Kavalkaden 2023Fastnachtsumzüge in Luxemburg: Wo Narren am Wochenende auf ihre Kosten kommen

Kavalkaden 2023 / Fastnachtsumzüge in Luxemburg: Wo Narren am Wochenende auf ihre Kosten kommen
Bei der letzten Ausgabe der Kavalkade in Remich 2019 führte die Route noch durch die manchmal mehr, manchmal weniger engen Gassen des Ortes. In diesem Jahr wird das anders sein. Foto: Editpress/Claude Lenert

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Noch einmal können Karnevalsbegeisterte an diesem Wochenende in Luxemburg unter freiem Himmel feiern. Mit den Fastnachtsumzügen in Wasserbillig, Petingen sowie Remich geht dann die Kavalkadensaison für dieses Jahr auf ein Ende. Ein Überblick zu den Umzügen am Wochenende.

Los geht es am Samstag in der Moselgegend: nämlich mit der fünften Ausgabe der Wasserbilliger „Nuetskavalkad“. „Die Freude darüber, dass es jetzt endlich losgehen kann, ist enorm. Wir waren schon 2020 bereit – doch dann musste die Kavalkade im letzten Moment abgesagt werden“, erinnert sich Christian Goergen, Präsident des organisierenden Vereins „Bëllia Bratzelgecken asbl.“. Nach drei Jahren kann der nächtliche Umzug nun aber wieder stattfinden. Start ist am Samstagabend um 18.11 Uhr, die geschmückten Wagen können aber schon ab 17.00 Uhr auf der „Esplanade de la Moselle“ bewundert werden.

Ein besonderer Fastnachtsumzug findet in diesem Jahr wieder in Wasserbillig statt: Die „Nuetskavalkad“ beginnt in den Abendstunden
Ein besonderer Fastnachtsumzug findet in diesem Jahr wieder in Wasserbillig statt: Die „Nuetskavalkad“ beginnt in den Abendstunden Archivfoto: Editpress/Isabella Finzi

Rund 50 Festwagen und Fußgruppen werden auf einer Strecke von 1,8 Kilometer die Nacht erhellen. Mehr Informationen zum Streckenverlauf sowie eine Karte davon gibt es in der Festzeitung Bratzelblat. Neben Leuchten und Lichterketten können die laut Organisator „ganz vielen“ erwarteten Gäste sich auf 1,5 Tonnen Bonbons sowie Schokolade, 5.000 Packungen Chips sowie Gadgets und 1.300 Liter Saft, Wasser sowie Wein freuen. Als Einstimmung auf den „Bretzelsonndeg“ werden außerdem 1.800 Bretzeln verteilt. Insgesamt 87 Freiwillige sind bei dem Umzug im Einsatz. 

Die Karten kosten im Vorverkauf 8 Euro und an der Abendkasse 10 Euro. Darin eingeschlossen ist ein Mehrwegbecher für 2 Euro, in den während des Umzuges Wein eingeschenkt wird. Will man das nicht, bekommt man die 2 Euro vor Ort im Austausch gegen eine Pfandmarke zurück. „Wir wollten schon 2020 Mehrwegbecher nutzen und hatten einige Tausend davon organisiert. Jetzt können wir diese endlich an die Gäste verteilen“, so Christan Goergen. Die Trinkgefäße können aber auch für den guten Zweck gespendet werden. Mehr Informationen zum Bechersystem gibt es auf bratzelgecken.lu und im Bratzelblat.

Ab 20.00 Uhr kann man den Abend dann auf dem „Après-Nuetskavalkad-Bal“ im Festsaal des Wasserbilliger Kulturzentrums und im Partyzelt auf dem Parkplatz ausklingen lassen. Auch in diesem Jahr fahren Shuttlebusse von Grevenmacher, über Mertert nach Wasserbillig – und zurück. Zwischen 17.00 und 23.00 Uhr wird das alle 10 bis 15 Minuten der Fall sein; von 23.00 bis 2.30 Uhr dann alle 30 Minuten. Außerdem fahren Latenight-Busse. Und auch der kostenlose öffentliche Transport kann genutzt werden. Infos zur Mobilität gibt es auf der Webseite der „Bratzelgecken“, unter mobiliteit.lu und unter latenightbus.lu.

Kavalkade in Petingen

Die älteste Kavalkade des Landes findet am Sonntag in Petingen statt: Um 14.11 Uhr beginnt dann die 66. Ausgabe der „Cavalcade“. Beim Organisationskomitee hofft man auf einen ähnlichen Erfolg wie im vergangenem Jahr – wie der Präsident des KaGePe (Karneval Gemeng Péiteng), Serge Breyer, erklärt: „Bei der letzten Ausgabe war richtig gutes Wetter und es kamen um die 30.000 Menschen. Das ist nur schwer zu toppen. Ausreichend Platz hätten wir auf jeden Fall.“ Wie viel Publikum letztlich kommt, sei wetterabhängig und deshalb nur schwer zu sagen. 

