Begründet wurde die „außerordentliche Preiserhöhung“ der Siemens-Tochter Osram zum 1. September mit einem drastischen Preisanstieg bei sogenannten seltenen Erden, die als Rohstoff benötigt werden. Im Schnitt liegen die Preiserhöhungen bei 20 bis 25 Prozent, sagte Osram-Vorstand Martin Goetzeler der „Financial Times Deutschland“ (Mittwoch). Betroffen sind Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen.
„Die zunehmende globale Knappheit dieser Materialien hat zu einer Kostenexplosion geführt“, zitiert die Zeitung aus einem Brief Osrams an seine Kunden. Hintergrund sei die gestiegene Nachfrage nach seltenen Erden wie Europium, Terbium und Yttrium und die restriktive Exportpolitik Chinas, das fast alle Abbaugebiete kontrolliert. Goetzeler rechnet daher mit Preissteigerungen in der gesamten Branche. Osram arbeite an Prozessen, um seltene Erden über Recycling zurückzugewinnen. Siemens plant einen Börsengang der Lichttochter.
Auch Philips erhöht
Ebenso wie der deutsche Hersteller Osram erhöht auch der niederländische Elektrokonzern Philips seine Preise für Energiesparlampen. Durchschnittliche Steigerungen zwischen 20 und 25 Prozent im Laufe der nächsten Monate geplant, sagte am Mittwoch Konzernsprecher Steve Klink der Deutschen Presse-Agentur in Amsterdam.
Dies habe jedoch nichts mit dem Verbot der 60-Watt-Glühbirne zu tun. Philips-Konzernchef Frans van Houten habe bereits Mitte Juli bei der Vorstellung der Unternehmensbilanz für das zweite Quartal deutlich gemacht, dass angesichts steigender Kosten für Rohstoffe die Preise weltweit erhöht werden. So würden zum Beispiel auch Kunden in den USA künftig etwa bis zu einem Viertel mehr für Energiesparlampen hinlegen müssen.
EU-weites Verbot ab Donnerstag
Ab diesem Donnerstag dürfen EU-weit keine herkömmlichen Glühbirnen mit mehr als 40 Watt in den Handel kommen. Dadurch dürfte die Nachfrage der Verbraucher nach Energiesparlampen deutlich ansteigen. Befürworter hatten bisher argumentiert, die wesentlich teureren Energiesparlampen wären nicht nur effizienter, sondern aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit unterm Strich auch günstiger für die Verbraucher. Allerdings halten Kritiker dagegen, dass dies für viele Haushalte nicht zutrifft.
De Maart

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