Aus Angst vor einer Zwangsevakuierung haben Dutzende Migranten das wilde Lager von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze verlassen und sich offenbar in der umliegenden Region versteckt. Dies berichteten übereinstimmend griechische Medien am Montagabend. Sogenannte Aktivisten hätten die Migranten über eine von der Regierung in Athen angekündigte Evakuierungsaktion gewarnt, hieß es in den Berichten weiter.
Der Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos Kyritsis, hatte am Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass die griechischen Behörden eine Evakuierung planten. „Wir werden aber keine Gewalt anwenden“, sagte er. Griechische Medien haben jedoch eine verstärkte Präsenz von Sicherheitsleuten rund um Idomeni registriert. Zudem sollen starke Einheiten der Bereitschaftspolizei unterwegs nach Idomeni sein. Nach Regierungsangaben sollen die Flüchtlinge in einem zehntägigen Einsatz in Aufnahmezentren im Inneren des Landes gebracht werden.
Zu Fuß oder mit dem Bus
Der Fernsehsender Alpha zeigte Gruppen von Migranten aus Pakistan und Afghanistan, die sich zu Fuß von dem Lager entfernten und in den Feldern westlich von Idomeni verschwanden. Andere Flüchtlinge -meist syrische Familien – verließen gleichzeitig das Lager in Bussen, um in organisierte Auffanglager zu fahren, berichteten griechische Fernsehsender.
In Idomeni lebten zuletzt rund 8400 Migranten unter unwürdigen Bedingungen; eine Weiterreise Richtung Mittel- und Nordeuropa ist nicht möglich, weil die Balkanländer keine Flüchtlinge mehr durchreisen lassen.
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