Davis CupGilles Muller: „Es war sehr angenehm, unser Ziel nach zwei Tagen erreicht zu haben“

Davis Cup / Gilles Muller: „Es war sehr angenehm, unser Ziel nach zwei Tagen erreicht zu haben“
Chris Rodesch, Raphael Calzi, Noe Plique, Gilles Muller und Alex Knaff konnten sich den Aufstieg sichern  Foto: FLT 

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Mit drei Siegen in drei Spielen konnte sich die luxemburgische Davis-Cup-Mannschaft den Aufstieg in die Playoffs der Weltgruppe II sichern. In Montenegro setzten sich die Luxemburger gegen den Gastgeber, Nordmazedonien und Moldawien durch. Teamkapitän Gilles Muller blickt zufrieden auf den Auftritt seiner Mannschaft in Montenegro zurück.

Tageblatt: Gilles Muller, Ihr Team hat das angepeilte Ziel erreicht und sich für das Playoff der Weltgruppe II qualifiziert. Die Zufriedenheit dürfte nach der diesjährigen Davis-Cup-Kampagne groß sein, oder?

Gilles Muller: Ich bin sehr zufrieden, es hätte kaum besser laufen können. Nach zwei Tagen wussten wir bereits, dass uns der Aufstieg nicht mehr zu nehmen sein würde. Es war sehr angenehm, unser Ziel nach zwei Tagen erreicht zu haben. Danach habe ich einen kleinen Leistungs- oder Energieabfall verspürt, weil der Druck wohl weg war. Jedem hat ein wenig die Energie gefehlt. Das war schade, aber auch verständlich. Das war nicht negativ. 

Was können Sie zu den Einzelleistungen Ihrer Spieler sagen?

Alex (Knaff) hat beide Spiele gegen Moldawien und Nordmazedonien sehr gut gespielt und verdient gewonnen. Er hat sich, wenn es eng wurde, durchsetzen können. Bei Chris (Rodesch) war es leider andersrum. Die knappen Entscheidungen haben sich seine Gegner sichern können. Es ist schon einiges gegen uns gelaufen – vor allem bei Chris. Er hatte seine ersten beiden Matches total unter Kontrolle, verlor sie aber dann knapp. Das klingt nun arrogant, aber wir hätten alles noch viel einfacher gewinnen können. Wir haben sehr viel Energie liegen lassen, weil wir lange Matches gespielt haben. Das ist das Einzige, das ich ankreiden kann. Aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. 

Ich bin sehr perfektionistisch. Ich finde immer etwas, womit ich nicht ganz zufrieden bin. Aber ich möchte nicht auf den Jungs herumhacken. Sie haben das super gemacht. Wir haben drei von vier Spielen gewonnen. Zudem waren die ersten beide Spiele nicht einfach für uns, weil wir immer 0:1 zurück lagen. Alex hat dann zwei super Einzelpartien gespielt, dann bekamen wir zwei super Doppel geboten. Vor allem das Doppel gegen Moldawien war sehr hohes Niveau. 

Die letzten beiden Spiele waren für den Aufstieg irrelevant. Welche Bedeutung hatten diese Spiele?

Die letzten beiden Begegnungen haben an unserem Aufstieg nichts mehr geändert. Das wussten wir. Doch es gab Weltranglistenpunkte für das Nationenranking zu vergeben. Wir wollten beide Spiele gewinnen. Ich musste schauen, dass die Spieler eine Pause bekommen, weil die ersten beiden Tage sehr anstrengend waren. Deswegen haben wir rotiert. Gegen Montenegro hat es geklappt, gegen Georgien leider nicht. 

Wie geht es nun für das luxemburgische Davis-Cup-Team weiter?

Im März spielen wir nun in der Weltgruppe II ein Playoff. Sollten wir dieses Spiel gewinnen, gibt es ein weiteres Spiel im September 2023, das wäre ein Playoff-Spiel für die Weltgruppe I. Sollten wir im kommenden März allerdings verlieren, spielen wir wieder in Europa-Gruppe III. Es gibt 24 Mannschaften, die die Playoffs für die Weltgruppe II bestreiten werden. Zwölf Teams werden gesetzt sein. Es gibt dort Mannschaften, die sehr stark sind. Es ist eben die Weltgruppe, da können wir auf Teams aus Afrika, Asien oder Lateinamerika treffen. Einfacher wird es sicherlich nicht. Aber wir können auf Gegner auf Augenhöhe treffen. 

Im Überblick

Davis Cup, Europa-Gruppe III in Ulcinj (Montenegro)
1. Spieltag: Luxemburg – Nordmazedonien 2:1 
Chris Rodesch (WR 1361) – Kalin Ivanovski (1694) 6:7, 7:6, 4:6
Alex Knaff (798) – Gorazd Srbljak (870) 7:6, 7:5 
Knaff/Rodesch – Berk Bugarikj/Obrad Markovski 7:5, 6:4

2. Spieltag: Luxemburg – Moldawien 2:1 
Rodesch – Ilya Snitari (739) 5:7, 3:6
Knaff – Alexander Cozbinov (695) 2:6, 7:6, 6:2
Knaff/Rodesch – Snitari/Cozbinov 6:1:, 6:3

3. Spieltag: Luxemburg – Montenegro 2:1
Raphael Calzi (2107) – Danilo Raicevic 6:2, 6:7, 7:6
Knaff – Rrezart Cungu (764) 4:6, 6:3, 3:6 
Calzi/Rodesch – Petar Jovanovic/Aleksa Krivokapic 7:6, 7:6

Tabelle: 
1. Luxemburg (3 Siege, 6:3 Spiele)
2. Moldawien (2 Siege, 5:4 Spiele)
3. Nordmazedonien (1 Sieg, 4:5 Spiele)
4. Montenegro (0 Siege, 3:6 Spiele)

Playoff: Luxemburg – Georgien 0:2
Calzi – Zura Tkemaladze (1116) 3:6, 3:6
Rodesch – Saba Purtseladze (690) 6:2, 6:7, 6:7