Sonntag9. November 2025

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Axel Springer führt Bezahlmodell ein

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Deutschlands größte Tageszeitung "Bild" wird von ihren Lesern im Internet künftig für exklusive Inhalte Geld verlangen.

Deutschlands größte Tageszeitung „Bild“ wird von ihren Lesern im Internet für exklusive Inhalte künftig Geld verlangen. Nutzer können vom 11. Juni an zwischen Monatsabos von 4,99 bis 14,99 Euro wählen. Die Spanne reicht von Angeboten für Internet, Smartphone und Tablet bis hin zu einem Paket mit Kiosk-Gutscheinen für die gedruckte „Bild“-Zeitung. Das kündigte das Medienhaus Axel Springer am Montag in Berlin an. Große Teile von Bild.de bleiben aber für die Leser weiterhin kostenlos.

Mit dem Start der Bundesliga-Saison können Fußballfans zusätzlich aktuelle Videoclips mit den Höhepunkten des Spieltages für 2,99 Euro im Monat dazubuchen.

Neue Erlösquellen gesucht

Axel Springer setze damit die Suche nach neuen Erlösquellen im Internet fort, sagte Andreas Wiele, im Konzernvorstand für die „Bild“-Zeitung zuständig. „Unabhängiger Journalismus hat in der digitalen Welt nur eine Chance, wenn er wie auch im klassischen Printgeschäft über Anzeigen- und Vertriebserlöse finanziert wird.“

„BILDplus“ ist ein sogenanntes „Freemium“-Modell und verbindet kostenfreie und kostenpflichtige Angebote. Exklusive Berichte und Interviews, Hintergründe und besondere Fotos werden nur gegen Bezahlung freigeschaltet, kündigte der Chefredakteur von „Bild.de“, Manfred Hart, an. Die Bundesliga-Videos werden eine Stunde nach Abpfiff ins Netz gestellt.

Angebote sind Geld wert

Die Geschäftsführerin von BILDdigital, Donata Hopfen, sprach von einem „Paradigmenwechsel“ hin zu einer Bezahlkultur für journalistische Inhalte im Internet. Die Redaktion werde Angebote so aufbereiten, „dass sie dem Leser auch im Netz Geld wert sind“, sagte Marion Horn, Stellvertreterin des Chefredakteurs.

Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner will Axel Springer zum führenden digitalen Medienkonzern ausbauen. Bereits heute erwirtschaftet der Konzern mehr als ein Drittel des Umsatzes von 3,3 Milliarden Euro im Internet (37 Prozent). „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann hatte in einem „Handelsblatt“-Interview mit Blick auf das Internet gesagt: „Wir müssen alle journalistischen Herangehensweisen, Konzepte, Überzeugungen und Vorstellungen überprüfen.“

Diekmann erkundet zur Zeit im Silicon Valley in Kalifornien neue Geschäftsmodelle für den Konzern und kehrt am 3. Juni an die Spitze von «Bild» in Berlin zurück. Jeder gedruckten „Bild“-Zeitung liegt in Zukunft ein „Tagespass“ bei, mit dem Kioskkäufer am jeweiligen Tag den Zugriff auf alle digitalen „BILDplus“-Inhalte bekommen. Dafür hat Axel Springer in 13 Druckereien die Rotations-Druckmaschinen mit einer neuen Technologie ausgerüstet.