Was wäre, wenn am Sonntag Chamberwahlen wären? Dann könnten sich eventuell vor allem die Liberalen freuen. Denn laut der Politmonitor-Umfrage von Wort und RTL legt die DP in der Wählergunst zu. Gegenüber der letzten Umfrage vom November 2019 gewinnen die Liberalen ganze 4 Prozentpunkte hinzu. Insgesamt erreichen sie ein Ergebnis von 17,5 Prozent der „Stimmen“. Auch verglichen mit dem Wahlergebnis von 2018 ist das ein großes Plus: Es würde 3,1 Prozentpunkte mehr Stimmen bedeuten – und reichen, um der DP drei zusätzliche Sitze in der Chamber zu bescheren.
Wie beliebt die Liberalen sind, zeigt sich auch in der Benotung ihrer Arbeit durch die Befragten. Dort erreicht die DP auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf einen Wert von 1,1 – und damit den höchsten Wert aller Parteien.
Von der Stimmung im Juni, die natürlich vor allem von der Corona-Krise dominiert wurde, profitiert auch die LSAP. Die Sozialisten können sich gegenüber der letzten Umfrage immerhin um 1,4 Prozentpunkte verbessern, 16,4 Prozent der Befragten würden bei ihnen ihr Kreuz machen.
Die großen Krisenverlierer sind laut Politmonitor die Grünen und die CSV. Die Christsozialen würden 2,6 Prozent weniger wählen. Sie wären mit einem Ergebnis von insgesamt 27,5 Prozent zwar immer noch bei weitem die stärkste Partei in der Chamber. Gegenüber dem Wahlergebnis von 2018 würden sie jedoch zwei Sitze im Parlament verlieren. „déi gréng“ sacken um 2,5 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent ab – und stehen damit als einzige Regierungspartei schlechter da als bei der letzten Umfrage. Im Vergleich mit den Wahlen 2018 würde die Bausch-Partei zudem einen Sitz einbüßen. Bei der ADR würden 2,2 Prozent weniger Menschen ihr Kreuz machen, als es 2019 der Fall war.
Für die Umfrage wurden laut RTL zwischen dem 8. und dem 24. Juni insgesamt 1.811 Wahlberechtigte per Telefon und online befragt.
Unverständlich dieser Zugewinn der DP. Wer hat diese Krise am besten gemanaged? Eindeutig die LSAP Gesundheitsministerin Frau Lehnert. Das hektische Geschwafel von Premier Bettel trägt doch eher dazu bei die Menschen zu verunsichern als zu beruhigen. Vielleicht hat auch der Abgang von Etienne Schneider den Sozis eher genutzt als geschadet.