Mobbing-AffäreDP-Parteipräsidentin Cahen: Semedo scheint Schwere der Entscheidung des EU-Parlaments nicht einzusehen 

Mobbing-Affäre / DP-Parteipräsidentin Cahen: Semedo scheint Schwere der Entscheidung des EU-Parlaments nicht einzusehen 
Parteipräsidentin Corinne Cahen bedauert die Entscheidung Semedos  Foto: Editpress/Tanja Feller

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Nach dem Parteiaustritt von Monica Semedo bricht die DP-Spitze nun ihr Schweigen. Gegenüber RTL bedauert Parteipräsidentin Corinne Cahen die Entscheidung der EU-Abgeordneten, macht aber deutlich, dass es „konsequent“ wäre, wenn Semedo auch das Mandat im EU-Parlament abgibt. 

Die Entscheidung der liberalen Europaabgeordneten Monica Semedo, aus der Partei auszutreten, sei „einseitig“ gefallen. Das sagt DP-Parteipräsidentin Corinne Cahen im RTL-Interview am Mittwoch. Man werde dies akzeptieren. Allerdings kritisiert die DP-Chefin, dass sich Semedo der Schwere der Entscheidung des Europaparlaments wohl nicht bewusst sei. Sie habe bisher ja nur die Mitgliedschaft in der Partei abgegeben. 

Die Partei sei von der Entscheidung Monica Semedos enttäuscht, heißt es aus parteiinternen Kreisen gegenüber dem Tageblatt. Eigentlich hätte man gerne das vorgesehene Verfahren mit der Untersuchung durch einen Weisenrat durchgeführt. Das sei auch so vom Exekutivbüro mit Semedo am Montag ausgehandelt worden. Wieso diese nur einen Tag später von der Abmachung zurücktritt und eigene Konsequenzen zieht, wisse man nicht und dies habe die Partei überrascht. Während der vielen Gespräche zwischen den Parteimitgliedern und Semedo sei aber klar geworden, dass die Abgeordnete sich für ihr Verhalten rechtfertigt habe und die Tragweite der Affäre nicht wirklich verstehe. Mit dem Rücktritt Semedos sei für die DP die Affäre nun aber auch abgeschlossen – auch weil keine weiteren Handlungsmöglichkeiten bestehen. Man werde aber im „Comité directeur“, das weiterhin am Mittwochabend tagen wird, abschließend über die Affäre sprechen. 

Da die Mandate des Europaparlaments an die Person gebunden sind, kann ein Rücktritt Semedos als Abgeordnete nicht erzwungen werden. Anzeichen, dass Semedo ihr Mandat abgeben möchte, gebe es nicht, heißt es aus DP-Kreisen weiter. Im Gegenteil: Man gehe davon aus, dass sie weiter den Posten ausüben möchte. Das müsse Semedo selbst entscheiden, sagte Cahen gegenüber RTL. „Sie muss sehen, ob sie nun konsequent handelt oder nicht.“ Falls es zu einem Rücktritt kommt, wäre es „normal“, wenn die DP den Sitz neu besetzen könnte. „Da Semedo ja gewählt wurde, um die Werte der DP im Europaparlament zu vertreten.“

Wie ernst die Untersuchung im EU-Palament zu den Anschuldigungen gegen Semedo sei, habe man als Partei lange nicht gewusst. Man habe zwar davon gehört, dass die drei Assistenten gewechselt hätten, doch den Grund für die Kündigungen nicht erfahren. Semedo selbst habe sich dazu nicht geäußert, heißt es aus parteiinternen Kreisen. Die Parteileitung habe erst gegen Ende des Jahres erfahren, dass es zu einer Abstrafung der Abgeordneten durch das Parlament kommen könnte. 

de Prolet
3. Februar 2021 - 16.09

In welche Partei kann man heute noch Vertrauen haben? Welche Partei vertritt denn heute die einfachen Arbeitnehmer, die von Industrie und Wirtschaft ausgebeutet werden und keine Stimme mehr haben? Wenn dann noch solche Affären lies Skandale wie in letzter Zeit hinzukommen und sich häufen, ist das Vertrauen in die Politik futsch.

Mëttelwilli
29. Januar 2021 - 18.44

Fréier wor DP eng Partei do wou een konnt nach Vertrauen an d'Politik hun, eng Partei vum Mëttelstand an kleng Betrieber, do woren nach Handwierker an Geschäftsleit an der Chamber, haut nach just Affekoten,Staatsbeamten an aaner Bonzen, haut ass guer neischt méi dovunner präsent, nëmmen méi fir eegen Privilegien,Vetternwirtschaft,politesch Onkompetenz, déck Baaken maachen,lauter Parvenüën,den Mëttelstand an kléng schaffend Betrieber futti gemaach,nëmmen Grousskapital, alles sténkt zum Himmel an soss dreimol neischt méi.

G.B.
28. Januar 2021 - 13.11

Wann ëch selwer Kasserollen hannert mir schleefen, dann geheien ëch nët mat Kasserollen op een aaneren !

churchill
28. Januar 2021 - 10.38

@Charel Hild Net schlecht dei Iwerléeung do. Mais wien get dann Edukatiounsminister? Et muss een zwar soen,dass et schlemmer net ka goen,egal wien op deen Posten ging kommen.

schullerpiir
28. Januar 2021 - 6.13

Monika macht es jetzt wie seinerzeit Frau Lulling, sie geht zur CSV.???

