LBBLSame procedure as every year? Entscheidendes Play-off-Halbfinale zwischen Esch und dem T71

LBBL / Same procedure as every year? Entscheidendes Play-off-Halbfinale zwischen Esch und dem T71
Jordan Hicks und Esch wollen endlich ein Entscheidungsspiel in eigener Halle gegen den T71 gewinnen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Nach dem Krimi am Samstag, als sich Esch nach zwei Verlängerungen ins Entscheidungsspiel rettete, dürfte auf die Basketballfans am Mittwochabend ein weiterer Kraftakt warten.

Am Mittwochabend kommt es zwischen dem Basket Esch und dem T71 Düdelingen zum entscheidenden Spiel um den Einzug ins Finale, wo der amtierende Meister Steinsel warten wird. Dabei ist die Begegnung längst mehr als nur ein Südderby, da sich die beiden Mannschaften in den letzten Jahren konsequent in den Play-offs trafen, allerdings immer mit dem Happy End für die Düdelinger, und das jedes Mal ausgerechnet in der Escher Halle. Hier gewannen die Gäste die Entscheidungsspiele der Halbfinal-Serien 2019 und 2022 sowie das Finale 2021.

Bereits im vergangenen Jahr war es der Wunsch vom Escher Spielführer Joé Biever, dieses Szenario um jeden Preis nicht zu wiederholen, um nach 2020, als man sich nach dem Corona-bedingten Abbruch der Saison den Play-offs und somit ausnahmsweise dem Endgegner entziehen konnte, endlich den lang ersehnten Meistertitel auf dem Feld feiern zu können. Die goldene Escher Generation um die Biever-Brüder Joé und Pit, Alex Rodenbourg sowie dem lange zusammenspielenden US-Duo Clancy Rugg und Jordan Hicks scheiterte dabei letzte Saison, nach dem Karriereende der früheren T71-Leader Tom Schumacher, Frank Muller und Eric Jeitz, ebenfalls an der neu zusammengestellten Mannschaft um Joé Kalmes und Kevin Moura.

Das dritte Spiel hatte dabei, inklusive zwei Verlängerungen, absolutes Krimi-Format und war ein ähnliches Aufeinandertreffen auf Messers Schneide, das sich beide Kontrahenten am vergangenen Samstag in Düdelingen mit dem besseren Ausgang für die Escher lieferten. Thomas Grün, der die Escher Anfang der Saison nach drei Stationen im Ausland verstärkte, stellt dabei weitere Werbung für seinen Sport in Aussicht: „Es ist ein Halbfinale, wie man es sich wünscht für den luxemburgischen Basketball. Die zwei Verlängerungen waren natürlich schon der Wahnsinn, das verspricht für das dritte Spiel.“

Eine Kraftfrage

Clancy Rugg weist zudem auf die Rivalität zwischen beiden Vereinen hin, die immer noch mehr Würze ins Spiel bringt: „Gegen Düdelingen sind alle Spiele hart umkämpft. Du musst bereit sein für ein intensives, körperbetontes Spiel und das dann auch umsetzen, sonst bist du auf verlorenem Posten. Ich denke, es wird ähnlich wie in Düdelingen, ein harter Kampf auf dem Feld zwischen zwei Mannschaften, die mit unbedingtem Willen ins Finale wollen.“

Der Düdelinger Trainer Yves Defraigne sieht das Momentum nach der knappen Niederlage aufseiten des Gegners: „Vor der Serie lagen die Chancen vielleicht bei 50 zu 50. Durch den Sieg in Esch hatten wir dann mit 60 zu 40 die besseren Chancen, doch nun hat sich das Blatt wieder gewendet. Dagegen müssen wir nun ankämpfen und wir werden alles geben, um zu gewinnen“, gibt sich der Coach logischerweise dennoch selbstbewusst. Dabei wünscht sich Defraigne eine deutliche Verbesserung gegenüber der für ihn enttäuschenden Offensivleistung vom zweiten Spiel: „Wir haben einfach die falschen Entscheidungen getroffen und die falschen Würfe genommen. Das muss definitiv besser werden und wir müssen wieder mit klarerem Kopf agieren.“ Dabei käme dem T71-Coach eine Wiederholung der Leistung aus der ersten Begegnung entgegen: „Im ersten Spiel hatten wir die Kombination aus der eigenen Aggressivität gegen den Ball und der Eigenschaft, unangenehm zu spielen. Wir haben den Ball drehen lassen und einfach die Situationen gut beherrscht. Nur so konnte das deutliche Ergebnis entstehen“, weist Defraigne auf den hohen Sieg mit 30 Punkten Abstand aus dem Spiel in Esch hin.

Es ist ein Halbfinale, wie man es sich wünscht für den luxemburgischen Basketball

Thomas Grün, Basket Esch

Thomas Grün ist hingegen froh, dieses Debakel nach der deutlichen Leistungssteigerung vorerst abhaken zu können, weiß aber, dass es erneut schwer werden wird: „Wir müssen uns in der Vorbereitung klarmachen, was wir im zweiten Spiel richtig gemacht haben, und das dann noch einmal umsetzen.“ Wer sich in den anstrengenden englischen Wochen, wo beide Vereine bisher jedes Spiel absolvieren mussten, durchsetzt, wird dabei sicherlich eine Kraftfrage. Die Escher schafften am Samstag die bessere Rotation, doch der erkrankte Clancy Rugg sowie Kapitän Joé Biever, der die ganze zweite Halbzeit im T-Shirt nicht mehr an einen Einsatz dachte und erst notgedrungen in der Verlängerung die ausgeschiedenen Spieler ersetzte, könnten die Ausgangslage erschweren. Die Düdelinger vertrauten hingegen auf eine Rotation mit lediglich sieben Spielern, wobei hier der dritte Profispieler Greg Logins immer weniger Einsatzzeit bekommt. Eine Prognose über den Sieger lässt sich jedenfalls unmöglich abgeben, sodass einem nächsten Thriller nichts im Wege steht.

Programm

LBBL Herren:
Play-off-Halbfinale („Best-of-three“):
1. Spiel:

Steinsel – Fels 98:59
Esch – Düdelingen 54:84
2. Spiel:
Fels – Steinsel 88:100
Düdelingen – Esch 79:80 n.2.V.
Entscheidungsspiel, am Mittwoch:
20.15: Esch – Düdelingen