„Walfy“: Läufer und Maskottchen in einem

„Walfy“: Läufer und Maskottchen in einem

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Die traditionelle Laufveranstaltung Walfer Vollekslaf, die am Sonntag um 10.00 Uhr startet, wäre ohne „Walfy“ kaum vorstellbar. Doch was hat es eigentlich mit diesem Namen auf sich? Wer verbirgt sich dahinter? Das Tageblatt gibt Antworten dazu.

In diesem Jahr geht der Alzette-Klassiker schon in seine 43. Auflage. Das Event erfreut sich noch immer einem großen Interesse. Einer, der bei diesem Lauf nicht fehlen darf, ist „Walfy“, oder besser gesagt die „Walfys“. Warum die Mehrzahl? Ganz einfach: Es gibt nämlich zwei „Walfys“, die traditionell bei diesem Sportevent an den Start gehen. Zum einem ist es ein Läufer, der als „Walfy“ die 14,2-km-Strecke angeht, zum anderen gibt es das Maskottchen „Walfy“, das für die Animation zuständig ist.

Was dabei wohl aber die wenigsten wissen: „Walfy“ gehörte nicht von Anfang an zum Inventar dieser Veranstaltung. Diese Idee wurde erst 1988 ins Leben gerufen. Marc Savic, ein ehemaliges Mitglied des Organisationsteams und ehemaliger Sportprofessor, hatte vor 30 Jahren die Idee, etwas Neues in den Volkslauf zu integrieren. Das war dann schließlich die Geburtsstunde von „Walfy“.

„Am Anfang sollte es ein Sportler sein, der bei den Olympischen Spielen teilnahm und nicht mehr aktiv trainieren würde. Es war stets unser Ansporn, diese Athleten nach Walferdingen zu bekommen. Im Laufe der Jahre wurden die Auswahlkriterien ein wenig gelockert. Heutzutage soll ‚Walfy‘ ein Vorbild für den Sport sein“, erklärt Josy Hoffmann, Mitglied des Organisationsteams.

Neben dem laufenden „Walfy“ wurde aber auch noch weiterer aus der Taufe gehoben, der als Gesicht des ab 1987 stattfindenen Mini-Volkslaufs herhalten sollte. So kam es dazu, dass seit 30 Jahren ein kleiner Fuchs als Maskottchen bei den Kinderläufen immer wieder mit dabei ist. Dass es schließlich ein Fuchs wurde, liegt an seinem Designer Jean-Pierre Legrain, der ebenfalls die bekannte Figur „Yuppi“, das Maskottchen einer luxemburgischen Supermarktkette, entwickelte. In einem Studio im französischen Lille wurde die Gestalt des „Walfy“ erschaffen.

Ein Name für die Figur lag für den 2012 verstorbenen Marc Savic ebenfalls auf der Hand. Da der Start- und Zielort der Veranstaltung in Walferdingen liegt, lag der Bezeichnung „Walfy“ relativ nah. Der heimatliche Touch blieb somit also bewahrt.

Seit 1988 haben über 30 Personen die Würde des „Walfy“ bereits getragen. Darunter befinden sich viele prominente Namen (siehe Kasten) aus der Luxemburger Sportwelt. Der Erste, der sich dem Hauptlauf annahm, war Michel Medinger, der 1964 als 800-m-Läufer an den Olympischen Sommerspielen in Tokio antrat. Bei der letzten Auflage verkörperte Volleyball-Trainer Serge Karier die Figur des „Walfy“. In diesem Jahr wird Paule Kremer, die erste Luxemburgerin, die durch Ärmelkanal geschwommen ist, das Rennen in Person des „Walfy“ in Angriff nehmen. Wie man sieht: Nach einem Mann folgt diesmal wieder eine Frau. Die Organisatoren legen seit geraumer Zeit Wert darauf, dass der/die Auserwählte nicht zwei Jahre hintereinander vom gleichen Geschlecht ist.

Weitere Eigenschaften des „Walfy“ sind, dass er immer mit der Dossard-Nummer des jeweiligen Jahres läuft. Ebenfalls tritt der Läufer als Teil eines Gewinnspiels in Erscheinung. In diesem Jahr müssen die Leute erraten, in welcher Zeit er ankommen wird und wie viele Teilnehmer hinter ihm bleiben werden. Wer hier die bestmöglichste Antwort zu diesen zwei Fragen liefert, kann sich über ein schönes Essen freuen.

Der zweite „Walfy“ hat derweil andere Pflichten zu erfüllen. Unterhaltung, Spaß und gute Laune stehen bei ihm im Vordergrund. Vor allem bei den kleinen Sportbegeisterten kommt der kleine Fuchs gut an. „Vor dem Start der Kinderläufe heizt ‚Walfy‘ die jungen Sportler mit einigen Lockerungsübungen auf. Danach läuft er auch die kleinen Distanzen mit und feuert die Kleinen auf der Strecke mächtig an. Aber auch beim Rennen der Seniors leistet er den Teilnehmern auf den Anfangsmetern Beistand und sorgt nachher im Zielbereich für Stimmung. Siegerehrungen fallen ebenfalls in sein Aufgabenfeld“, so Marianne Dondelinger, Präsidentin des Walfer Vollekslaf.

Wie bereits in den letzten Jahren steckt auch diesmal wieder ein Scout aus Walferdingen unter dem Maskottchenkostüm. Dieser wird die Läufer sicherlich am Sonntagmorgen früh auf Betriebstemperatur bringen.