Miette
27. Januar 2021 - 22.23

@ Robin Hut Sie sprechen mir aus der Seele?

Charel Hild
27. Januar 2021 - 21.37

Madame Semedo, gitt der DP dee Sëtz zeréck, awer nëmme wann se den Här Meisch do drop sëtzen.

Kevin Welter
27. Januar 2021 - 19.37

Wer weiß, die Monica hat sicherlich nicht unüberlegt ihre Partei verlassen. Vielleicht hat Sie ja en tolles Angebot von einer anderen neuen kleinen Partei.

Robin Hut
27. Januar 2021 - 17.58

Also léiw DP'ler.. Madame Semedo ass jo elo awer och net deen eenzege Faux-Pas, deen Partei ze verantworten huet. Dubai, Airbnb, Breiwer mam Numm vim Minister un de Geschäftsverband, Madame Nagel hudd der mussen auswiesselen, Commande fir Chamberblat beim Journal, Privatiséierung vum Här Meisch, An der Schoul stecht een sech net un, Causa Schleck, Auerenaffär, Militärfligeren déi beemol vill méi deier ginn, asw asw... Et fänkt un e besse vill ze ginn...Och wann net alles elegn DP ass. DP huet awer de Lead

Paul
27. Januar 2021 - 17.37

Et wor emol eng Zeit do wor DP eng honorabel Partei, déi fir eng kloer Politik agetrueden ass. Et woren Politiker ewei en Schaus, Thorn, Krieps, déi am Ausland ob Grond vun hierer Intelligenz, Kompetenz respektéiert gi sinn, an an den jeweiligen Koalitiounen fir eng kloer Linn agetrueden sinn. An haut, wat bleiwt ass en opportunisteschen Häufchen den sëch au jour le jour probéiert iwert eng legislatur ze retten.

LPM
27. Januar 2021 - 17.33

@ J.C. Kemp: Nicht nur der Wähler hat oft ein (zu) kurzes Gedächtnis. Auch die CSV und ihr Ex-EP-Abgeordneter Frank Engel. Wie war das nochmal mit der Reaktion wegen einer Verurteilung wegen Trunkenheit am Steuer (knapp 3 Promille). Das war auch nicht gerade vorbildhaft. Ich will damit Frau Semedos Verhalten keineswegs herunterspielen. Aber soweit ich das sehe, geht es bei ihr im Moment "nur" um eine administrative Sanktion.

Arm
27. Januar 2021 - 16.40

Semedo hin oder hir. Déi traureg DP soll besser roueg si wéinst all deenen komeschen Sachen déi se bis elo gemacht hun. Vun der Spëtzt bis zum Jo-Kappwackeler. Incompetenz a "*ç%&" an alle Beréicher.

J.C.Kemp
27. Januar 2021 - 16.32

@en ale Sozialist: Der Wähler hat im allgemeinen ein eher kurzes Gedächtnis und wird diese Sache bis zu den nächsten Wahlen längst vergessen haben.

De soziale Fred
27. Januar 2021 - 16.02

Dât soll de Partei‘en eng Léier sin... Si sollen alleguer (net nëmmen DP) hir Fanger vun deene politesch onerfuerene an onkompetente (populäre) Stëmmesammler loossen. Mär hun dât jo schon des öfteren gesin dat bei verschiddenen Leit dann de Größenwahn zum Viirschäin ként!! Dât wuar wuel ee fatzeje Selbstgoal.

en ale Sozialist
27. Januar 2021 - 15.13

Das nennt man Schadensbegrenzung. Semedo wurde nicht nur gewählt um die Werte der Liberalen im EP zu vertreten, sondern auch um sich für die Interesseren ihres Landes dort würdig einzusetzen. Die DP muss einsehen und sich eingestehen, dass sie sich mit der Aufstellung dieser Kandidatin ins Knie geschossen hat. Ein Eigentor, das die Bettel-Partei sobald nicht wegstecken wird und das sie bei den nächsten Wahlen teuer zu stehen kommen wird.

churchill
27. Januar 2021 - 15.10

Déi Dame do kuckt awer net grad frendlech dran. Elo get schon iwert d'Iwwerreschter gestridden,dei Madame Semedo hannerleisst:nämlech den Setz !!!! DP ass ennen duerch! Mais sie kritt wahrscheinlech den Réck vum Kapital/Neoliberalisten bei den Wahlen gesteipt.

jean-jacques
27. Januar 2021 - 14.35

Haha! Wann d'DP besse méi Fangerspëtzegefill gewisen haett, géifen se elo net em d'Mandat kräischen. D'Semedo gouf gewielt well d'Leit et kennen, sou ass dat hei zu Lëtzebuerg an iwwerall, net well et irgendwelch Werter vertrëtt. D'Cahen weess dat ganz genau an si soll ophaale déi Ligen ze verbreeden, soss daerf se fir 2 Wochen an de Lockdown. ;)