Basketball-SpielberichteFels nutzt Heimspiel: Derby geht in die dritte Runde

Basketball-Spielberichte / Fels nutzt Heimspiel: Derby geht in die dritte Runde
Fels-Profi Jamison Overton ließ sich in Spiel zwei von nichts abbringen und führte sein Team mit 31 Punkten in die Entscheidungspartie Foto: Editpress/Jeff Lahr

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In einer intensiven und bis zum dritten Viertel spannenden Partie konnte Fels in der „Best of three“-Serie mit einem 90:81-Sieg gegen die Etzella ausgleichen, sodass es am Sonntag in Ettelbrück zum Entscheidungsspiel kommt. 

„Wir ließen uns nicht aus dem Konzept bringen. Es war sehr emotional. Der Kampfgeist stimmte bis zum Schluss. Wir wollten zeigen, dass wir uns noch nicht geschlagen geben“, erklärte Jo Freimann nach der Partie. 

In der ersten Viertelfinalbegegnung konnte sich die Etzella erst nach Verlängerung durchsetzen. „Die Beine waren sauer. Unser Physiotherapeut macht jedoch stets einen super Job. Und jeder hat sich im Training wieder zusammengerissen“, so Freimann weiter. Nach der knappen Niederlage waren die Felser somit auf Wiedergutmachung aus und hofften auf ihre Heimstärke: Denn seit Anfang November ist die Arantia zu Hause ungeschlagen. In einer regelrechten Hexenkessel-Atmosphäre waren es auch die Lokalen, die den besseren Start erwischten. Nach knapp 3‘ war der Ettelbrücker Coach Love schon zu einer ersten Auszeit gezwungen, denn die Arantia lag mit 13:3 in Führung. Fels blieb vorerst ‚on fire‘ (19:5, 6‘). Die Einwechslung von Clark schien bei der Etzella jedoch ihre Wirkung zu zeigen, denn die Gäste reduzierten den Rückstand (20:15, 9‘). Es entwickelte sich ein hart umkämpftes Duell, wobei sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Ettelbrücker fanden immer besser ins Spiel und konnten in der 14. erstmals unter dem Impuls von Mallory und Clark in Führung gehen (30:31). Auch wenn die Arantia sich durch einen Lauf ein kleines Polster erspielte (42:34), ließ die Reaktion der Ettelbrücker nicht lange auf sich warten, sodass die Partie zur Pause wieder offen war. 

Erster Felser Play-off-Sieg 

Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst spannend (50:53), ehe die Etzella während 3‘ ohne Korberfolg blieb. Auch wenn die Felser profitierten, um das Spiel erneut zu ihren Gunsten zu drehen (62:53), kam zusehends Hektik in die Partie. Die Arantia war nicht sicher an der Freiwurflinie (9/19 nach 30‘) und verpasste (vorerst) die Möglichkeit, für die Vorentscheidung zu sorgen. Denn die Ettelbrücker kämpften sich zum Ende des dritten Viertels zurück (64:61). Im alles entscheidenden letzten Viertel ließen die Gastgeber dann jedoch nichts anbrennen: Julian, Overton und Freimann gaben den Ton an. Die Felser ließen keine Zweifel mehr aufkommen (86:68). Die Heimstärke wurde somit bestätigt. „Dass wir seit November zu Hause ungeschlagen waren, gab uns einen Motivationsschub. Dies sind einfach die Momente, auf die man während der gesamten Saison hinarbeitet. Und das ist der Grund, warum jeder stets zum Training kommt. Und dann muss man sich halt einfach auch selbst belohnen“, meint ein zufriedener Jo Freimann nach dem Spiel. 

Für Yann Wolff war die Energie der Felser der ausschlaggebende Faktor: „Sie geben Gas und Gas und wenn du glaubst, sie hören auf, geben sie nochmals Gas. Wir müssen uns besonders im defensiven Bereich verbessern: Wenn man 90 Punkte kassiert, kann man nicht gewinnen.“ Wolff und Co. hoffen, dass am Sonntag das Heimrecht ein Vorteil für die Ettelbrücker sein wird: „Wir wollen zeigen, dass wir nicht umsonst vor der Arantia in der Tabelle standen und den Pokal gewonnen haben.“ (B.G.)

