HandballRed Boys haben nächsten europäischen Sieg im Visier – zwei junge Spieler wollen dabei Erfahrung sammeln

Handball / Red Boys haben nächsten europäischen Sieg im Visier – zwei junge Spieler wollen dabei Erfahrung sammeln
Fabio Picco und Co. wollen durch Schnelligkeit überzeugen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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In ihrer ersten Europapokal-Kampagne treffen Haris Hodzic und Fabio Picco am Sonntag (19.00 Uhr luxemburgische Zeit) im 1/16-Finale des EHF European Cups mit den Red Boys auswärts in Nikosia auf den zyprischen Meister Sabbianco Anorthosis Famagusta. Gegen den physisch starken Gegner wollen die Differdinger mit ihrer Schnelligkeit überzeugen.

Fabio Picco und Haris Hodzic wirkten zwei Tage vor dem European-Cup-Spiel der Red Boys gegen Sabbianco Anorthosis Famagusta am Sonntag entspannt. Es ist ihre erste Kampagne auf dem europäischen Parkett. Unter Druck setzen lassen sie sich aber deswegen nicht. „Wir sind es gewohnt, mit der Jugend-Nationalmannschaft international zu spielen. Deswegen mache ich mir nicht zu viel Stress“, erzählt der 20-jährige Hodzic. Picco stimmt zu: „Natürlich geht es hier um etwas. Man ist nicht mehr in der Jugend und es wird ernster. Aber Druck mache ich mir nicht viel.“

Bereits im November gegen Vilnius VHC Sviesa hatten beide ihr Debüt im EHF European Cup gegeben. Gegen den Meister der baltischen Länder feierten die Differdinger am Ende einen souveränen Erfolg und zogen in das 1/16-Finale ein. „Es war eine neue Erfahrung und am Anfang war ich schon nervös“, erinnert sich Hodzic genau an den Tag zurück: „Danach habe ich aber immer besser gespielt und so wurde auch der Druck weniger.“ Ähnlich sieht es der 19-jährige Picco: „Als ich im zweiten Spiel gegen Vilnius auf dem Feld war, hatten wir uns schon einen größeren Vorsprung herausgespielt. Deswegen war die Anspannung weg.“

Für beide jungen Spieler geht es aber in den Begegnungen auf der europäischen Bühne vor allem darum, Erfahrung zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. „Nur wenn man sich mit stärkeren Gegnern misst und sie beobachtet, kann man sich selbst verbessern“, sagt Red-Boys-Trainer Sandor Rac, der viel Lob für seine beiden jungen Schützlinge, die seit 2019 zur ersten Mannschaft gehören, übrig hat. „Haris hat in den letzten Jahren sehr viel gelernt und sich weiterentwickelt. Er hilft der Mannschaft weiter und gehört zu den acht, neun Spielern, die in der Meisterschaft immer spielen“, sagt Rac: „Fabio spielt auf einer Position, auf der wir mit mehreren Profispielern große Konkurrenz haben – Becvar, Jokic und Semedo. Deshalb ist es für ihn schwieriger – aber Fabio hat sehr großes Potenzial.“

Haris Hodzic
Haris Hodzic

Physisch starker Gegner

Gegen den zyprischen Meister werden die beiden jungen Spieler nun ein weiteres Mal Europapokal-Luft schnuppern können. Der Begegnung mit der Mannschaft aus Nikosia fiebert das Duo entgegen, genießt aber auch die Auswärtsreise mit dem Team. „Es ist eine tolle Erfahrung, zusammen zu reisen. Auch für das Teambuilding“, sagt Hodzic. „Es ist immer speziell, im Europapokal auf einen neuen Gegner zu treffen“, fügt Picco hinzu: „Zudem sind wir jetzt als Team über einen längeren Zeitraum zusammen, als immer nur in der Woche im Training. Ich glaube, dadurch wächst man noch weiter zusammen.“

Was die Chancen der Red Boys gegen Sabbianco Anorthosis Famagusta betrifft, sagt Rac: „Wir haben viel Erfahrung im Team und können im European Cup gegen jeden Gegner gewinnen – aber auch verlieren. Das heißt, der Gegner ist nicht stärker, aber auch nicht schwächer als wir.“ Also ganz nach dem Motto: Alles ist möglich. Allerdings besteht die gegnerische Mannschaft rein aus Profispielern, während bei den Red Boys ein Großteil der Spieler tagsüber arbeitet und erst abends trainieren kann. „Auch was die körperliche Stärke angeht, ist uns der Gegner überlegen“, sagt Rac: „Sie haben mehrere zwei Meter große Spieler. Es sind internationale Spieler dabei, die in ihrer Vergangenheit Bundesliga gespielt haben, mittlerweile aber über 40 sind.“ 

Ein Nachteil soll das allerdings nicht sein. Der Gegner ist zwar physisch stark – dass den Red Boys solche Gegner aber liegen, haben sie bereits in der letzten Runde des European Cups bewiesen und gegen die ebenfalls körperlich überlegenen Litauer mit Schnelligkeit und Explosivität überzeugt. Auf dieses Erfolgskonzept setzt man auch diesmal wieder. „Wir müssen uns viel bewegen und mit Geschwindigkeit auf ihre körperliche Überlegenheit reagieren.“ So ist der Gegner zu schlagen. Und diese Chance wollen die Red Boys nutzen.

Einfach wird es nicht. Famagusta spielt in der heimischen Liga derzeit ohne Konkurrenz, hat in dieser Saison bisher fast nur Kantersiege gefeiert und steht unangefochten an der Tabellenspitze. „Die zyprische Liga ist jedoch schwächer als die luxemburgische AXA League“, sagt Rac. Allerdings hat Sabbianco Anorthosis Famagusta einen finanzstarken Sponsor, der viel Geld in das Team steckt. „Ihr Ziel ist es, europäisch etwas zu erreichen“, so der Trainer. Genau das wollen die Red Boys nun versuchen, zu verhindern. Das Hinspiel findet am Sonntag (19.00 Uhr luxemburgische Zeit) in Nikosia statt. Das Rückspiel folgt am kommenden Samstag (18.00 Uhr) in Niederkorn.

Die Reise nach Zypern

Am Freitagmorgen ging es für die Red Boys bereits um 5.00 Uhr von Differdingen aus mit dem Bus nach Charleroi. Von dort folgte die Flugreise nach Paphos. Ankunft um 15.00 Uhr (Ortszeit/luxemburgische Zeit: 14.00 Uhr). Danach stand eine eineinhalbstündige Busfahrt zum Hotel in Larnaca an. Gespielt wird am Sonntag im 45 Minuten entfernten Nikosia.