100,7-InterviewSanté-Direktor Schmit: Gestiegene Infektionszahlen sorgen für Probleme beim Tracing

100,7-Interview / Santé-Direktor Schmit: Gestiegene Infektionszahlen sorgen für Probleme beim Tracing
Santé-Direktor Jean-Claude Schmit Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die gestiegenen Infektionszahlen machen auch die Arbeit des Tracing-Teams schwieriger. Man müsse jetzt priorisieren, wen man benachrichtigt. Das sagt Dr. Jean-Claude Schmit im 100,7-Interview.

Der Direktor der Santé Jean-Claude Schmit hatte bereits am Dienstag bei 100,7 über das Tracing gesagt: „Et fänkt un, sportlech ze ginn.“ Nun ist es sportlich. Denn mittlerweile liegt die Infektionsrate über den Grenzen von 60 bis 80 Leuten. Es gebe auch aktuell Probleme. Deshalb müsse man nun prioritär die Leute kontaktieren, die positiv sind, und sie bitten, ihre Umgebung zu informieren und sich in Selbstquarantäne zu begeben. 

Um den Problemen beim Tracing zu begegnen, habe man das Tracing-Team noch verstärkt, doch auch hier gebe es Grenzen. Mittlerweile sind 80 bis 90 Mitarbeiter mit dem Zurückverfolgen der Daten beschäftigt.

Dr. Schmit ging auch auf die Möglichkeit einer Corona-App ein. Ganz einverstanden mit dem Begriff „Tracing-App“ ist er nicht. Solche Apps, wie sie zurzeit im Umlauf sind, würden die Infektion nicht zurückverfolgen, sondern lediglich aufzeigen, dass man in der Nähe einer infizierten Person war. Würde man nun auf diese Daten zentral zugreifen können, dann wäre ein Tracing möglich. Doch dafür gebe es datenschutzrechtliche Bedenken. Mit den Daten der jetzt in anderen Ländern genutzten App könne man beim Tracing nicht viel anfangen, so Schmit. Man stehe aber im Austausch mit den Nachbarländern, insbesondere Deutschland. 

Bezüglich der Anzahl der Tests hätte man noch Kapazität nach oben. Das würde bis 20.000 gehen. Auch hier liege die Priorität bei Menschen mit Symptomen.

Lokale Verbote möglich

Laut Schmit habe es in den Altersheimen nur sieben bis acht Fälle gegeben.

Wieso die Infektionszahlen bei der zweiten Infektionswelle in die Höhe gingen, lag laut Schmit anfänglich an größeren Partys und Zusammenkünften. Mittlerweile sind die meisten Infektionen auf den kleinen Kreis, in der Familie, bei Freunden oder Arbeitskollegen, zurückzuführen.

Auf der Karte über die regionale Corona-Verteilung ist klar erkennbar, dass der Kanton Esch ein Covid-19-Hotspot ist. Schmit sieht den Grund in der höheren Bevölkerungsdichte im Süden. Auch in anderen Städten seien mehr Fälle zu finden. Man sei jetzt auch mit den Bürgermeistern betroffener Städte in Kontakt, um lokale Maßnahmen durchzuführen. So könnten diese lokale Verbote für viel besuchte Plätze aussprechen.

Die Situation in den Krankenhäusern sei aber in Ordnung, erklärt der Santé-Chef. Das liege daran, dass viele Neuinfizierte relativ jung seien, die nicht unbedingt hospitalisiert werden müssen.

c Kintzinger
17. Juli 2020 - 14.04

Da wie Herr Schmitt erklärt die meisten Neuinfizierte relativ jung sind und eher nicht hospitalisiert werden müssen haben wir vielleicht eine andere Situation wie am Anfang der Pandemie . Das könnte ja bedeuten dass die Kurven in der Statistiktabelle von Infizierte , Hospitalisierte , davon Patienten in kritischer Phase und schlussendlich Todesopfer nicht mehr eher parallel verlaufen wie dass am Beginn der Fall war . Also müsste man als Regierung das in Betracht ziehen , ehe man sich entscheidet blindlings neue Restriktionen aufzulegen die wieder das Privatleben , von der Wirtschaft gar nicht zu reden , lahmlegen .

Den Ieselchen
17. Juli 2020 - 13.30

Hätte man auf Sie und Frau Lenert, bei der letzten Lockerung gehört, stünden wir heute wahrscheinlich besser da. Aber es ging ja verschiedenen Parteien und Verbänden (Horesca) nicht schnell genug!!Und nun haben wir den Salat.