PandemiePräsidentin der Nationalen Ethikkommission: Jüngere zahlen in der Krise „eine doppelte Strafe“

Pandemie / Präsidentin der Nationalen Ethikkommission: Jüngere zahlen in der Krise „eine doppelte Strafe“
Das Risiko einer Kluft zwischen der älteren und jüngeren Generation sei Juli-Suzanne Bausch zufolge „ganz sicher“ gegeben Symbolbild: Pixabay

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Die Präsidentin der Nationalen Ethikkommission, Julie-Suzanne Bausch, äußerte sich im Gespräch mit RTL über die aktuelle Impfreihenfolge. Sobald genug Impfstoff da sei, müssten auch jüngere Menschen geimpft werden. Denn das Virus sei mutiert und greife nun sogar Kinder an.

Welche Menschen sollen wann geimpft werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Luxemburger Ethikkommission laut Präsidentin Julie-Suzanne Bausch seit Ende 2020. Die Krux dabei: „Wenn man über priorisieren redet, und derart gefährdete Menschen da sind, fallen automatisch alle anderen Menschen weg“, sagt Bausch. In den vergangenen Wochen habe sich das Bild aber ganz stark verändert. Das Virus greife auch junge Menschen und sogar Kinder an. Deswegen sei ein Umdenken in Sicht. „Wenn genug Impfstoffe da sind – das ist die ewige Bedingung –, dann kann man auch in den Gruppen, die sich mehr mischen, anfangen zu impfen.“ Dabei könne man nach Funktion und Expositionsgrad priorisieren, sagt die Präsidentin der Nationalen Ethikkommission, die im „Lycée classique de Diekirch“ den Posten der stellvertretenden Direktorin innehat und dort Philosophie unterrichtet.

Das Risiko einer Kluft, die sich zwischen der älteren und jüngeren Generation auftut, sei Bausch zufolge „ganz sicher“ gegeben. Denn die Jüngeren würden in der Pandemie „eine doppelte Strafe“ zahlen: Sie müssten, ohne durch eine Impfung geschützt zu sein, durchhalten und jeden Tag arbeiten gehen und nach der Krise für den finanziellen Schaden aufkommen. Kinder würden nicht oder nicht richtig eingeschult werden und müssten unter erschwerten Bedingungen lernen. Deswegen sei es wichtig, im Takt der Impflieferungen zu sehen, dass auch sie geimpft würden.

Lockerungen müssten proportional zur Verfügbarkeit des Impfstoffs eingeführt werden. Was die Frage nach einer Impfpflicht angeht, müsse man mit den Menschen in den betreffenden Sektoren reden. Das könne nicht auf Ebene einer einzigen Einrichtung geklärt werden. „Es ist ein heikles Thema“, sagt Bausch. Die Ängste der Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, müsse man ernst nehmen. „Keinen Druck machen, damit erreicht man nichts“, betont die Vorsitzende der Nationalen Ethikkommission.

fern
1. April 2021 - 8.31

Ethik! Wat och emmer dat heescht? Wann jiddereen respeckt geif weisen, geif et keen Ethikproblem gin. Mais bei dir mentaliteit vun villen Jonken (elo kommen ech, alles op d'Sait) oder (wann een sech donieft behoelt hun dei aaner dat ze akzepteiren soss gett dei persoun och nach agressiv) an du huest mir neischt ze soen mentaliteit gesinn ech net dass dei Jonk duebelbelaascht sinn. Et ass heich zeit dass d'Erzeihung erem mei serieuse geholl gett anplatz nach Smilien ze gin och wann sie sech donierft behuelen.

Realist
1. April 2021 - 8.10

Das "Risiko einer Kluft" zwischen Alten und Jungen kann auch künstlich herbei geredet werden. Die Wahrheit lautet schlicht: Corona ist für niemanden einfach. Was finden ausgerechnet Ethik-Experten wie Frau Bausch daran, unsere Gesellschaft andauernd mit vollkommen unsinnigen Verallgemeinerungen und in der Realität nirgends sichtbaren "Social-Justice-Warrior"-Klischees spalten zu wollen? Ihrer Zukunft beraubte Junge gegen "rücksichtslose" Alte. Diskriminierte Farbige gegen "strukturell rassistische" Einheimische. Unterdrückte Frauen gegen "sexistische" Männer. Etc. Etc. Als Mitglied der Gruppe der "alten weissen Männer", die dabei immer und überall ihr Fett abkriegt - obwohl sie durch ihre Steuern diesen ganzen Zirkus bezahlt - mag man es schon nicht mehr hören.

Paul
31. März 2021 - 11.55

Mat der Ethik ass et mëttlerweil ewéi mat der Statistik, dat wat gebraucht gëtt gëtt geliwert!

Charel Hild
30. März 2021 - 22.21

Ethik as doud. Leider! An onser Gesellschaft mecht jiddereen sech seng eegen Ethik! Ons Regierung huet dofir eng Kommissioun. Déi mecht haut eng aner Ethik ewéi gëscht, grad ewéi et halt an de Krom passt.