Gesundheit von KleinkindernBronchiolitis-Epidemie erreicht auch Luxemburg: Kinderklinik derzeit ausgelastet

Gesundheit von Kleinkindern / Bronchiolitis-Epidemie erreicht auch Luxemburg: Kinderklinik derzeit ausgelastet
Bronchiolitis ist eine Virusinfektion, die vor allem die Atemwege von Säuglingen und kleinen Kindern unter 24 Monaten befällt Symbolbild: Pixabay

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Nachdem vergangene Woche Frankreich einen Notfallplan wegen einer Welle von akuten Bronchiolitis-Erkrankungen auslösen musste, verschärft sich nun auch die Situation in Luxemburg. Das geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Frage hervor. 

36 Kinder liegen derzeit wegen einer akuten Bronchiolitis-Infektion in den Luxemburger Krankenhäusern. Das antwortet Gesundheitsministerin Paulette Lenert auf eine dringende parlamentarische Frage der Abgeordneten Gilles Baum und Carole Hartmann. 31 von ihnen würden in der Fachabteilung für Pädiatrie des CHL, gemeinhin auch als Kinderklinik bekannt, betreut. Fünf weitere werden in den „Hôpitaux Robert Schuman“ stationär behandelt. Das sei der Stand am 14. November 2022. 

Mit 48 belegten Betten in der Kinderklinik insgesamt – darunter auch drei Covid-Fälle – ist die Kinderklinik derzeit komplett ausgelastet – sowohl bei den Intensivbetten als auch auf der normalen Station. Dieselbe Situation herrscht im HRS für die zwölf Pädiatrie-Betten. Laut Gesundheitsministerin Lenert seien wegen der schnellen Verbreitung der Krankheit bereits acht zusätzliche Betten bereitgestellt worden. Kinder, bei denen im CHEM oder CHdN Bronchiolitis diagnostiziert wurde, wurden an die Kinderklinik weitergeleitet. 

Im CHL sei ein spezieller Krisenstab eingerichtet worden, erklärt Lenert weiter, um „eine engmaschige Überwachung der Entwicklung des starken Anstiegs der Bronchiolitis-Fälle“ zu garantieren. Man sei außerdem dabei, auf Basis der Erfahrungen aus der Covid-Pandemie einen Plan aufzustellen, um kurzfristig die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betten zu steigern. Zudem werde mit den HRS und dem CHEM ein Plan ausgearbeitet, wie man Kinder, die nicht an Bronchiolitis erkrankt sind, sondern aus anderen Gründen klinisch betreut werden müssen, aufnehmen kann. Unterstützung erhält das CHL auch aus der sanitären Reserve, schreibt die Gesundheitsministerin. 

Wegen der zahlreichen Bronchiolitis-Fälle seien im CHL außerdem alle nicht-dringenden operativen Behandlungen von Kindern in den nächsten zwei Wochen verschoben worden, sofern dies für die Betroffenen kein zusätzliches Risiko darstelle. 

Was ist Bronchiolitis?

Bronchiolitis ist eine Virusinfektion, die vor allem die Atemwege von Säuglingen und kleinen Kindern unter 24 Monaten befällt. Sie wird in der Regel durch Viren ausgelöst. Die Kinder leiden bei einer Erkrankung u.a. an einer laufenden Nase, hohem Fieber, Husten, Keuchatmung und Atemschwierigkeiten. Da es sich um eine Virusinfektion handelt, kann diese nicht mit Antibiotika behandelt werden, sondern sie heilt normalerweise spontan ab, während man die Symptome, so weit es geht, lindert. In schweren Fällen ist eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr nötig, so diese dann im Krankenhaus behandelt werden. Die Krankheit dauert normalerweise nur wenige Tage, doch Husten und Erkältungssymptome können auch in den Folgewochen auftreten.