Frankreichs Ex-Premierminister Alain Juppé ist nach Angaben aus seinem Umfeld bereit, bei einem Verzicht des Konservativen François Fillon als Präsidentschaftskandidat einzuspringen. Juppé werde nicht kneifen, falls Fillon sich zurückziehe, zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP Juppés Entourage am Freitag. Zweite Bedingung sei die einhellige Unterstützung seiner Partei Les Républicains.
Unterdessen hat François Fillons Sprecher, Thierry Solère, den Hut genommen. Er hatte die Vorwahlen organisiert, die Fillon Ende November für sich entscheiden konnte.
Organisateur de la primaire, j ai décidé de mettre fin à mes fonctions de porte-parole de @FrancoisFillon
— Thierry SOLERE (@solere92) 3. März 2017
Am Mittwoch hatte bereits Bruno Le Maire, Berater aus Fillons Wahlkampfteam, den Rückzug angekündigt. Fillon habe mit seinem Festhalten an der Kandidatur, trotz angekündigten Ermittlungsverfahren, sein Wort nicht gehalten, so Le Maires Begründung.
Scheinbeschäftigung
Fillon steht wegen des Verdachts einer Scheinbeschäftigung seiner Frau auf Parlamentskosten unter Druck, zuletzt waren einige Politiker aus den eigenen Reihen von ihm abgerückt. Manche brachten den 71-Jährigen Juppé als Ersatzkandidaten ins Spiel.
Juppé hatte im November ebenfalls bei der Vorwahl für die Präsidentschaftskandidatur des bürgerlichen Lagers kandidiert, aber gegen Fillon den Kürzeren gezogen. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Fillon war immer wieder darüber spekuliert worden, ob Juppé ein „Plan B“ sein könnte. Der erste Wahlgang der französischen Präsidentenwahl findet am 23. April statt.
De Maart

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