Bei bestem Wetter lockte die „Cavalcade“ im vergangenen Jahr rund 30.000 Gäste nach Petingen
Bei bestem Wetter lockte die „Cavalcade“ im vergangenen Jahr rund 30.000 Gäste nach Petingen Foto: Editpress/Tania Feller

Sicher allerdings ist: 55 Gruppen, Organisationen und Vereine mit 1.000 aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden bei der Veranstaltung – die in diesem Jahr wieder ganz ohne Sorgen über mögliche Einschränkungen wegen der Pandemie ablaufen kann – gute Stimmung garantieren. „Wir merken schon, dass in diesem Jahr wieder mehr lokale Vereine dabei sind“, so Serge Breyer. Die drei Kilometer lange Festzugsstrecke startet in der route de Longwy und endet in der rue Pierre Hamer – und fällt etwas kürzer als noch im vergangenen Jahr aus. Als Teil des Programms von Esch2022 war die traditionelle Route im letzten Jahr erstmals verändert worden. 

Ein Plus ist für viele Gäste bei der Petinger „Cavalcade“ der kostenlose Eintritt. Und auch die Partys im Festzelt – mit Ausnahme der Party am Samstag – sind kostenlos. Bereits seit Donnerstag wird mit dem „Kannerbal“ im geheizten Zelt auf der place J. F. Kennedy beim Rathaus gefeiert, am Freitag steht dort ab 17.00 Uhr ein Afterwork auf dem Programm. Auch am Samstag wird ab 20.00 Uhr zu Musik aus dem Balkan gefeiert. Vorverkaufstickets kosten 20 Euro, an der Abendkasse sind es 25 Euro. Am Sonntag dann steigt mit dem Abschiedskonzert von „Käpt’n Ändä & Matrous K1000“ ab 18.00 Uhr das große Finale der Kavalkade.

Die Veranstalter raten zur Anreise mit dem kostenlosen öffentlichen Transport. Vom Supermarkt in Niederkerschen aus fährt auch ein gratis Shuttleservice ins Zentrum von Petingen. Das alle 15 Minuten zwischen 13.00 und 14.30 Uhr. Zurück geht es ebenfalls im 15-Minuten-Takt zwischen 18.00 und 20.00 Uhr. Parkmöglichkeiten gibt es außerdem beim „Parking Carena“ und dem „Parking Lycée Mathias Adam“. Mehr Informationen findet man auf kagepe.lu, in der Broschüre zur Kavalkade und auf mobiliteit.lu. 

Remicher Kavalkade

Rund 20 Minuten nach Beginn der Petinger „Cavalcade“ im Süden des Landes fällt an der Mosel dann der Startschuss zum letzten Karnevalsumzug der Saison: nämlich um 14.30 Uhr in Remich. Pandemiebedingt konnte die „Cavalcade Réimech“ in den letzten drei Jahren nicht stattfinden. „2019 war die letzte Ausgabe und deshalb freuen wir uns, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt der Präsident des Organisationskomitees, Jean-Marc Hierzig, über die 35. Ausgabe des Fastnachtsumzuges. 

Auf einen Blick

– Wasserbilliger „Nuetskavalkad“:
18. März, Start 18.11 Uhr
– Petinger „Cavalcade“:
19. März, Start 14.11 Uhr
– „Cavalcade Réimech“:
19. März 2023, Start 14.30 Uhr

Und richtig los geht es bereits am Freitagabend mit einem After-Work im Festzelt auf der place Dr Fernand Kons und einer Diashow mit Fotos von vergangenen Ausgaben – bei kostenlosem Eintritt. Am Samstagmorgen dann gibt es von 10.00 bis 16.00 Uhr einen Kinderflohmarkt, bevor am Abend im Zelt bei ebenfalls kostenlosem Eintritt gefeiert werden kann. Den krönenden Abschluss bildet der Fastnachtsumzug am Sonntag mit anschließender Party. 

Führte die Route der Kavalkade bislang von oben in Remich durch die mehr oder weniger engen Gassen des Ortes hinunter zur Mosel, liegen Start und Ende aus Sicherheitsgründen nun aber auf der Esplanade entlang des Grenzflusses. Rund 40 Fußtruppen und Festwagen werden in der rue Maatebierg – in der Nähe des Pavillions eines Weinguts – starten und sich dann über die route du Vin in Richtung Remicher Minigolfanlage fortbewegen. Parkmöglichkeiten bieten laut dem Organisationskomitee folgende Flächen: „Parking Gréin“, „Parking op der Millen“, „Parking Piscine“, „Parking Gewännchen“ und „Parking Cactus“.

Wie viele Besucherinnen und Besucher kommen werden, ist laut Jean-Marc Hierzig schwer zu sagen, denn: „Das hängt immer vom Wetter ab, und da weiß man nicht so ganz, was kommt. Wenn es wie aus Eimern schüttet, haben wir ein Problem.“ Bei guter Wetterlage kamen bei vergangenen Ausgaben zwischen 15.000 und 20.000 Menschen. Wie gewohnt werden Gäste für ein Ticket 5 Euro zahlen müssen, junge Menschen unter 16 Jahren nehmen kostenlos teil. Beim Kauf einer Eintrittskarte erhält man einen kleinen Mehrwegbecher. 


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