Deutscher CDU-Politiker, der den Hass von Rechten auf sich gezogen hatte, ist erschossen worden

Deutscher CDU-Politiker, der den Hass von Rechten auf sich gezogen hatte, ist erschossen worden

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In Deutschland ist der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke an einem Schuss in den Kopf gestorben. Dieser sei von einer Kurzwaffe aus der Nähe abgefeuert worden, haben das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Kassel mitgeteilt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben sich keine Hinweise auf einen Suizid ergeben, sie geht daher von einem Tötungsdelikt aus und ermittelt gegen Unbekannt.

Ermittelt werde mit Hochdruck in alle Richtungen. „Wir haben noch keine Hinweise auf Täter und vor allem noch nichts zum Motiv“, sagte Landeskriminalamt-Chefin Sabine Thurau.

Der 65-jährige Lübcke wurde der Staatsanwaltschaft zufolge in der Nacht zum Sonntag auf der Terrasse seines Wohnhauses im Landkreis Kassel von einem Angehörigen gefunden. Reanimationsversuche seien erfolglos geblieben, sein Tod sei dann gegen 2.30 Uhr in einem Krankenhaus festgestellt worden.

Das Wohnhaus des Regierungspräsidenten war auch am Montag weiter von Einsatzkräften der Polizei bewacht und komplett abgesperrt. Es steht am Ortsrand des Dorfes Wolfhagen-Istha, in dem nur knapp 900 Menschen leben.

Lübcke hatte zehn Jahre lang das Regierungspräsidium Kassel geleitet, das eine Verwaltungsbehörde auf mittlerer Ebene zwischen dem Land Hessen und seinen Gemeinden ist.

Bestürzung und … unverhohlene Freude

Sein überraschender Tod hatte am Sonntag Bestürzung ausgelöst: „Er war ein Brückenbauer, wie er besser nicht sein könnte“, hatten unter anderem Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Michael Boddenberg, Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag, erklärt. Lübcke saß auch mehrere Jahre als Abgeordneter für die CDU im hessischen Landtag.

Journalisten, beispielsweise der Tagesschau, weisen darauf hin, dass Lübcke „in den vergangenen Jahren immer wieder von bestimmten Gruppen bedroht worden sei“: Damit sind vor allem rechtsgerichtete Gruppen wie die sogenannten Reichsbürger gemeint. Lübcke hatte sich im Zuge einer Debatte um die Unterbringung von Flüchtlingen deren besonderen Zorn zugezogen.

Die „digitale Bürgerrechtsbewegung“ Reconquista Internet dokumentiert derzeit, wie unverhohlen der Tod des Politikers von Rechts gefeiert wird:

Der Bild-Zeitung zufolge untersuche man allerdings auch das nähere Familienumfeld – was aber Routine sei. Einen Ermittler zitiert bild.de mit den Worten: „Der Tatort wurde verändert.“

 

KTG
4. Juni 2019 - 17.32

Doofe Nazis. Nicht mal den Spruch "Jedem das Seine" können sie richtig schreiben, dabei hängt der doch über dem Eingang zum KZ Buchenwald. Ach... die wollen nicht wissen, was das ist? Ja dann...

de Prolet
4. Juni 2019 - 16.42

So weit musste es ja schliesslich einmal kommen, mit diesen endlosen Hasstiraden der Rechtsextremisten in den sozialen Medien. Absolut erschreckend sind die Umgangsformen und der Umgangston, wie sie momentan in unserer Gesellschaft herrschen und auch vor den Politikern nicht halt machen ( siehe Nahles ). Die überall festzustellende Aggressivität und Respektlosigkeit nehmen allmählich bedrohliche Ausmasse an. Wehret den Anfängen! Diese Nulltoleranz Mentalität , in Hass ausartend, führt zu kriminellen Handlungen, wie das jetzt in Kassel der Fall ist. Besonders in der BRD breitet sich die braune Pest immer mehr aus. Die Justiz geht viel zu lasch mit diesen Neonazis um, die vor nichts zurückschrecken. Die hier veröffentlichten Reaktionen auf die Hinrichtung von Walter Lübcke sind nicht nur pietätlos, sie sind ekelhaft und eine Provokation wie sie schlimmer nicht sein könnte. Da wird ja öffentlich zum Mord an Merkel und Co aufgerufen! Das ist doch nichts anderes als Anstiftung zum Mord! Dieser Kasseler Schuss lässt Schlimmes ahnen.