StudieCannabis-Werte in Luxemburgs Abwasser höher als Vergleichswerte auf Europa-Ebene

Studie / Cannabis-Werte in Luxemburgs Abwasser höher als Vergleichswerte auf Europa-Ebene
An drei Kläranlagen in Luxemburg wurde 2023 die Konzentration von Betäubungsmittel analysiert Foto: Freepik

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An drei Standorten in Luxemburg ist im vergangenen Jahr die Konzentration von diversen Betäubungsmitteln gemessen worden. Warum solche Initiativen wichtig sind, erklärt Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hat im vergangenen Jahr die Abwässer von 88 europäischen Städten in 24 Ländern auf ihre Konzentration von Betäubungsmitteln – Kokain, Ecstasy, Amphetamin, Methamphetamin und Ketamin – untersucht. Auch in Luxemburg wurden an drei Standorten Proben entnommen. Wie die Score-Studie belegt, seien die verschiedenen Substanzen in nahezu allen untersuchten Städten gefunden worden.

Alle untersuchten Substanzen seien an den Kläranlagen von Mamer, Bögen bei Wintger und Mersch/Beringen mindestens einmal im Jahr 2023 nachgewiesen worden, bestätigt Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) auf eine dieses Themas bezogene parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Dan Biancalana und Mars Di Bartolomeo. Die zu beobachtenden Unterschiede seien zwischen den drei Stationen dabei gering.

„Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der von den Abgeordneten erwähnten Score-Studie, die einen Vergleich mit anderen europäischen Städten ermöglichen, lässt sich festhalten, dass die Konzentrationswerte für Luxemburg im Vergleich zu den europäischen Durchschnittswerten bei Amphetaminen, Methamphetamin und Ketamin im Durchschnitt niedriger, bei MDMA und Kokain ähnlich und bei Cannabis höher sind“, schreibt die Ministerin. Dabei betont sie, dass die Mittelwerte und Mediane, die bei den drei Stationen an Cannabis gemessen wurden, etwas unter den Mittelwerten und Medianen lagen, die vor der Verabschiedung des neuen nationalen Cannabisgesetzes im Juli 2023 gemessen wurden.

Luxemburg unterstützt „jede Initiative zur Aufwertung von Kläranlagen, die über ihre Funktion der Abwasserbehandlung hinausgeht“, schreibt die Ministerin und bestätigt somit die Frage der Linken-Abgeordneten, ob das Großherzogtum in den kommenden Jahren weiterhin an dieser EMCDDA-Analyse teilnehmen wird. Dies begründet Deprez damit, dass Kläranlagen als valide und repräsentative Datenquelle für die sozioökonomischen Aspekte der Einwohner dienen können und führt das Beispiel des Coronastep-Projekts während der Covid-19-Krise an. Dieses habe genau dies bestätigt.