De LäbDie Luxemburger Rapper über ihre Musik, Jazz und die Pandemie

De Läb / Die Luxemburger Rapper über ihre Musik, Jazz und die Pandemie
„De Läb“ am Donnerstagabend nach ihrem Auftritt am Glacis im Backstage. Corbi (links) im grünen T-Shirt sowie David Fluid (vorne) im schwarz-weißen Hemd sind die Rapper. Editpress / Alain Rischard

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Die Luxemburger Rap-Band ist als Vorband von „Sido“ am vergangenen Donnerstag auf dem Glacis live aufgetreten. Sie hatte neue Texte und einen leicht modifizierten Sound im Gepäck. Die Rapper Corbi und David Fluid sprachen mit dem Tageblatt über das Gefühl, wieder aufzutreten, und ihre künstlerische Arbeit im Lockdown.

„De Läb“ ist als Urgestein der Luxemburger Hip-Hop-Szene bekannt. Jazzige Beats und humorvoller, gesellschaftskritischer Rap im Luxemburger Dialekt des Südens gelten als Markenzeichen der Crew. Auf die Frage, wie es wäre, wieder auf der Bühne zu stehen, meint David Fluid: „Es ist wie Fahrrad fahren, auch wenn du lange raus bist, machst du ein paar Dreher und dann geht es wieder so gut wie früher“. Am vergangenen Donnerstag sei ihr fünfter Auftritt gewesen, sie hatten sich also bereits wieder eingespielt, für den Auftritt als Vorband von „Sido“. „Es macht uns echt Spaß, alle gemeinsam aufzutreten, und wir genießen es natürlich sehr!“

Der Lockdown war anfangs gewöhnungsbedürftig für die Crew, meinen die Frontmänner. Sie als Rapper hätten sich eben vor allem auf das Schreiben konzentrieren müssen; es habe alle Jungs der Band natürlich etwas genervt, dass man sich nicht treffen durfte. Dadurch habe man nicht proben können, „was dem Experimentieren etwas im Wege gestanden hat“. Es habe aber schließlich allen gutgetan, etwas herunterzufahren, Zeit mit sich selbst zu verbringen, um auch wieder neue Texte zu schreiben, erklärt Corbi. „Wir haben vor der Pandemie immer nur für unsere laufenden Auftritte geprobt, eigentlich blieb neben dem Alltagsstress kaum Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren.“ Dies habe sich aufgrund der entschleunigten Lebensführung im letzten Jahr verändert und man habe wieder Zeit für künstlerische Aktivität gehabt, die nicht repetitiver Natur sei, stellt David fest.

Anfangs stand also die Kreation von neuem Textmaterial an, bis sie dann als Truppe wieder zum Proben zusammengekommen seien, – und dort sei dann eben auch etwas Neues entstanden: „Wir haben zum ersten Mal kein musikalisches Recycling auf Sample-Basis gemacht, sondern mit der Band im Kollektiv den Sound erschaffen.“ David Fluid und Corbi erklären, dass sie eben keine alten Platten benutzt haben, sondern sie hätten die Musiker frei spielen lassen und hierauf aufgebaut: „Wir haben einfach irre Musiker, du kannst einen Furz raushauen und es entsteht ein Mega-Song!“, lacht David Fluid. Beide Frontmänner loben ihre Kollegen, deren „geilen Funk-Sound“ und meinen „Rap und Jazz waren immer schon unser Trip!“. Die jungen Musiker geben sich optimistisch, dass sie vielleicht sogar bis Ende des Jahres 2021 ihr neues Album releasen könnten.