ArbeitskampfDie meisten Jobs bei SES in Luxemburg bleiben erhalten

Arbeitskampf / Die meisten Jobs bei SES in Luxemburg bleiben erhalten
Im SES-Hauptquartier in Betzdorf sollen nun die meisten der 90 gefährdeten Arbeitsplätze erhalten bleiben Foto: Editpress-Archiv

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Der Aufschrei der Empörung zu dem von der SES in Betzdorf geplanten Jobabbau hat Wirkung gezeigt. 10 bis 15 Prozent der Arbeitsplätze sollten wegfallen. Nun soll ein Arbeitserhaltungsplan ausgearbeitet werden, die Zahl der Entlassungen wird stark reduziert.

Mittels einer Pressemitteilung hatte der Berzdorfer Satellitenbetreiber SES vor einigen Wochen eine tief greifende Umstrukturierung angekündigt. Insgesamt 10 bis 15 Prozent der Arbeitsplätze in der Unternehmensgruppe sollten laut Strategieplan „Simplify & Amplify“ wegfallen. Das Unternehmen will sich neu aufstellen. Fünf europäische Regionalbüros sollen geschlossen werden, darunter Brüssel, die Isle of Man, Warschau und Zürich, so die damalige Pressemitteilung weiter. Die Aktivitäten dieser Standorte sollen auf andere Büros in Kiew, Stockholm, Stockley Park in London, Den Haag sowie den Hauptsitz in Luxemburg verlagert werden.

Doch obwohl neue Aktivitäten nach Luxemburg kommen werden, sollten „auch in Luxemburg 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter von Maßnahmen getroffen“ werden, so ein Sprecher des Unternehmens damals gegenüber dem Tageblatt. In Luxemburg beschäftigt der Satellitenbetreiber rund 600 Mitarbeiter. Dies bedeute jedoch nicht, dass 60 bis 90 der Mitarbeiter hierzulande ihre Jobs verlieren würden, so der Sprecher damals. Mit den Sozialpartnern habe man Gespräche aufgenommen. Es werde nach Lösungen (Umschulungen, Umstrukturierungen, Frührente usw.) gesucht. Einige müssten die Firma dennoch verlassen, so der Sprecher.

Vorruhestand und Versetzungen

Von Anfang an hatten die Gewerkschafts- und Personalvertreter des OGBL und des LCGB den überstürzten Kündigungsplan angeprangert und stattdessen einen Arbeitserhaltungsplan gefordert. Die Unternehmensleitung lenkte jetzt ein: Maßnahmen wie Versetzungen und Vorruhestand seien mehr als ausreichend, um die Transformation des Unternehmens im Hinblick auf künftige Herausforderungen fortzusetzen und gleichzeitig unfreiwillige Entlassungen zu vermeiden.

Der Sozialplan wird dementsprechend zurückgezogen, in den kommenden Wochen wird der Arbeitserhaltungsplan verhandelt. Für die Beschäftigten, für die leider keine interne Lösung gefunden werden kann, wird eine außergesetzliche finanzielle Entschädigung gezahlt, die auf einem Durchschnitt zwischen dem Vorschlag der Unternehmensleitung und dem der Personaldelegationen basiert. Das am 9. Juli 2020 am späten Nachmittag unterzeichnete Memorandum of Understanding enthält bereits eine „Nicht-Kündigungsklausel“ für einen noch auszuhandelnden Zeitraum.

werner
16. Juli 2020 - 12.38

Aber nicht mehr lange, in ein paar Tagen fangen die ersten Betatests mit den ersten 540 SpaceX Satelliten, 10.000 andere sind ja schon im Bau, lange wird's die SES nicht mehr geben.