Statistik

Arantia Fels – Etzella Ettelbrück 90:81 (44:43)
„T“-Bestnote: Steven Julian (Arantia Fels)
Viertel: 24:17, 20:26, 22:18, 24:20
Fels: Overton 31, Julian 18, D. Wilson 14, M. Wilson 9, Freimann 8, Maindron 5, Rocha Pires 5, Senchenko 0, De Sousa 0, Dieterlen 0
Ettelbrück: Mallory 19, Clark 19, Polfer 9, Wolff 8, Smith 8, P. Gutenkauf 7, Benseghir 6,  Zenners 3, F. Gutenkauf 2, Birenbaum 0
Schiedsrichter: Malané/L. Weiwers/Kerschen
Zuschauer: 450 zahlende


Sparta schlägt eindrucksvoll zurück

Geschlossene Teamarbeit: Die Sparta um Max Logelin (Nr. 6) und Colin Braun (Nr. 8) erkämpfte sich gegen Düdelingen ein drittes Spiel
Geschlossene Teamarbeit: Die Sparta um Max Logelin (Nr. 6) und Colin Braun (Nr. 8) erkämpfte sich gegen Düdelingen ein drittes Spiel Foto: Ediptress/Luis Mangorrinha

Nach der bitteren Niederlagen in den Schlusssekunden am letzten Samstag hat die Sparta Bartringen nach einer starken Leistung zurückgeschlagen und zwingt Vorjahresfinalist Düdelingen in ein entscheidendes dritte Spiel.

Dabei lieferten sich beide Mannschaften über 30 Minuten ein spannendes Offensivspektakel, bevor ein 19:0-Lauf die Entscheidung zugunsten der Sparta brachte (95:80, 35’). In dieser Phase blieben die Düdelinger über sechs Minuten ohne Korberfolg und verloren zudem noch Moses Greenwood mit dem fünften persönlichen Fehler. Dabei waren die Vorzeichen alles andere als rosig für die Hausherren, da sich zu den Langzeitverletzten Feipel und US-Spieler White am Samstag auch noch Yannick Verbeelen mit gebrochenem Finger gesellte und Max Logelin mit stark verstauchtem Finger angeschlagen antrat. Umso mehr des Lobes ist Coach Christophe Flammang über sein Team: „Ich bin heute sehr stolz auf unsere Leistung, zumal wenn man die Situation mit den ganzen Verletzungen betrachtet. Nicolas Toussaint hat heute als Starting-Five-Spieler ein Topspiel hingelegt und Colin (Braun) war bärenstark und hat trotz überstandener Verletzung die ganze zweite Halbzeit durchgespielt. Und dann waren unsere US-Spieler heute natürlich auch noch überragend.“

Braun mit starkem Spiel

Dabei ging ebenfalls die Taktik auf, wie Flammang analysiert: „Wir haben gegenüber dem ersten Spiel die Zonenverteidigung leicht angepasst und das hat an sich sehr gut funktioniert. Allerdings traf Düdelingen in der ersten Halbzeit viele schwere Würfe und so spiegelte sich das noch nicht im Ergebnis wider.“ Colin Braun, der vor dieser Spielzeit nach nur einem Jahr wieder zurück aus Düdelingen kehrte, drückte dabei der Partie seinen Stempel auf. Nach einem unglücklichen Auftritt am Samstag, inklusive vergebenem Wurf zum möglichen Sieg in der Schlusssekunde, spielte der Sparta-Akteur mit 18 Punkten, dabei 4/6 von der Dreierlinie, vier Rebounds und einem spektakulären Block im Schlussviertel überragend auf. Folglich war der Bartringer nach Abpfiff der Spieler mit dem breitesten Grinsen: „Ich war vor den Play-offs verletzt und am Samstag war es ein schweres Match. Heute habe ich von der Bank aus super ins Spiel gefunden und es lief perfekt. Das tut gerade richtig gut und ich kann das gar nicht mal richtig in Worte fassen.“ Dabei unterstreicht die Bartringer Nummer acht allerdings auch, dass nicht die Einzelaktionen ausschlaggebend waren: „Mit den ganzen Ausfällen haben wir als Mannschaft super zusammengespielt und uns mit dieser Energie das dritte Spiel erkämpft, womit vielleicht die wenigsten gerechnet hätten.“

Dabei kam auch der erst 16-jährige Tobias Obel über 2:36 Minuten zum Einsatz und war ein weiteres Zeichen für den Bartringer Weg, wie sein Trainer betonte: „Von den Luxemburgern ist nur Victor Stein kein U21-Spieler. Die Mannschaft entwickelt sich erfreulich schnell weiter und man kann gespannt sein, wo das endet.“ Für das Spiel am Samstag drückt der Coach dennoch auf die Euphoriebremse: „Düdelingen bleibt der große Favorit und wir werden wieder die gleiche Energie und Zusammenhalt brauchen, um dagegenzuhalten.“ (cje)

Statistik

Sparta Bartringen – T71 Düdelingen 103:90 (53:55)
„T“-Bestnote: Colin Braun (Sparta Bartringen)
Viertel: 29:29, 24:26, 26:25, 24:10
Bartringen: Holland 33, Gregory 32, Braun 18, Logelin 10, Toussaint 7, Semedo 3, Stein 0, Obel 0
Düdelingen: Kalmes 23, Andjelkovic 18, Greenwood 17, Logins 13, Taylor 10, Moura 6, Jack 3, Lanners 0
Schiedsrichter: Glod/Hansen/Richartz
Zuschauer: 500 zahlende


