LIH-Direktor„Die Zahlen steigen an“ – 20 asymptomatisch-positive Fälle in drei Tagen entdeckt

LIH-Direktor / „Die Zahlen steigen an“ – 20 asymptomatisch-positive Fälle in drei Tagen entdeckt
Ulf Nehrbass, CEO des Luxemburger Forschungsinstituts LIH Foto: Editpress-Archiv/Julien Garroy

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LIH-Direktor Ulf Nehrbass hält es für möglich, dass der Beginn einer zweiten Viruswelle derzeit über Luxemburg schwappt. Er fordert die Menschen dazu auf, bei den Large-Scale-Tests mitzumachen, die sein Institut organisiert. 

Das Luxemburger Gesundheitsinstitut LIH, das die Large-Scale-Tests für die Regierung organisiert, hat in den vergangenen drei Tagen 20 Covid-19-Infizierte entdeckt, die keine Symptome aufgewiesen hatten. Das erklärte LIH-Direktor Ulf Nehrbass am Freitagmorgen im Radiosender 100,7. „Die Zahlen steigen an“, sagte er. „Man sieht eine Dynamik.“ Man könne das auch in den Nachbarländern beobachten, vor allem in Deutschland. 

Nehrbass setzte die 20 Positiv-Fälle in Kontext: „Als der Lockdown im März eingeführt wurde, gab es 17 Fälle pro Tag.“ Wenn sich die Zahlen weiter so wie in den vergangenen Tagen verhalten, sei es möglich, dass „wir uns jetzt an der Quelle einer zweiten Welle befinden“. Laut dem Biochemiker könne man von einer zweiten Welle sprechen, wenn es von einer Woche zur nächsten einen Anstieg von zehn Prozent gibt. 

Die Large-Scale-Tests, die das LIH vornimmt, funktionierten „operationell“ inzwischen sehr gut. Zu Beginn der Kampagne sei es schwierig gewesen, an Material heranzukommen. Jetzt seien aber Kapazitäten von bis zu 20.000 Tests da. „Diese Kapazität voll auszuschöpfen, wird dann wichtig, wenn wir tatsächlich sehen, dass eine zweite Welle beginnt“, sagte Nehrbass. Die Zahl der Menschen, die sich testen lassen, steige momentan täglich an. „Am Samstag lief zum ersten Mal eine Teststation unter voller Kapazität.“ Insgesamt würde derzeit aber nur ein Drittel der Kapazität abgerufen.

Menschen sollen Test-Einladungen ernst nehmen

„Bis zur vergangenen Woche waren die Zahlen der Infektionen sehr klein – und natürlich war in der Bevölkerung der Sinn für diese Tests nicht so sichtbar.“ Auch mit dem derzeitigen Testaufkommen sei es „statistisch möglich, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen“. Wenn die Zahlen jedoch weiter ansteigen sollten, sei es „extrem wichtig“, dass die Menschen, die zu den Large-Scale-Tests eingeladen werden, auch tatsächlich zum Test erschienen. „Das Prinzip des Maschentestens funktioniert nur, wenn sich die Anzahl der Menschen erhöht, die kommen“, sagte Nehrbass. 

So weit wie möglich würden in regelmäßigen Abständen Menschen aus bestimmten Gruppen getestet. „In den Schulen sind diese Gruppen ganz klar die Klassen.“ In einer Klasse mit 15 Schülern würden so jede Woche mindestens drei getestet werden. „Sollte sich in einer Schulklasse so eine Infektion zeigen, können wir das praktisch sofort erkennen“, meinte Nehrbass. Ähnlich würde das Institut im Arbeitssektor vorgehen. Allerdings seien die Gruppen dort „statistisch gemittelt“. „Man könnte das genauer machen und vielleicht sogar die Arbeitgeber involvieren, die Test-Voucher an die Mitarbeiter verteilen.“ Er sei sich aber nicht sicher, ob das arbeits- und datenschutzrechtlich möglich ist. 

1.000 Tests bei den LIH-Mitarbeitern

Auch Mitarbeiter des LIH seien getestet worden. „Wir haben 1.000 Tests an unserem Personal durchgeführt und auch einen positiven Fall ausgemacht“, erklärte Nehrbass. Das sei statistisch erwartbar gewesen. Die asymptomatisch getestete Person habe zwei weitere Personen angesteckt. Das LIH versucht, positiv getestete Menschen innerhalb von 24 Stunden hierüber zu informieren.

Laut Nehrbass machten die Maschentests auch Sinn, wenn jeder die Schutzmaßnahmen strikt befolgen würde, die Schulklassen weiter getrennt blieben und die Menschen sich in den Restaurants an alle Regelungen halten würden. „Wir hätten trotzdem einen gewissen Hintergrund an asymptomatisch Positiven“, so der Forscher. Mit den Maschentests gebe man dem Virus so „keine Chance“. Wenn die Schutzmaßnahmen jedoch auch nur etwas verringert würden, „tut das Virus, was es gerade tut – es reproduziert sich“.

