Glücklicher AusgangDüdelinger erzählt von seinem langen Weg bis zur Impfung

Glücklicher Ausgang / Düdelinger erzählt von seinem langen Weg bis zur Impfung
Die Impfkampagne ist momentan eines der Hauptthemen in Luxemburg und der Welt Foto: Editpress/Alain Rischard

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Lässt du dich impfen? Dies dürfte derzeit eine der meistgestellten Fragen in Gesprächen sein. Christian Thill, als Risikopatient, hat jedenfalls Nerven und Zeit aufbringen müssen, bis er letzten Freitag seinen ersten Impftermin hatte.

Christian Thill leidet an Diabetes und gehört damit zur Risikogruppe. Der 45-Jährige wollte die Möglichkeit wahrnehmen und sich zum gegebenen Zeitpunkt auf die Warteliste eintragen lassen. Das Durcheinander bis dahin beginnt, als er seinen Spezialisten kontaktieren will, der für mehrere Wochen abwesend ist.

Ende März kontaktierte er seinen Hausarzt. Dieser war wohl bereit, ihn einzutragen, doch er hatte noch keinerlei Informationen über das „Wie“ erhalten. Christian wollte selbst mehr darüber erfahren und hat sich mit der „Santé“ in Verbindung gesetzt: „Am Telefon waren sie sehr freundlich, doch es war ein Hin und Her“, erinnert sich der zweifache Familienvater. Als Erstes hieß es, dass die Anmeldung über die Plattform MyGuichet erfolgen muss. Christians Hausarzt, obwohl relativ jung, verfügt jedoch über kein Luxtrust.

Also setzte sich Christian wieder mit dem Gesundheitsministerium in Verbindung. Dort hieß es dann, dass er auch anders angemeldet werden könne. Doch Fehlanzeige: Auch nach langer Suche haben Christian und sein Arzt keine andere Möglichkeit gefunden.

Am 3. Tag, dem 2. April, erfolgte ein weiterer Anruf beim Ministerium. Diesmal wurde Christian geraten, zu einem anderen Arzt zu gehen, der ihn in die Warteliste eintragen könne. Daraufhin entgegnete er zweifelnd, dass dieser Arzt ihn und seine Krankengeschichte doch gar nicht kennen würde. Als letzte Möglichkeit blieb schließlich, abzuwarten, bis seine Alterskategorie an der Reihe sei. 

Endlich am Ziel

Doch so lange wollte er sich nicht gedulden, da seine Frau in der Pflege auf genau den Stationen arbeitet, in denen das Personal schon mal angehustet oder angehaucht wird. Dazu hat er zwei kleine Kinder und in deren Schule hat es noch vor den letzten Ferien einen positiven Coronafall gegeben.

Christian Thill hat erst über viel Eigeninitiative seine Impfeinladung bekommen
Christian Thill hat erst über viel Eigeninitiative seine Impfeinladung bekommen Foto: Editpress/Alain Rischard

Letzten Endes hat sich Christian schriftlich an die oberste Stelle des Gesundheitsministeriums gewandt – Mit Erfolg. Er habe relativ schnell die Antwort bekommen, auf die er gewartet hat: Er stand jetzt auf der Warteliste. Vom Einschreiben bis zur definitiven Einladung sollten allerdings noch mal zwei Wochen vergehen.

Der Impftermin auf Belval hat reibungslos geklappt – vom Empfang über die Kontrolle bis zum Wartesaal hinterher. Nebenwirkungen hatte er keine. Ende Mai wird ihm die zweite Dosis verabreicht. Sicherer als vorher fühlt er sich jedoch noch nicht. Das komme wohl erst zwei Wochen nach dem zweiten Impftermin, wenn sich der Schutz definitiv aufgebaut hat. 

Trotz allem hat Christian Verständnis für das Hin und Her beim Gesundheitsministerium: „Ich möchte im Moment nicht in deren Haut stecken. Sie müssen immense Arbeit leisten, die nicht einfach ist – und sie wollen jeden zufriedenstellen.” Er hat Respekt für diejenigen, die an der Front stehen und die Entscheidungen treffen. Auch möchte er sich bei seiner Familie und besten Freunden bedanken, die ihn in den Wochen unterstützt haben, und auch bei seiner Arbeitsstelle, dem CNA, wo er sich übrigens stets sicher fühlt.