KommentarSalomonisches Gerichtsurteil: Mieter und Vermieter teilen sich die Kosten

Kommentar / Salomonisches Gerichtsurteil: Mieter und Vermieter teilen sich die Kosten
Wie soll man Geld verdienen und seine Miete zahlen, wenn man nicht arbeiten darf? Das Gericht hat nun entschieden. Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Man darf die Kuh nicht schlachten, die man melken will. Das wäre unsinnig. Klüger ist es, zu bewahren, was man hat.

Genauso ist es, wenn man den Betreiber eines Cafés unbedingt dazu zwingen will, seine Miete zu zahlen, obwohl man weiß, dass er das kaum kann. Vor allem nicht in Corona-Zeiten, die unser Leben beeinflussen und uns zu anderen Herangehensweisen zwingen. Es ist also unsinnig, den Pächter eines Cafés strafen zu wollen, weil er nicht imstande ist, für Miete oder andere Verpflichtungen aufzukommen, weil er aufgrund staatlicher Schließungen und Einschränkungen nicht wie üblich arbeiten und verdienen konnte.

Man ist geneigt zu denken, dass hier mit gesundem Menschenverstand und mit etwas gutem Willen eine Lösung zu finden sein müsste. Doch weit gefehlt. Es bedurfte einer beherzten Entscheidung vor Gericht, um die Sache zu klären. Und zwar so, dass man davon ausgeht, dass jeder mit dem Urteil leben könne. Es ist nämlich alles andere als einseitig. Weder komplett zugunsten des Cafébetreibers noch komplett zuungunsten der anderen Parteien.

Es ist das, was man salomonisch, also gerecht und abwiegend, nennen darf. Es verteilt die Last auf mehrere Schultern und vor allem treibt es niemanden in den Ruin.

Wie nie zuvor wird in dem Urteil der „guten Absicht“ und unvorhersehbaren Tatsachen Rechnung getragen. Nun pochen aber scheinbar andere uneinsichtig auf das Einhalten der Verträge, koste es, was es wolle. „Pacta sunt servanda“, sagten die alten Römer. Doch wer redet heute noch Latein?

Leila
9. Juli 2021 - 9.08

Geldgier kennt keine Grenzen! Da kommt jede Logik abhanden, Punkt! Solchen an ihre Vernunft oder gar Verständnis zu appellieren ist vergebene Liebesmüh', weil nicht vorhanden.