LuxemburgSex, Zuneigung und vieles mehr: Sensibilisierungsaktion startet Anfang Mai 

Luxemburg / Sex, Zuneigung und vieles mehr: Sensibilisierungsaktion startet Anfang Mai 
Vieles fällt unter die Bezeichnung der emotionellen und sexuellen Gesundheit – unter anderem Beziehungen zu anderen, Gefühle, gegenseitiger Respekt Archivfoto: Tania Feller/Editpress

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Sex und alles, was im engeren oder auch im weiteren Sinn damit zu tun hat, ist in unserer Gesellschaft oft noch ein Tabuthema. Das muss nicht sein, findet unter anderem das „Centre national de référence pour la promotion de la santé affective et sexuelle“ und organisiert zum dritten Mal in Luxemburg eine Sensibilisierungsaktion zum Thema affektive und sexuelle Gesundheit. Das Programm dazu wurde am gestrigen Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Gesundheitsministerium vorgestellt. 

„Nicht alle gehen das Thema Sexualität mit Leichtigkeit an“, stellte Christa Brömmel vom „Centre national de référence pour la promotion de la santé affective et sexuelle“ (Cesas) bei einer Pressekonferenz am gestrigen Mittwoch im Gesundheitsministerium in Luxemburg-Stadt fest. In der Villa Louvigny wurde das Programm der dritten „Semaine de la santé affective et sexuelle“ präsentiert, die vom 2. bis zum 11. Mai im Großherzogtum organisiert wird. Ziel der Aktion: Auf das Thema der affektiven und sexuellen Gesundheit aufmerksam machen und zeigen, wie wichtig diese für das Wohlbefinden der Menschen ist. 

Laut Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) gibt es rund um die Sexualität noch viele Tabus
Laut Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) gibt es rund um die Sexualität noch viele Tabus Foto: Editpress/Julien Garroy

In den Bereich der affektiven und sexuellen Gesundheit fallen dabei die Beziehungen zu anderen, Emotionen, der gegenseitige Respekt, aber auch die Tatsache, dass man selbst bestimmt Entscheidungen trifft und sich im eigenen Körper wohlfühlt. „Das alles sollte selbstverständlich sein – ist es aber nicht. Es gibt noch viele Tabus in der Gesellschaft, die wir aufheben wollen, um offen über Themen reden zu können“, stellte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) bei der Pressekonferenz fest.

Christa Brömmel vom Cesas nannte dafür unterschiedliche Ursachen: Dass Menschen mit verschiedenen Themen noch nie in Kontakt gekommen seien, aber auch, dass Sexualität oft als problematisch angesehen würde oder mit Risiken in Verbindung gebracht werde. Und tatsächlich fallen in den Bereich der affektiven und sexuellen Gesundheit ganz alltägliche Dinge wie die Menstruation, aber auch Themen wie Einvernehmen bei sexuellen Beziehungen – und im Sinne der Prävention dann auch die Thematik der sexuellen Gewalt. 

Themen ansprechen

Die Aktionstage zur affektiven und sexuellen Gesundheit Anfang Mai werden sich um fünf Hauptthemen wie „Enfance, jeunesse, familles et diversité“, „Prévention des violences sexuelles“ oder „Santé publique“ drehen. Insgesamt 25 Veranstaltungen werden vom Cesas mit 26 Partnerorganisationen und vier Ministerien (Bildung, Familie, Gesundheit, Gleichstellung von Frauen und Männern) auf die Beine gestellt und sollen den Austausch fördern. Zielpublikum der Aktion: „Wir alle. Denn dieses Thema betrifft uns alle – von klein auf bis ins hohe Alter“, so Christa Brömmel vom Cesas. 

Die Koordinatorin beim „Centre national de référence pour la promotion de la santé affective et sexuelle“ (Cesas), Christa Brömmel, ist überzeugt, dass das Thema affektive und sexuelle Gesundheit alle betrifft
Die Koordinatorin beim „Centre national de référence pour la promotion de la santé affective et sexuelle“ (Cesas), Christa Brömmel, ist überzeugt, dass das Thema affektive und sexuelle Gesundheit alle betrifft Foto: Editpress/Julien Garroy

So lädt das „Planning familial“ am Abend des 2. Mai unter dem Titel „Comment parler d’affectivité et de sexualité avec ses enfants?“ in das „Centre sociétaire Jean François Boch“ in Rollingergrund ein, um darüber zu diskutieren, wie Themen wie das erste Mal oder Verhütung mit dem eigenen Nachwuchs besprochen werden können. Am 4. Mai wird vor dem „Centre d’art Nei Liicht“ in Düdelingen zwischen 14 und 18 Uhr ein umgebauter Bus stehen, in dem Jugendliche mit anderen jungen Menschen über Emotionalität und Sexualität reden können. Das Düdelinger Jugendhaus organisiert dabei gemeinsam mit dem „Planning familial“  Aktivitäten wie ein Brainstorming zum Thema Liebe oder einen sogenannten Kondomführerschein.

Die chronische Krankheit Endometriose wird auf einer Konferenz und einem Rundgespräch am Abend des 10. Mai im „Tramsschapp“ auf Limpertsberg Thema sein. „Dort können Betroffene von ihrem Alltag erzählen und sich über Behandlungen sowie Möglichkeiten der Unterstützung informieren. Es wird auch Informationsstände geben“, erklärte Elisabeth Bertrand, Projektleiterin beim Cesas. Andere Veranstaltungen dürften vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Bereiche wie beispielsweise dem Bildungs- oder Gesundheitswesen interessant sein. Eine Übersicht zu den größtenteils kostenlos angebotenen Veranstaltungen gibt es auf der Webseite des Cesas unter cesas.lu.