„Ich kann kaum Masken im Alltag sehen“, meinte Nehrbass. Das Virus sei in den vergangenen Wochen in den Hintergrund getreten. „Man hat Schwierigkeiten, sich vorzustellen, dass man sich noch in einem Pandemie-Geschehen befindet“, erklärte er. „Wir sehen steigende Zahlen, wir wissen nicht genau, warum sie steigen – man kann sich vorstellen, dass das daran liegt, dass die Menschen die Barrieremaßnahmen nicht mehr in dem Maße wie vorher respektieren.“ Umso wichtiger sei es, dass die Menschen, die eine Einladung zu einem Test erhalten hätten, auch tatsächlich zur Teststation gingen. „Ansonsten wird sich das, was jetzt beginnt, weiter dynamisch gestalten – und wir werden dann an Situationen, wie wir sie jetzt in Nordrhein-Westfalen sehen, nicht vorbeikommen.“

Für den Fall, dass tatsächlich eine zweite Welle über Luxemburg schwappen würde, sei man jetzt gerüstet. So meinte Nehrbass: „Wir haben das Testsystem etabliert, es funktioniert jetzt und wird dann das dynamische Geschehen brechen können.“

HTK
29. Juni 2020 - 10.57

Wie gesagt: Ich lasse mich heute testen und bin negativ.Danach fahre ich zum Supermarkt und stecke mich dort an,stehe aber als negativ in der Statistik.Oder nehmen wir einmal an es wäre möglich innerhalb eines Tages die ganze Bevölkerung zu testen.Die Positivfälle würden isoliert,aber die anderen könnten sich frei bewegen.Wenn nur einer dieser Negativfälle sich wieder ansteckt,dann war die ganze Chose für die Katz. Was lernen wir daraus?

rufus
28. Juni 2020 - 21.42

@Krettels A "Testen , vill Léit hun keng Invitatioun kritt , mir gengen eis gaer testen loosen ." Dir kritt eng Invitatioun wann Der un der Rei sidd, dat kann nach e puer Wochen daueren.

Jacqueline
28. Juni 2020 - 21.40

@JAOKO "WäRE DOCH AUCH EINE Idee die Bürger zu zwingen sich testen zu lassen.Was käme denn dabei heraus ??" Was denn schon? Ungeimpfte dürfen nicht ins Restaurant, Café, Bar, Theater, Kino, Supermarkt, Geschäfte und so, dann können sie ihre Freiheit so richtig zuhause genießen.

tania
28. Juni 2020 - 13.13

@TNT "@Jean Muller Halleluja. Es gibt noch klar denkende Menschen auf diesem Planeten" LOL, Sie beide passen zueinander, da Sie ja auch Impfgegner sind, werden Sie sich ja eh nicht impfen lassen also können Sie wursteln wie vor der Pandemie, bis Sie in Zwangsquarantaine kommen.

Krettels A
27. Juni 2020 - 19.07

Testen , vill Léit hun keng Invitatioun kritt , mir gengen eis gaer testen loosen . Dann laafen se iwerall ouni Masken stin zu 5-6 ze diskutéieten ouni Masken , ouni Ofstand .

TNT
27. Juni 2020 - 17.39

@Jean Muller Halleluja. Es gibt noch klar denkende Menschen auf diesem Planeten. Wenn das Virus mutiert, DANN hilft auch kein Impfstoff, denn dann muss man alle 6 Monate geimpft werden...! Die deutsche Klöckner die verlangt dass Katzen auch getestet werden sollen, beweist leider, dass Politiker wie so oft, von GARNICHTS Viel AHNUNG haben, Haustiere werden schon seit Jahren gegen Covid Viren geimpft! AUSRUFEZEICHEN HOCH N! Es gibt 5 verschiedene Mutationen, schon seit LÄNGEREM. mundus vult decipi.

Jean Muller
27. Juni 2020 - 16.35

Einige weitere Informationen zu CoVid-19, salopp erklärt. Zuerst einaml: keines der Kochschen Postulate wurde erfüllt! Unter Anderem gibt und gab es von CoVid-19 bisher keine Reinkultur. Man 'kennt' den Virus also gar nicht, sondern allenfalls einige genetische Anteile von welchen man - da körperfremd - annimmt, dass sie zum Virus gehören weil man sie in irgendwelchen Testgebräus (man nimmt einen Testabstrich bei einem Erkrankten vor, vermehrt diesen um genug Material zu haben, 'mixt' und filtriert dieses in seine Bestandteile auf und sucht darin herum) gefunden hat. Der sogenannte CoVid-19 basiert also aus einem zusammengebastelten Computer-Modell der obigen Fundstücke, wobei absolut nicht gegeben ist, dass sie auch effektiv dazugehören. Die CoVid-19 Tests suchen also unter Anderem nach Bestandteilen die gar nicht vom Virus stammen, eine der Ursachen wieso der Umfang der fehlerhaft-positiven PCR-Tests so hoch ist: sie finden irgendeinen Genabschnitt der annahmsweise zum Virus gehört; kann aber auch z.B. von einer früheren Coronavirusversion gehören weil die halt genetisch verwandt sind. Wenn man bei den aktuellen Tests also z.B. zufälligerweise auf eine Personengruppe trifft die schon mal unbemerkt von einer älteren, für den Menschen ungefährlichen - Coronavirusversion befallen war verhunst dies ganz einfach die Statistik und bedeutet absolut gar nichts!

