Montag17. November 2025

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Kompromisse und Standpunkte

Kompromisse und Standpunkte
(dpa)

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Für die Regierung gibt es beim Thema Rentenreform nichts mehr zu rütteln. Lediglich bei den Begleitmaßnahmen will man mit den Gewerkschaften auf Konsens setzten.

Die Gewerkschaften lehnen nach wie vor die geplante Rentenreform ab. Für Sozialminister Mars di Bartolomeo gibt es keine Veränderung an der geplanten Rentenreform. Lediglich bei den Begleitmaßnahmen zeigte der LSAP-Politiker am Mittwoch bei einem Treffen mit den Gewerkschaften Dialogbereitschaft. Eigentlich nichts neues, außer dass man auf beiden Seiten weiter auf Verhandlungsbereitschaft setzt.

OGBL-Präsident Jean-Claude Reding pocht immer noch auf eine alternative Finanzierungsmöglichkeit bei der Rente. Eigentlich kein Problem für den Gesundheitsminister di Bartolomeo. Er pocht allerdings auf das solidarische Finanzierungssystem. Möglichkeiten sieht der OGBL auch bei einer Zusatzrente für Menschen, die nicht in den Genuss einer solchen Extrazahlung in ihrem Betrieb kommen. Die Gewerkschaft denkt dabei über eine öffentliche Finanzierung nach.

Frage der Interpretation

Spielraum sehen die Gewerkschaften auch bei der Altersteilzeit. Geht man zum Beispiel mit 57 in Rente, wäre ein Halbtagsjob als Zusatzverdienst zur Rente denkbar. An der geplanten Aussetzung der für den 1. Januar 2013 fälligen „Ajustements“ lässt die Regierung nicht mit sich verhandeln. Der OGBL will dies am liebsten in einem Gesetz verankern. Mars di Bartolomeo spricht dabei von einer unterschiedlichen Interpretation.

Verhandeln wolle man bei der Pensionsreform zudem über die Überbrückungszeiten, welche man sich „nachkaufen“ kann. Eine Gewerkschaftsforderung ist, dies auch auf Studenten umzulegen. Sie sollen einen gewissen Beitrag während der Studienzeit einzahlen. Dies wird ihnen später bei der Berechnung der Rente gutgeschrieben. Zudem soll die Studienzeit an die Arbeitszeit angerechnet werden. Mars di Bartolomeo will in einem eigenen Gesetzentwurf zum Thema „Plan Senior“ auf die Gewerkschaften zugehen. Betriebe mit mehr als 150 Angestellte müssten dann einen Plan vorlegen, wie sie in Zukunft mit älteren Mitarbeitern beim Schritt in die Rente umgehen.

Die Gewerkschaften nennen die Rentenreform ungerecht, unausgewogen und einseitig. Sie fürchten, dass Beschäftigte in Zukunft länger arbeiten müssen, um in den Genuss der vollen Rente zu kommen. Sozialminister Mars Di Bartolomeo will die Rentenreform noch vor Jahresende durch das Parlament boxen.