiniert. „Solche Einladungen können sehr einfach erstellt und versendet werden“, sagt Feller. Außerdem geht er davon aus, dass das Gesundheitsministerium die jeweiligen Zielgruppen informieren werde, sollte es in irgendeiner Form zu einer Ausweitung der Booster-Kampagne kommen.

Wie es mit den Plätzen in den Impfzentren im Falle einer Booster-Empfehlung für die Luxemburger Gesamtbevölkerung aussehe, hänge davon ab, wie schnell sich die Menschen impfen lassen wollen. Einen Punkt hebt der Hochkommissar jedoch hervor: „Eine Zahl, die man nicht unterschätzen darf, sind die 200 Ärzte, die die Impfung zu diesem Zeitpunkt in ihrer Praxis anbieten.“

Vor allem bei den „Centres médicaux“, wo mehrere Ärzte tätig sind, könnte eine große Anzahl an Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Diese könnten sogar mit den Impfquoten der nationalen Impfzentren mithalten – je nachdem, wie sich das Personal organisiere, so Feller. Eine kleinere Praxis mit nur einem Arzt könne wiederum Probleme haben, an diese Zahl heranzukommen. Trotzdem sei auch hier die Kapazität sehr groß, betont der Hochkommissar.

Im Extremfall anpassen

Mehrere Geimpfte, die sich momentan wegen einer Covid-Erkrankung im Krankenhaus befinden, seien über 65 Jahre alt und noch ohne Booster. „Für diese Gruppe macht eine Booster-Impfung viel Sinn“, sagt Feller. Man wolle mit dem Boostern Krankenhauseinlieferungen vermeiden, damit die Regierung keine weiteren einschränkenden Maßnahmen ergreifen müsse. Feller merkt zudem an, dass die meisten Menschen, die momentan wegen Covid-19 im Krankenhaus liegen, ungeimpft sind.

Zum Extremszenario sagt der Hochkommissar: „Wenn sich morgen hunderttausende Menschen zur Booster-Impfung entscheiden würden, würde es nicht reichen.“ Und gibt aber auch hier Entwarnung: „Wenn sich Menschen massenhaft für die Booster-Impfung präsentieren, ist es unsere Aufgabe, die Kapazitäten zu adaptieren.“ Das Hochkommissariat für nationale Sicherheit sei für diesen Fall gewappnet.

Diskussion über Booster-Ausweitung

Die Regierung diskutiere momentan über einen breiteren Zugang der Bevölkerung Luxemburgs zu den Booster-Impfungen. Das hat Gesundheitsministerin Paulette Lenert auf eine parlamentarische Frage des CSV-Abgeordneten Georges Mischo geantwortet. In seiner Frage erkundigte sich Mischo über die Ausweitung der Booster-Impfungen in anderen Berufen des Gesundheitswesens, wie zum Beispiel dem Putzpersonal oder den Sanitätern, die die Patienten ins Krankenhaus bringen. Des Weiteren folge die Regierung dem Urteil des CSMI, welcher zudem eine Erinnerung an den Booster für die im Gesundheitswesen tätigen Menschen vorsehe. Weitere Schritte würde die Regierung abwägen und entsprechend anpassen.

Frenchy
18. November 2021 - 11.24

@Hoffmann 'D’abord voudrais-je savoir ce que vous appelez de ce titre ronflant „haut-commissaire pour la sécurité nationale“, et ensuite quelles sont les qualifications et ' Aucune qualification nécessaire pour être élu, juste comme vous n'avez pas besoin de qualifications comme électeur.

Jos.Reinard
17. November 2021 - 17.38

Ja, eine Booster oder Auffrischungs(impfung) wäre sinnvoll, vorerst müsste aber ein Test gemacht werden, der anzeigt wieviel Antikörper der Geimpfte, von welchem Impf-oder Genstoff noch aufweist. Die Erzeuger wären sicher dankbar für die Resultate. freundlichst

Tom
17. November 2021 - 16.43

Den Här Luc Feller ass en gudden Mann. Soss wir hien net Hochkommissar genannt gin.

Observer
17. November 2021 - 13.02

Corona ist für alle da, boosten wohl nicht!

Hoffmann
17. November 2021 - 12.03

D'abord voudrais-je savoir ce que vous appelez de ce titre ronflant "haut-commissaire pour la sécurité nationale", et ensuite quelles sont les qualifications et la ou les formations de la personne, à la bonne tête au demeurant et nommée à ce poste? policier? Ou Personnage politique? Médecin? Informaticien ou ingénieur, ou les deux à la fois? Ou mathématicien? Spécialiste de l'ainsi dite intelligence artificielle? Ou préposé admin. aux centres de vaccination, encore que la Ministre de la santé et son directeur de la santé fassent très bien leur travail, il convient de le dire!

Mameranus
17. November 2021 - 11.31

@ HTK / Jo, Hochkommissar ass e komeschen Titel mee dee Mann schéint ganz gutt ze wëssen wat leeft a muss gemacht gin.

Emile
16. November 2021 - 22.12

Elo sinn se och nach géint eisen Hochkommissar. Den Här spillt eng geng wichteg Roll. Sie sinn géint alles

HTK
16. November 2021 - 19.10

Was zum Kuckuck ist ein Hochkommissar? Herr Hochkommissar. Anscheined gibt es Ärzte( ausser dem Dr.Ochs) die den Leuten die Maske ausreden und sie verdonnern wenn sie sich impfen lassen wollen!! Das wäre doch ein Hochkommissarthema! Oder?