Jean Muller
27. Juni 2020 - 15.42

Laut WHO sind die asymptomatischen Fälle kaum ansteckend. Die Hauptgefahr geht von presymptomatischen Fällen bzw. von effektiv bereits symptomatischen Kranken aus. 3 Fälle mehr gegenüber März ist absolut innerhalb des statistischen Fehlerrahmens, also absolut keine Ursache zur Panik, insbesondere Angesichts der aktuell sehr hohen Testzahl. Der PCR-Test ist für eine sehr hohe Positiv-Fehlerquote bekannt (irgendwo um die 60-80%) und dessen Entwickler hat eh noch immer davor gewarnt, dass er sich NICHT für die aktuelle Anwendung eignet. Aus den 3 zusätzlichen Fällen nun eine zweite Welle interpretieren zu wollen grenzt also bereits an Böswilligkeit!

trotinette josy
27. Juni 2020 - 15.35

Wenn wir uns immer nur an den Falschen orientieren, die keine Masken oder sie unter der Kinnlade tragen, wo auch immer, kommen wir auf keinen grünen Zweig. Wenn jeder bei sich anfängt und zusieht, dass er die Vorsichtsmassnahmen einhält, schon eher.

Claire
27. Juni 2020 - 15.18

@Johsmi4 "Ganz richtig-alles Panikmacherei. Deshalb Einladungen zu den Tests nicht befolgen, sollen sie doch drauf sitzen bleiben" Dir kommt doudsécher an Zwangsquarantaine mat esou enger Astellung.

Steve
27. Juni 2020 - 10.32

Ech war geschter an engem Supermarché zu Niederanven - do dreit bestemmten Personal am Fleeschrayon guer keng Mask annerer beim Uebst d Mask ennert der Uewerlepps. Also wann dest Personal sech net mei brauch drunzehaalen?

Johsmi4
27. Juni 2020 - 9.12

Ganz richtig-alles Panikmacherei. Deshalb Einladungen zu den Tests nicht befolgen, sollen sie doch drauf sitzen bleiben

J.C.Kemp
27. Juni 2020 - 9.00

Hatte man uns auch nicht eingetrichtert, dass Masken nicht unter dem Kinn getragen werden sollten, oder sogar dürften, da es gefährlich sei?

Schmit
27. Juni 2020 - 0.44

Testen. Testen Einzige Möglichkeit Natürlich denn wer suchet der findet. Ist überall so

TNT
26. Juni 2020 - 18.21

Unsere Gesundheitsministerin hat die Tests angezweifelt was die Fehlerquote angeht, siehe TAGEBLATT vor 2 Wochen. Gesundheitsminister Spahn lehnt massenhafte Coronavirus Tests ab. Quelle Bericht aus Berlin. Der PCR Test sei unzuverlässig! O-Ton "Aufgrund der Fehlerquote hätte man bei einer Ausweitung der Tests „auf einmal viel mehr falsch Positive“. Es scheint so, dass Nehrbass auf seinen Tests sitzenbleibt. Nun kann jeder davon halten was er möchte, aber viele Menschen haben sich schon einen Reim darausgemacht!

trotinette josy
26. Juni 2020 - 18.18

Das war doch wohl vorauszusehen, dass mit der Lockerung der ursprünglichen Massnahmen, die Menschen sich in einer falschen Sicherheit wägen und das Infektionsrisiko wieder ansteigen würde. Diese Pandemie hat uns wesentlich fester im Griff als wir glauben. Sie lehrt uns eine Menge, besonders Dsziplin, Rücksicht und Eigenverantwortung. Wut, Ungeduld und fromme Wünsche sind daher fehl am Platz und kontraproduktiv. Die relativ optimistischen Worte von Herrn Nehrbass in Gottes Ohr

Egal Wat!
26. Juni 2020 - 18.15

Ronderem de Palais bis bei den Feschmart as et wei wan Neischt wier an nie Eppes gewiescht wär. Anerwärts as d´Police direkt op der Platz. Dei eng mussen de ganzen Dag mam Lappen am Gesicht schaffen, an am Supermarché do wullt jidderen am Uebst ouni Händschen, En iwert den Aneren.?

JAOKO
26. Juni 2020 - 17.17

In Luxemburg werden die Bürgen zu allem gezwungen zum Beispiel bei den WAHLEN, WäRE DOCH AUCH EINE Idee die Bürger zu zwingen sich testen zu lassen.Was käme denn dabei heraus ??