RusslandMoskau kündigt Truppenrückzug an und klagt über eine wachsende Bedrohung durch die NATO

Russland / Moskau kündigt Truppenrückzug an und klagt über eine wachsende Bedrohung durch die NATO
Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie nahe Donezk: Der Krieg dauert an Foto: AFP/Aleksey Filippov

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Die „Überraschungsübung“ im russisch-ukrainischen Grenzgebiet soll bis 1. Mai vorüber sein. Moskau klagt indes über eine wachsende Bedrohung durch die NATO.

Einen Tag nach Wladimir Putins Rede an die Nation, in der er den Westen vor dem Überschreiten „roter Linien“ warnte, sendet Moskau ein erstes Entspannungssignal. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte den Rückzug der russischen Militärverbände aus dem Süden des Landes bis zum 1. Mai an. Gemeint sind die Truppen im russisch-ukrainischen Grenzgebiet sowie auf der Krim, die zuletzt die Angst vor einem neuen offenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine angeheizt haben. Der Abzug in ihre Kasernen soll schon am Freitag beginnen.

Schoigu hatte in der Vorwoche die Truppenkonzentration erstmals als Manöver bezeichnet. Davor hatte es von offizieller Seite nur lapidare Kommentare gegeben, dass man sein Militär auf dem eigenen Staatsgebiet bewegen könne, wohin man wolle. Die diffuse Lage hatte zur Nervosität in Europa beigetragen. Gestern erklärte der Verteidigungsminister dann, „dass alle Ziele dieser Überraschungsübung erreicht worden sind. Die Verbände haben ihre Fähigkeit einer soliden Landesverteidigung bewiesen“.

Auf der Krim waren am Donnerstag Militärübungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft noch in vollem Gang. Bereits am Dienstag hatten mehr als 20 russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer ein Manöver mit der Luftwaffe abgehalten. Am Samstag will Russland bis Ende Oktober bestimmte Seegebiete im Schwarzen Meer für Übungen sperren. Schoigu zufolge hat Moskau in diesen Tagen auf der Krim 10.000 Soldaten konzentriert, darunter waren etwa Teile der normalerweise im Nordkaukasus stationierten 58. Armee sowie Fallschirmjägerverbände. Die Gesamtzahl russischer Truppen in Grenznähe wurde von ausländischen Quellen auf bis zu 100.000 geschätzt.

Zermürbender Krieg im Donbass dauert an

Moskau ging es eigenen Angaben zufolge um den Schutz seiner Südflanke. Man habe verstärkte Aktivitäten der NATO in dieser Region festgestellt, denen man entgegentreten müsse, hieß es. Konkret bezieht man sich auf das NATO-Manöver „Defender Europe 2021“, das im Mai die aktive Phase erreicht.

Der Kreml hat sein unangekündigtes Kriegsszenario zur Machtdemonstration in Richtung Westen genutzt. Das ist es, was Putin unter der bei seiner Rede formulierten „asymmetrischen, schnellen und harten“ Antwort versteht. Der Kreml kann nun besser einschätzen, wie weit der Gegner gehen würde – wie hoch also die Kosten sind. Für das Militär war das Manöver ein Test seiner Kampfbereitschaft. Selbst wenn die große Eskalation nicht eingetreten ist: Der zermürbende Krieg im Donbass dauert an.

CoWa Vet.
23. April 2021 - 19.26

@HTK:Heute sind die atomaren Waffen soweit entwickelt, ein atomarer Präventivschlag begrenzt auf Städte, Regionen im Bereich des Möglichen liegt. Schon während des Kalten Krieges konnten Haubitzen atomare Munition auf ein begrenztes Schlachtfeld abfeuern, die Soldaten für solche Einsätze vorbereitet. Abschreckung liegt nicht immer im Bereich großflächiger Angriffe und durchaus , man siehe Hiroshima, Nagasaki, zu überleben .Taktisch sinnvoll der Einsatz von atomaren Waffen zur Abschreckung, ethische ,moralische Standpunkte wohl eine andere Diskussion.

HTK
23. April 2021 - 16.22

@CoWa Vet. in diesem Fall bräuchten wir keine Abschreckung mehr,denn es gibt keinen mehr zum Abschrecken

Sepp
23. April 2021 - 13.57

Ich denke eher, die Ausbeutung der Kolonien war der Garant, dass die heutige Gesellschaft von den heutigen Freiheiten profitiert. Wir haben Amerika kolonisiert, die Ureinwohner (Indianer, Azteken, etc.) getötet und die Sklaven aus Afrika nach Amerika importiert um dort die Drecksarbeit zu machen. Ausserdem ist das Wort "Freiheit" relativ. Wenn man sich ohne Probleme einen Anwalt leisten kann, fühlt man sich freier als ein armer Schlucker, der schon beim Knöllchen der Polizei in die Hose macht. Es ist die Aufgabe des Staates dass der Stärkere gerade eben nicht überlegen ist.

CoWa Vet.
23. April 2021 - 10.40

@HTK:Atomare Abschreckung, militärische Aufrüstung waren zur Zeiten des Kalten Krieges der Garant, dass die heutige Gesellschaft von den heutigen Freiheiten profitiert .Die Nörgler der Friedensbewegungen, linken ,alternativen Gruppierungen die damals diese Politik der Abschreckung an den Pranger stellten, das Ende der Welt proklamierten, den Weg zum Steinzeitkommunismus ebnen wollten haben bis zur heutigen Zeit nicht dazugelernt, eine friedliche Welt es nicht geben wird, der Stärkere überlegen ist und bestimmte wie die Musik spielt. An Ihnen zu entscheiden, lieber Gulag oder Freiheit.

HTK
23. April 2021 - 8.40

Wer kennt ihn nicht den Spruch:" Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin."? Wäre doch toll wenn sich die Supermächte einhaken würden und gemeinsam über die Sicherheit der Weltbevölkerung wachen würden. Irrläufer wie Assad oder der Mörder aus Nordkorea hätten keine Chance mehr usw. Aber das scheint Utopie zu bleiben.Die Gier nach Macht und Geld regiert die Welt und so hat man eben Feinde und keine Freunde.