Luxemburg Schatz oder Fehlgriff? „King Colis“ verkauft Paket-Irrläufer – und Überraschungen

Luxemburg  / Schatz oder Fehlgriff? „King Colis“ verkauft Paket-Irrläufer – und Überraschungen
Bei „King Colis“ dürfen die Kunden ihre Pakete erst nach dem Kauf öffnen Foto: Nancy Lambert

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Schatz oder Fehlgriff? Bei „King Colis“ lassen sich die Kunden auf einen Kauf mit Ungewissheit ein. Das französische Unternehmen verkauft zum ersten Mal verlorene Pakete in Luxemburg.

Wer am Eröffnungstag von „King Colis“ im Shopping Center Kirchberg sein Glück versuchen wollte, musste nicht nur Geld, sondern auch viel Geduld mitbringen. Am frühen Dienstagnachmittag standen rund 60 Leute vor dem Pop-up-Store des französischen Unternehmens Schlange. Bis zum 4. Mai werden dort insgesamt zehn Tonnen verirrte Pakete verkauft. Der Clou: Wer sich für den Kauf von einem oder mehreren dieser Pakete entscheidet, erfährt erst im Nachhinein, was sich darin befindet.

Lange Warteschlange vor dem Pop-up-Store
Lange Warteschlange vor dem Pop-up-Store Foto: Nancy Lambert

„King Colis“ bietet Standard-Pakete für 19,90 Euro und Amazon-Pakete für 27,90 Euro pro Kilogramm an. Der Grund: „In den Amazon-Paketen ist oft Hightech, während es in den anderen eher Kleidung oder Ähnliches gibt“, erklärt Alexis Faure, Mitgründer des Unternehmens. Zusammen mit seinem besten Freund habe er vor ein paar Monaten beschlossen, verlorene Pakete zu erwerben, um sie anschließend wieder zum Verkauf anzubieten. So habe sich das Unternehmen „King Colis“ entwickelt. Um die Verkaufsaktion für die Kundschaft ansprechender zu machen, haben die Mitarbeiter acht „tickets d’or“ in den Päckchen versteckt, die es den Käufern ermöglichen, verschiedene Preise, darunter iPhones oder Spielkonsolen, zu gewinnen.

Das Konzept scheint Anklang bei der Kundschaft zu finden. Knapp anderthalb Stunden Wartezeit habe er in Kauf genommen, sagt Agostinho Lameira, der nicht nur zum ersten Mal Kunde bei „King Colis“ ist, sondern auch erstmals an einer Verkaufsaktion dieser Art teilnimmt. „Es ist mal etwas Neues, eine Überraschungskiste“, meint er. „Man kann mit Glück etwas Teureres zu einem günstigen Preis kaufen oder gewinnen.“

„Die Leute lieben Überraschungen“

Das Geschäft mit verlorenen Paketen habe sich vor allem in den vergangenen Jahren entwickelt, sagt Alexis Faure. Wenn ein Paket per Post an die falsche Adresse geschickt wird, dann lande es nicht notwendigerweise wieder beim Absender. „Manchmal werden sie an große Logistikzentren geschickt“, erklärt der Mitgründer von „King Colis“. Bis vor zwei Jahren wurden die Pakete dort vernichtet. Mit dem AGEC-Gesetz („loi anti-gaspillage pour une économie circulaire“) sei dies jedoch nicht mehr möglich. Deshalb kaufe „King Colis“ den Logistikzentren die Pakete auf, um sie anschließend in Einkaufszentren in Frankreich wieder zum Verkauf anzubieten. „Am Anfang hatten wir die Idee, die Pakete zu öffnen und Produktbeschreibungen ins Internet zu stellen, aber das war zu zeitaufwendig“, so Faure. „Als wir beschlossen, sie zu verkaufen, ohne sie zu öffnen, ging es erst richtig los. Die Leute lieben Überraschungen.“

Nachdem das Konzept zunächst in der Region Île-de-France erfolgreich war, wurde „King Colis“ unter anderem vom Shopping Center Kirchberg kontaktiert, so Faure. Im Großherzogtum findet eine Verkaufsaktion dieser Art zum ersten Mal statt. „Jedes Mal, wenn wir in einer Stadt oder in einem Land sind, in dem bisher wenig Geschäfte mit verlorenen Paketen gemacht wurden, kommen besonders viele Leute“, sagt Faure. Der Pop-up-Store soll noch bis einschließlich Samstag geöffnet bleiben. Faure hofft, danach wieder ins Großherzogtum zurückkehren zu können. „Wir sind bereits am Diskutieren, ob wir das wieder hier oder vielleicht auf Cloche d’Or organisieren können“, verrät er.

Alexis Faure hofft auf weitere Verkaufsgelegenheiten in Luxemburg
Alexis Faure hofft auf weitere Verkaufsgelegenheiten in Luxemburg Foto: Nancy Lambert
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Béis Zonge behapten, déi Päck géifen emol fir d'éischt gescannt ginn. An da géife wirklech wertvoll Sachen ausgesennert, an de Krempel, de rescht bleift, géif ob ob esou Veranstaltungen vill ze deier verkaft. Eng Arnaque, wéi se am Buch steet an 100% net noweisbar.