Alle Verantwortlichen scheinen sich bewusst zu sein, dass die Baustellen in und um Esch als politische Munition genutzt werden könnten. CSV-Bürgermeister Georges Mischo versucht bereits vor Beginn der Arbeiten, erste Schutzmauern aufzubauen. Vielleicht um sicherzugehen, dass der Angriff der Oppositionsparteien ihn nicht vor den Gemeindewahlen erreicht. Dabei scheint es tatsächlich unvermeidbar, dass die beiden Baustellen sich zeitlich wenigstens zum Teil überschneiden. Trotzdem hätte es vonseiten der Straßenbauverwaltung möglich sein müssen, die dreitägige Schließung der A4 zeitversetzt durchzuführen.
Jedenfalls wurde hinter den Kulissen offensichtlich realisiert, dass eine Umleitung mitten durch das ruhige Wohnviertel Lallingen politisch gefährlich ist. Wenn anderthalb Stunden, nachdem der erste Umleitungsplan per E-Mail im Postfach des Tageblatt landet, eine neue Version auftaucht, scheint klar, dass jemand mit politischem Feingefühl das Problem erkannt hat.
Aber nicht alles ist schlecht: Immerhin wurde bei der Planung der Bauprojekte an die 28 Bäume auf dem boulevard Grande-Duchesse Charlotte gedacht, die im Zuge der Arbeiten verschwinden müssen. Stichwort: Ausgleichsmaßnahmen. Was die Einwohner Eschs allerdings davon haben, wenn die eine Hälfte neben einer Landstraße gepflanzt wird und die andere beim Wald, wird man ihnen erst einmal erklären müssen.
Warum nicht im 24Stunden Schichtplan arbeiten und etwas mehr als 6Arbeiter auf der Baustelle. Man könnte die Baufirmen mal unter Druck setzen als mit Samthandschuhe zu tätscheln.