Prognose für LuxemburgOECD rechnet 2021 mit einer Rekord-Wachstumsrate von 6,5 Prozent 

Prognose für Luxemburg / OECD rechnet 2021 mit einer Rekord-Wachstumsrate von 6,5 Prozent 
Je weiter das Jahr fortschreitet, desto optimistischer werden die Wachstumsprognosen Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Die Prognosen für die künftige Entwicklung der Luxemburger Wirtschaft werden immer besser. Nachdem die EU-Kommission vor zwei Wochen ihre Erwartungen für das Großherzogtum hochgeschraubt hatte, war diese Woche die OECD an der Reihe. Die Organisation erwartet nicht nur ein Rekordwachstum, sondern auch einen weiteren Rückgang bei der Arbeitslosenquote. 

Bereits vor Monaten war die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) überaus optimistisch, was die laufende Entwicklung der Luxemburger Wirtschaft anbelangt. Nach einer moderaten Schrumpfung (minus 1,8 Prozent) im Jahr 2020 soll die Konjunktur dieses Jahr um 4,8 Prozent und 2022 um 2,8 Prozent wachsen, schätzte sie damals

Diese Woche wurden die Prognosen nun noch weiter nach oben geschraubt. Mittlerweile geht die Organisation für dieses Jahr von einem Wirtschaftswachstum von satten 6,5 Prozent im Großherzogtum aus. Eine höhere Rate hatte Luxemburg zuletzt im Jahr 2007 verbucht. In den beiden folgenden Jahren rechnet die OECD nun mit Zuwachsraten von über drei Prozent. „Die luxemburgische Wirtschaft wird weiter wachsen“, schreibt die Organisation. „Es wird erwartet, dass die Investitionen steigen und der Konsum zunimmt. (…) Das Beschäftigungs- und Lohnwachstum bleibt robust.“

Besonders deutlich hat die OECD derweil ihre Einschätzung der Entwicklung der Arbeitslosenquote in Luxemburg verbessert. Ging sie vor einigen Monaten noch davon aus, dass die Quote bis zum Ende dieses Jahres auf 6,4 Prozent steigen würde, so rechnet sie für dieses Jahr mittlerweile mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent. Bis 2023 soll die Quote dann weiter, auf 5,2 Prozent, fallen. Eine derart niedrigere Arbeitslosenquote hatte das Land (Eurostat zufolge) zuletzt vor mehr als acht Jahren gesehen.

Die Preissteigerungsrate bleibt hoch

Gute Ratschläge gibt die OECD der Luxemburger Regierung, trotz der positiven Erwartungen, mit auf den Weg: Je nach Sektor sei der Aufschwung unterschiedlich verlaufen, schreibt der Staatenbund. Es werde daher möglicherweise notwendig sein, verschiedenen überlebensfähigen Firmen (etwa im Tourismusbereich oder solchen, die von globalen Lieferstörungen betroffen sind) weiterhin gezielte Unterstützung zukommen zu lassen. Des Weiteren hebt die Organisation hervor, das die Inflation bei den Hauspreisen nach wie vor hoch ist und dass diesbezüglich zusätzliche Maßnahmen erwogen werden sollten. Das derzeitige starke Wachstum sei auch eine Gelegenheit für weitere Rentenreformen, so die OECD.

Erst vor zwei Wochen hatte auch die EU-Kommission ihre Prognosen für die Entwicklung der Luxemburger Wirtschaft hochgeschraubt. Für das Großherzogtum rechnet sie nun mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von 5,8 Prozent. Im Frühjahr hatte sie erst mit 4,5 Prozent gerechnet. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt sieht die EU-Kommission heute deutlich optimistischer als im Frühjahr. Während die Arbeitslosenquote (nach europäischer Berechnungsmethode) letztes Jahr, mit der Pandemie, von 5,6 auf 6,8 gestiegen war, erwartet sie nun für dieses Jahr einen Rückgang auf 6,1 Prozent. In der Frühjahrsprognose war die EU-Kommission noch nicht so optimistisch. Sie erwartete damals, bis Ende dieses Jahres, einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,4 Prozent. In den beiden kommenden Jahren soll sich der Abbau weiter leicht fortsetzen.

Weniger zuversichtlich klingen beide Organisationen, was die weitere Entwicklung der Preissteigerungsrate anbelangt. Nach einer Inflationsrate von über drei Prozent im laufenden Jahr sollen die Preise auch 2022 um mehr als zwei Prozent zulegen, sind beide überzeugt. Im Oktober waren die Verbraucherpreise hierzulande so schnell gestiegen wie seit 2011 nicht mehr. 

Neue Statec-Prognosen kommende Woche

Das Luxemburger statistische Institut Statec rechnete schon im Juni mit sechs Prozent Wachstum für dieses Jahr. Kommende Woche werden die Luxemburger Statistiker derweil neue Prognosen vorlegen. Es darf davon ausgegangen werden, dass auch sie die Erwartungen hochschrauben werden. Immerhin hatte das Institut kürzlich neue Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, die darauf schließen lassen, dass das Land nach den ersten neun Monaten ein bereits erworbenes Wachstum („acquis de croissance“) von 6,2 Prozent hat. Also, selbst wenn die Wirtschaftsleistung bis Jahresende stagnieren würde, wäre die Prognose von sechs Prozent mehr als erreicht.

Weltweit rechnet die OECD mit einem Wachstum der Wirtschaft um 5,6 Prozent in diesem Jahr und um 4,5 Prozent im kommenden Jahr. Im Jahr 2023 dürfte sich das Wachstum dann auf 3,2 Prozent verlangsamen, was in etwa dem Wachstumstempo vor der Pandemie entspricht.

Der Luxemburger Arbeitsmarkt hat Corona bereits hinter sich gelassen. Nach einem sprunghaften Anstieg zu Beginn der Krise liegt die Zahl der Arbeitssuchenden hierzulande, seit Sommer 2021, wieder unter dem Niveau von vor der Krise. Im Oktober war auch die saisonbereinigte Arbeitslosenquote wieder auf ihr Vorkrisenniveau (5,4 Prozent) gefallen. 

Karube
6. Dezember 2021 - 19.08

@Lilly Was bin ich froh, dass ich nicht so bin wie Sie.

Péitchen Dupont
6. Dezember 2021 - 13.46

Hauptsache, die Wachstumsrate stimmt. Weiter so. Kopf in den Sand und nicht hinsehen, wo wirklich Not am Mann ist.Die Armutsgrenze steigt, die Mittelschicht schwindet und die Reichen werden zunehmend reicher.

Lilly
3. Dezember 2021 - 15.06

Ob wéivill as 't Inflatioun? Wuesstem as keen et geet just nach steil 't Baach an. 2G killt sou gudd Horesca ewéi kleng Betriber. Den 3 G féiert zu Arbechtermangel. Eis Economie as muttwëlles vun engem Fuddeler kapott gemaach gin

Grober J-P.
3. Dezember 2021 - 11.51

Wachstum überall, sogar bei Energiekosten und wo noch, ist mir doch wirklich entfallen, war da was im Wohnungsbau? Bin nicht so optimistisch, einmal kommt der Knall. Um zu finanzieren braucht man Geld, nur auf welcher Grundlage? Haben wir Gold, Erdöl, und die EZB macht fröhlich mit. Auch ich wünsche mir vom Christkind eine Lizenz zum Gelddrucken! Wie sagte gestern ein Bänker, macht es wie ich, investiert in Bitcoins.