Mittwoch29. Oktober 2025

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Bürgermeister Unsen tritt nicht mehr an

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Die Liste der LSAP steht zwar seit längerem fest, wackelt aber zunehmend angesichts der Vorwürfe gegen den Spitzenkandidaten Charles Unsen. Der derzeitige Bürgermeister von Sandweiler hat jetzt die Konsequenzen gezogen.

Der Bürgermeister von Sandweiler, Charles Unsen, teilte bereits am Donnerstagabend seine Entscheidung dem LSAP-Parteipräsidenten Alex Bodry mit. In einem Brief begründet der Gemeindepolitiker seine Entscheidung, „mit sofortiger Wirkung“ seine Kandidatur zurückzuziehen.

Logo" class="infobox_img" />Alex Bodry begrüsst auf Facebook die Entscheidung des Sandweiler Bürgermeisters.

Er erinnert daran, dass die Kandidatenliste für die Gemeindewahlen anlässlich einer außerordentlichen Generalversammlung am 5. Juli einstimmig angenommen wurde. Seit Anfang August hätten jedoch drei Mitglieder der Sektion „die Gelegenheit genutzt“ und eine Ausschlussprozedur gegen den Spitzenkandidaten der LSAP eingeleitet, so Unsen. Die LSAP-Liste sei dennoch von den Mitgliedern mit großer Mehrheit am 16. August bestätigt worden, betont der Bürgermeister. Er könne aber aus „moralischen Gründen“ nicht mehr mit diesen drei „böswilligen“ Personen zusammenarbeiten, heißt es weiter. Außerdem müsse er seine Familie schützen, erklärt Charles Unsen.

„Erhobenen Hauptes“

Er gehe „erhobenen Hauptes“, betont der Gemeindepolitiker. Er habe sich nichts vorzuwerfen, heißt es abschließend in seinem Brief an Alex Bodry.

Dass der Streit zwischen Charles Unsen und seinen Widersachern nicht mit der Bestätigung der Wahlliste beendet sei, wurde schon am letzten Dienstag, anlässlich der Generalversammlung klar. Der Punkt, über die derzeitige Liste der Partei abzustimmen, wurde durch ein Veto des Bürgermeisters und Spitzenkandidaten von der Tagesordnung genommen.

Charles Unsen am Zug

Grund für die Unstimmigkeiten sind Spekulationsvorwürfe gegen den Bürgermeister. Schließlich schaltete sich LSAP-Parteipräsident Alex Bodry in die Diskussion ein. Er wollte sich aber nicht als Richter verstanden wissen. „Ich war auf der außerordentlichen Generalversammlung nicht als Richter, sondern um zu garantieren, dass alles den Statuten nach abläuft“, sagte Bodry auf Anfrage des Tageblatt. Er bewertet es positiv, dass die LSAP Sandweiler mit einer starken Liste auftreten will. „Der Ball liegt jetzt bei Charles Unsen. Als Spitzenkandidat trägt er die Verantwortung dafür, dass eine Liste aufgestellt wird, die mehrheitsfähig ist, so Bodry weiter. Sollte es so sein, dass die Mehrheit der Kandidaten Charles Unsen nicht mehr unterstützt, dann muss noch vor Depot der Wahllisten eine Generalversammlung stattfinden, so Bodry weiter. Die endgültigen Listen für die Wahlen müssen bis zum 9. September stehen.

Jean Wirtz von der Sandweiler LSAP-Sektion bestätigt die Aussage des Parteipräsidenten, betont aber auch, dass er nicht als Spitzenkandidat antreten werde. Er gehe zwar mit auf einer neuen Liste, aber nicht an der Spitze, sagt Wirtz gegenüber dem Tageblatt.

Keine Spekulationen

Von vorschnellen Verurteilungen will Bodry übrigens absehen. „Es gibt keinen direkten Beweis für eine Straftat. Allerdings hat Charles Unsen selber gesagt, er habe das Grundstück aus spekulativen Gründen gekauft. Ich meine jedoch, ein gewählter Gemeindepolitiker soll nicht spekulieren“, so der Präsident. Er will sich auch nicht an Spekulationen um einen möglichen Wahlausgang beteiligen.

„Die Wahlen werden dadurch nicht einfacher. Ein Pluspunkt ist, dass in der Partei über alles offen diskutiert wird, und das ist den Sandweiler Sozialisten hoch anzurechnen“, sagte Bodry am Donnerstag.