Amicale zittert sich ins Halbfinale

Jarvis Williams führte den Meister mit 37 Punkten als erstes Team ins Halbfinale
Jarvis Williams führte den Meister mit 37 Punkten als erstes Team ins Halbfinale Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

Auch ohne seinen verletzten Schlüsselspieler Bobby Melcher erfüllte Titelverteidiger Steinsel seine klare Favoritenrolle und steht nach zwei Siegen als erstes Team im Halbfinale. Contern gelang nach der Pause in fast aussichtsloser Situation eine enorme Aufholjagd, die jedoch ohne Happy End blieb.

Die Anfangsphase dürfte Amicale-Coach Louvrier, der nach sechs Minuten (22:13) eine erste Auszeit nehmen musste, nicht besonders gefallen haben, da Cartaino, Ndiaye und Guillozet sich immer wieder unter dem Korb durchtanken konnten, um so zu einfachen Zählern zu kommen. In der Folge konnte die Amicale den Hausherren diese Freiheiten einschränken, sodass der Favorit sich wieder herankämpfte. Spätestens im zweiten Viertel schlug das Pendel definitiv zugunsten der Steinseler um, nachdem sie die Zone konsequenter verteidigt hatten. Zudem schenkte der eingewechselte Morton gleich drei Dreier ein, während Theisen und Williams immer wieder den Weg zum Korb fanden.

Beim AB Contern war das Offensivspiel hingegen zu eindimensional auf die drei Protagonisten ausgerichtet, während die einheimischen Spieler in der ersten Hälfte lediglich fünf im Endeffekt erfolglose Würfe nahmen. So wuchs die Führung des Tabellenersten nach der regulären Saison auf 18 Punkte zur Pause. Auch nach dem Dreh änderte sich vorerst wenig am Geschehen, sodass Steinsel weiter davonzog (44:71, 26′). Erst nach über 26 Minuten sollte Wolzfeld per Distanzwurf die ersten Zähler eines luxemburgischen Akteurs aufseiten des ABC markieren. Anschließend kippte das Spiel jedoch vollständig, da Contern deutlich bissiger verteidigte und Steinsel an Intensität nachließ. In der Folge gelang es den Hausherren, den Rückstand von 27 Punkten noch zu egalisieren (90:90, 36′).

Ein Zeichen gesetzt

In der hektischen Schlussphase hatte der Titelverteidiger es seinen beiden US-Profis Williams und Reese zu verdanken, dass es nicht mehr zu einer dritten Partie kam. Für den Steinseler Jonas Theisen war das Spiel mit dem Feuer mehr als gefährlich: „Wir haben zu relax gespielt und in der Verteidigung nachgelassen, sodass Contern freie Würfe bekam. Auf einmal ist gar nichts mehr gelaufen, und so wie in der zweiten Halbzeit können wir nicht mehr auftreten, sonst wird das nichts.“ Dennoch war es für den Amicale-Forward von Bedeutung, ohne Melcher ein Zeichen gesetzt zu haben: „Es war sehr wichtig, nicht nur für uns, sondern auch um dem Trainer zu zeigen, dass es auch ohne Bobby geht. Die erste Halbzeit war sehr stark. Im Endeffekt ist Bobby nie zu ersetzen, aber wir haben Alternativen.“

Auf Conterner Seite konnte Christophe Mertzig der Niederlage dennoch Positives abgewinnen: „Wir haben die Saison so beendet, wie wir wollten, mit Kampf und mit Stolz. Im dritten Viertel hatten wir an nichts mehr geglaubt, aber wir haben uns super zurückgekämpft.“ Der Spielmacher bedauerte es aber, dass man Wolzfeld und Eicke zum Abschluss ihrer Karriere nicht noch weitere Spiele schenken konnte. Dennoch ist man in Contern zufrieden, die Saison sorgenfreier als vergangenes Jahr beendet zu haben. (O.J.)

Statistik

AB Contern – Amicale Steinsel 100:105 (39:57)
„T“-Bestnote: Jarvis Williams (Amicale Steinsel)
Viertel: 28:24, 11:33, 25:24, 36:25
Contern: Cartaino 37, Guillozet 33, Ndiaye 18, Wolzfeld 6, Arendt 3, Hittelet 3, Mertzig 0, Besch 0, Eicke 0
Steinsel: Williams 37, Konen 15, Reese 15, Morton 14, Theisen 10, Medeot 9, Martin 3, Kuresevic 2, Keup 0
Schiedsrichter: Muho/Lampe/Marchal
Zuschauer: 233 zahlende