Offener Brief an RegierungOrganisatorische Probleme: Gewerkschaften fordern Taskforce für Schuleröffnung

Offener Brief an Regierung / Organisatorische Probleme: Gewerkschaften fordern Taskforce für Schuleröffnung
Der Unterricht in den Grundschulen wird hierzulande nächste Woche wieder aufgenommen Foto: dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

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Der OGBL und der Landesverband haben sich in einem offenen Brief an Premierminister Xavier Bettel (DP) und die Regierung gewandt. Sie fordern, dass die Regierung Verantwortung für die anstehende Rentrée in der Grundschule am 25. Mai übernimmt.

Der OGBL und der Landesverband fordern in einem offenen Brief an Premierminister Xavier Bettel und die Regierung, dass die Regierung Verantwortung übernimmt, damit die Rentrée in der Grundschule am 25. Mai nicht im „organisatorischen Chaos“ untergeht. Die Syndikate des OGBL und die verschiedenen Lehrergewerkschaften hätten frühzeitig von den personellen und infrastrukturellen Herausforderungen gewarnt, Bildungsminister Claude Meisch (DP) habe den Dialog mit den Schulpartnern jedoch verweigert, schreibt der OGBL.

Das angedachte Modell des „Splitting“, also der Aufteilung der Klassen, sei aus organisatorischen Gründen nicht möglich, weshalb das Modell jetzt – und wieder ohne Absprache mit den Gemeinden, Lehrern und Eltern – verwässert werde, so die Gewerkschaft OGBL und stellt fest: Die Gemeinden sowie das Schulpersonal riskieren, sich durch die absurden Maßnahmen lächerlich zu machen.

Gemeinden wollen auf Aufteilung verzichten

Die Aufteilung der Klassen sei weder pädagogisch noch organisatorisch sinnvoll erfolgt. Zahlenmäßig seien die Klassen unregelmäßig unterteilt und teilweise seien sogar Geschwister in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt worden, steht im Brief an die Regierung. In den „Maisons relais“ werden Kinder aus den „Cycles“ 3 und 4 dann wieder zusammengelegt. In vielen Gemeinden seien die Personalprobleme und der Mangel an verfügbaren Klassensälen noch immer nicht gelöst, sodass verschiedene Kommunen in Betracht ziehen würden, auf das Splitting zu verzichten.

Die Betreuung der Kinder durch fremde Lehrer in einem Umfeld, das alles andere als Sicherheit vermittele, könne sich ebenfalls negativ auf die Kinder auswirken, klagen die Gewerkschaften. Dass jetzt eine Schulhofaufsicht ab 7 Uhr den Empfang der Kinder garantieren solle, würde die ganze Organisationsarbeit der Gemeinden, das Splitting der Klassen und die Trennung der Klassen in den Pausen zunichtemachen.

Die ständigen Veränderungen und nicht durchdachten Maßnahmen haben zu einem Modell geführt, das von den Lehrern nicht mehr unterstützt wird. Es bleibe jetzt noch eine Woche, die Wiederaufnahme der Schule mit vorhandenen Lösungsalternativen aus der momentanen Sackgasse herauszumanövrieren, so die Feststellung des OGBL. Die Gewerkschaft fordert deswegen die Einberufung einer Taskforce, zusammengesetzt aus Vertretern der Gewerkschaften, Elternvertretern, dem Gemeindesyndikat Syvicol und Verantwortlichen aus dem Bildungsministerium, um die Wiederaufnahme kindgerecht und logistisch durchführbar zu organisieren.

zweifler
19. Mai 2020 - 11.50

@ GuyM: "Kinder sind weder die Gefährdeten noch die Vektoren die das Virus weitertragen, wie die “Wissenschaft” (...) uns versichert." Nein. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig. Man kann aber selektiv denen Recht geben, deren Meinung einen am besten arrangiert. Schon unsere Vorfahren wussten aber dass Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist. Manche reden auch von der "Vorsicht als Mutter der Weisheit".

Realist
19. Mai 2020 - 7.40

Mer bräuche keng "Taskforce", keen "Emergency-Team" an och keng Frënn vum Staatsminister, déi hien op e Poste setzt, fir datt si do "chapeautéieren". Mer bräuche gesonde Menscheverstand. Säit e puer Joer leider eng Denrée rare hei am Land...

GuyM
18. Mai 2020 - 17.06

Das ganze Splitting-Idee mag ein interessantes intellektuelles Gedankenspiel für den Minister und ein paar andere hochrangige Beamten im MEN sein. Einen anderen Sinn hat das Ganze jedoch nicht. Kinder sind weder die Gefährdeten noch die Vektoren die das Virus weitertragen, wie die "Wissenschaft" - die sonst für jegliche politischen Einscheidungen herhalten muss - uns versichert. Lasst die Schulen bis nach den Pfingstferien geschlossen und öffnet dann ganz normal, bitte. Auch um unsere Kinder nicht noch weiter seelisch zu belasten.